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Alice hinter den Spiegeln
Buch

Alice hinter den Spiegeln

New York, London, 1872
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 2011 more...

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Literatur­klassiker

  • Kunstmärchen
  • Viktorianische Ära

Worum es geht

Eine Reise an die Grenzen der Logik

Sieben Jahre nach dem überraschenden Erfolg von Alice im Wunderland ließ Lewis Caroll seine Heldin erneut in das Reich der Fantasie reisen. Und dieses Reich ist ganz anders als die Zauberwelten von J. R. R. Tolkien oder Joanne K. Rowling: Bei Lewis Carroll wird vor allem die Logik auf den Kopf gestellt, seine Geschichte ist ein hochintellektuelles Spiel mit der Sprache, mit Raum und Zeit, mit Verwandlung und Wahrnehmung. In Alice hinter den Spiegeln werden Fragen aufgeworfen, die das Buch deutlich von gemütvoller oder abenteuerlicher Kinderliteratur abheben. Einige Elemente des Werks sind im angelsächsischen Sprachraum sprichwörtlich geworden und so berühmt wie im Deutschen die Figuren und Sprüche aus Max und Moritz oder aus Struwwelpeter. Neben der Bibel und Shakespeare gehört das Buch zu den meistzitierten Werken der englischen Literatur.

Zusammenfassung

Die Welt hinter dem Spiegel

Am Silvestertag kuschelt sich die siebeneinhalbjährige Alice schläfrig in einen Lehnstuhl. Sie spielt mit einem schwarzen Kätzchen; ein zweites, schneeweißes wird von der Katzenmutter Suse abgeleckt. Die schwarze Mieze hat ein Wollknäuel entrollt. Deswegen wie auch wegen anderer Missetaten erhält sie eine Lektion von Alice. Schließlich schlägt Alice Mieze mit ihrer Lieblingsformel „Tun wir doch so, als ob“ ein Schachspiel vor: Sie möchte, dass sich Mieze wie die schwarze Schachkönigin mit verschränkten Armen aufrecht hinsetzt. Weil das nicht gelingt, hebt sie das Kätzchen vor den Spiegel über dem Kamin und droht ihm, es in das Haus hinter dem Spiegel zu stecken. Im Selbstgespräch entwickelt Alice ihre Vorstellung vom Haus hinter dem Spiegel. Dort sieht es genauso aus wie in dem Haus, in dem Alice wohnt, nur ist alles spiegelverkehrt. Beispielsweise laufen dort die Wörter in den Büchern nach der falschen Seite.

Sogleich verwandelt sich das Glas des Spiegels in eine Art Nebel. Alice schlüpft hindurch und befindet sich in der Spiegelwelt. Das Zimmer ist auf den ersten Blick in der Tat sehr ...

Über den Autor

Lewis Carroll wird am 27. Januar 1832 als Sohn eines englischen Landpfarrers geboren. Sein richtiger Name ist Charles Lutwidge Dodgson. Er studiert in Oxford Mathematik und arbeitet später als Tutor am College, wo er sich den eher zweifelhaften Ruhm erwirbt, ein langweiliger Lehrer zu sein. Er gilt als schüchterner Mensch, doch aufgrund der Vielseitigkeit seiner Interessen ist er in Intellektuellenkreisen beliebt. Seine Verleger und Illustratoren hingegen treibt Carroll mit permanenten Änderungswünschen seiner Manuskripte zur Weißglut. Gleichzeitig lässt er keine Gelegenheit aus, die schlechten Manieren seiner Mitmenschen öffentlich zu kritisieren. Carroll ist sehr religiös, schon als junger Mann wird er zum Priester geweiht. Er übt das Amt allerdings nicht aus, da er sein Stottern als Behinderung empfindet. In der Gesellschaft von Kindern, insbesondere von kleinen Mädchen, fühlt sich Carroll sehr wohl. Ihnen schreibt er lange, ernsthafte Briefe oder erzählt ihnen Geschichten. Nicht selten ergänzt er diese Geschichten um logische Paradoxe und Rätsel. 1879 publiziert Carroll eine Abhandlung über die Bedeutung Euklids in der modernen Mathematik, 1887 und 1894 folgen Publikationen über die Logik. In der Technik eines zu seiner Zeit völlig neuen Mediums, der Fotografie, sieht er eines der interessantesten Phänomene der Naturwissenschaften. Carroll wird ein bedeutender Fotograf, der viele Persönlichkeiten seiner Zeit, aber auch zahlreiche kleine Mädchen ablichtet. Anfangs mit Gerüchten über Carrolls sexuelle Veranlagung behaftet, gelten diese Kinderporträts heute als Kunstwerke von besonderer Qualität. Carroll ist kein Vielschreiber. Neben den beiden Geschichten Alice in Wonderland (Alice im Wunderland, 1865) und Through the Looking-Glass, and What Alice Found There (Alice hinter den Spiegeln, 1872) verfasst er The Hunting of the Snark (Die Jagd nach dem Schnark, 1876), das als in seiner komischen Unsinnigkeit kaum zu übertreffendes Nonsensgedicht gilt. Er stirbt am 14. Januar 1898 in Guildford.


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