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Die Pickwickier
Buch

Die Pickwickier

London, 1836
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 2002 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Viktorianische Ära

Worum es geht

Straßenweisheiten fürs breite Publikum

Eigentlich sollte der junge und unbekannte Charles Dickens lediglich die Begleittexte zu den Zeichnungen des berühmten Illustrators Robert Seymour liefern. Doch dann kam alles anders: Nachdem das zweite Kapitel des geplanten Fortsetzungsroman fertiggestellt war, beging Robert Seymour Selbstmord. Dickens übernahm selbstbewusst die Führung des Projekts. Von Monat zu Monat veröffentlichte er ein weiteres Kapitel und reagierte dabei jeweils spontan auf den Geschmack des Lesepublikums. Beliebte Figuren bekamen größere Rollen, weniger beliebte wurden gestrichen. Der Erfolg war für damalige Verhältnisse beispiellos: Die Pickwickier geriet zu einem der ersten Bestseller der Literaturgeschichte und Dickens wurde zum berühmtesten Schriftsteller seiner Zeit. Der pfiffige Diener Sam Weller ist heute noch das Highlight in dem umfangreichen Schmöker. Seine auch als Wellerismen bezeichneten Straßenweisheiten haben kaum an Witz verloren.

Zusammenfassung

Die Gründung des Pickwick-Klubs

Der südenglische Gelehrte Samuel Pickwick ist Verfasser der Spekulativen Untersuchungen über die Quelle der Fischteiche von Hampstead nebst einigen Bemerkungen über die Theorie des Froschsprungs. In seinem Freundeskreis gilt die Arbeit als Geniestreich, weshalb man sich im Mai 1817 entschließt, den Pickwick-Klub zu gründen. Zum Wohl von Wissenschaft und Allgemeinheit wollen Pickwick und seine Freunde Reisen durch England unternehmen und ihre Entdeckungen veröffentlichen. Mitglieder des Klubs sind neben Pickwick der Frauenliebhaber Tracy Tupman, der melancholische Hobbydichter Augustus Snodgraß und der begeisterte Jäger Nathaniel Winkle.

Die erste Reise führt nach Rochester. Die Pickwickier lernen den erfolglosen Schauspieler Alfred Jingle kennen, der sich von den Herren durchfüttern lässt und am Abend mit Tupman einen Wohltätigkeitsball besuchen möchte. Da Jingle keinen Anzug besitzt, entleiht Tupman heimlich den blauen Frack seines Freundes Winkle, den der Wein schläfrig gemacht hat. Auf dem Ball spannt Jingle dem Regimentsarzt...

Über den Autor

Charles Dickens wird am 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth als eines von acht Kindern eines Marinezahlmeisters geboren. Weil die Familie über ihre Verhältnisse lebt und der Vater Schuldscheine nicht einlösen kann, kommt sie in ein Schuldgefängnis. Der zwölfjährige Charles wird Hilfsarbeiter in einer Fabrik, um selbst seinen Unterhalt bestreiten zu können. Die Erlebnisse der Kinderarbeit traumatisieren den Jungen und prägen später einen Großteil seines literarischen Werks. Als die Familie aufgrund einer Erbschaft des Vaters wieder freikommt, kann Charles Dickens seine Schulausbildung fortsetzen. Mit 15 Jahren wird er Schreiber in einem Anwaltsbüro. Bald darauf steigt er zum Gerichts- und Parlamentsreporter auf. 1836 heiratet er Catherine Hogarth, die Tochter eines Journalistenkollegen. Als er 1836/37 seine Episodenreihe The Pickwick Papers (Die Pickwickier) veröffentlicht, erlangt er schnell in ganz England Berühmtheit. Der nachfolgende Fortsetzungsroman Oliver Twist (1837/38) festigt seine Popularität. Er gibt mehrere Zeitschriften heraus und verfasst Kurzgeschichten und Romane. 1849/50 arbeitet Dickens an David Copperfield, einem Werk, das stark autobiografische Züge trägt. Nach 1852 erscheinen seine großen Spätromane Bleak House (Bleakhaus), Hard Times (Schwere Zeiten) und Great Expectations (Große Erwartungen). 1858 trennt sich Dickens von seiner Frau, mit der er inzwischen zehn Kinder hat. Gegen Ende seines Lebens unternimmt er ausgedehnte Lesereisen in Europa und Amerika. Weil sich seine Gesundheit zunehmend verschlechtert, erwirbt er 1868 den Landsitz Gad’s Hill Place bei Rochester. Am 9. Juni 1870 stirbt er dort an einem Schlaganfall. Als Schriftsteller von nationaler Bedeutung wird er in der Dichterecke der Westminster Abbey beigesetzt.


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