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Wem gehört die Zukunft?
Buch

Wem gehört die Zukunft?

Hoffmann und Campe, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Cyber-Prophet Jaron Lanier meint: Schon bald werden Menschen darum bitten, unter den ersten sein zu dürfen, die für Informationen aus dem Internet bezahlen – weil sie im Gegenzug Geld für ihre Beiträge in Form von Daten, Meinungen oder Kreativleistungen erhalten. Lanier leistet mit dieser Zukunftsvision exzellente Arbeit, solange es darum geht, den Internetnutzern ihre Naivität auszutreiben. Darüber hinaus unternimmt er den Versuch, ein alternatives Modell der Internetökonomie zu entwickeln, das – wie er meint – die Welt davor bewahren könnte, ins Verderben zu stürzen. Bei dessen Herleitung ist zunächst Geduld gefragt: Hier wird erst einmal ausführlich über Kost-nix-Mentalität im Internet, künstliche Intelligenz und Technik-Dystopien philosophiert. Angesichts der erratischen Themenschwenks und des scheinbar beliebigen Aufbaus ist es nicht ganz einfach, Laniers Argumentationskette zu folgen, zumal sein Zukunftsszenario äußerst nebulös wird, sobald es um mögliche konkrete Umsetzungen geht. Trotzdem ist das Buch ein herausragendes, vielleicht eines Tages sogar monumental zu nennendes Werk – wenngleich es, um die zahlreichen Redundanzen bereinigt, kein Wälzer mehr wäre. getAbstract empfiehlt es allen, die wissen wollen, wohin uns das Internet von morgen bringen könnte.

Zusammenfassung

Die Zukunft: Kein Platz für den Menschen

Sie bestimmen, wie der Mensch lebt, arbeitet und denkt: die Entwickler digitaler Technologien. Leider haben sich in ihren Köpfen mitunter recht obskure Vorstellungen breit gemacht. In den Zukunftsvisionen mancher Technologen im Silicon Valley ist für den Menschen kein Platz. Anhänger der technologischen Singularität glauben gar, dass sich das Internet irgendwann zu einer künstlichen Intelligenz formieren und die Weltherrschaft übernehmen wird. Vielleicht werden Menschen in wenigen Jahrzehnten einfach in die Cloud, eine Ansammlung von koordiniert handelnden Servern, hochgeladen und damit unsterblich? Andere glauben wiederum an das Konzept der Abundanz: Der Schutz der Privatsphäre würde in einer ultratransparenten Welt voller Fülle, in der einem alle Genüsse nur so zufliegen, obsolet sein – es ist wenig erstaunlich, dass unter anderem Facebook und WikiLeaks diese Auffassung teilen. Beide Dienste basieren schließlich auf dem heutigen Modell der kostenlosen Information im Internet, beide allerdings verzichten auch nicht darauf, ihre Server zu verschlüsseln.

Sirenenserver konzentrieren die Macht

Es ist paradox: Ursprünglich...

Über den Autor

Jaron Lanier ist Computerwissenschaftler, Internetpionier, Unternehmer und Musiker. Er prägte den Begriff der „virtuellen Realität“ und entwickelte den ersten Avatar. Lanier lehrt an der University of California in Berkeley und ist als Forscher für Microsoft tätig. 2014 wurde er mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt.


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    R. H. vor 8 Jahren
    Das ist fast identisch mit dem Vortrag, den Lanier gestern in Karlsruhe im ZKM hielt.