Navigation überspringen
Die Macht der Geographie
Buch

Die Macht der Geographie

Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt

dtv, 2017 Mehr

automatisch generiertes Audio
automatisch generiertes Audio

Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

Schon vor über 2500 Jahren schrieb Sunzi in seinem Strategieklassiker Die Kunst des Krieges über die Tücken des Terrains – und wie man das Gelände zu seinen eigenen Gunsten nutzt. Heute erklärt Tim Marshall die Weltpolitik anhand der Geografie – mit dem Terrain eben. Über Ebenen können Truppen ziehen, während Gebirge Hindernisse sind. Daran hat sich wenig geändert. Geografische und klimatische Bedingungen eröffnen Möglichkeiten und setzen Grenzen. Sie bestimmen das langfristig ausgerichtete strategische Denken und Handeln von Regierungen, ihre Stärken wie ihre Schwachstellen. Regimes, Regierungen und Generationen vergehen – die Geografie bleibt. Das macht es so interessant wie lehrreich, auf die aktuelle Regional- und Weltpolitik einmal durch diese Brille zu schauen. In Marshalls Buch wird der Geografiebegriff allerdings weiter gefasst und meint nicht allein die Topografie, sondern auch die Lage von Staaten, ihre Grenzen, ihre Position zueinander, ihre Land- und Seewege, ihre territorialen Interessen, ihre Geschichte, Kriege, Religionen und dergleichen mehr. Nur wenige Bereiche bleiben von der leicht verständlichen Analyse ausgenommen. Eine erhellende Lektüre aus kompetenter Feder, findet getAbstract.

Take-aways

  • Die Beschaffenheit der Erdoberfläche prägt Staaten, ihre Politik und ihre Strategien.
  • Russland etwa wird nie eine echte Seemacht werden, weil es keine geeigneten Häfen hat. Um einen ganzjährig eisfreien Hafen zu besitzen, musste es die Krim annektieren.
  • Chinas Landmasse ist kaum angreifbar. Nun baut es konsequent seinen Status als Seemacht aus, um Seewege und die Versorgung mit Rohstoffen zu sichern.

Über den Autor

Tim Marshall hat als Experte für Außenpolitik für die BBC aus über dreißig Ländern berichtet – unter anderem aus Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien und Israel.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen