Richard Sennett
Die Kultur des neuen Kapitalismus
Berlin Verlag, 2005
Was ist drin?
Der Arbeitnehmer von heute ist schnell, mobil, flexibel – aber nicht glücklich, meint einer der wichtigsten Soziologen unserer Zeit.
Rezension
Die New Economy hat ihren Boom hinter sich, doch mit dem Platzen der Blase ist ihre Art des Wirtschaftens nicht verschwunden. Im Gegenteil: Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich eine neue Ära des Kapitalismus entwickelt, deren Auswirkungen immer deutlicher werden. Richard Sennett ist einer der großen Kritiker dieser Entwicklung. Kritik bedeutet bei ihm jedoch nicht frustriertes Jammern oder revolutionäres Pathos, sondern in erster Linie Analyse. Sennetts Kulturbegriff ist breit gefasst, und seine Arbeit geht über die rein ökonomische Betrachtung weit hinaus. Er untersucht die historischen Entwicklungen, deren Resultat die heutige Wirtschaftswelt ist, und richtet sein Augenmerk auf die Menschen, die darin leben müssen. Klar, dass seine Sympathie dabei eindeutig auf der Seite der Verlierer liegt, und klar auch, dass sich der engagierte Soziologe kaum bemüßigt fühlt, allfällige Verdienste der New Economy zu würdigen. Doch diese Parteinahme braucht einen nicht zu stören: Wer verstehen will, welche Kräfte den ökonomischen und gesellschaftlichen Umbruch unserer Zeit bewirken, kann bei Sennett einiges lernen, meint getAbstract.
Zusammenfassung
Über den Autor
Richard Sennett lehrt Soziologie und Geschichte an der London School of Economics. Er zählt zu den profiliertesten Gesellschaftskritikern unserer Zeit. Berühmt wurde er mit dem Buch Der flexible Mensch (1998).
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