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König Heinrich IV., Teil 1
Buch

König Heinrich IV., Teil 1

London, 1598
Diese Ausgabe: Reclam, 2013 more...

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Literatur­klassiker

  • Tragikomödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Die Legitimität eines Herrschers

Shakespeares Historiendrama König Heinrich IV., Teil 1 handelt von einem Adelsaufstand Anfang des 15. Jahrhunderts gegen König Heinrich IV., der nicht in der Thronfolge vorgesehen war. Der kluge Heinrich hatte die Schwäche seines Vorgängers Richard II. ausgenutzt und sich mithilfe ebenjener Adligen, die sich nun gegen ihn wenden, zum König von England krönen lassen. Was aber macht die Legitimität eines Herrschers aus: persönliche Befähigung oder Geburtsrecht? Diese Frage steht im Zentrum von Shakespeares Drama. Sie war 1596, als das Stück entstand, angesichts der unsicheren Thronfolge der kinderlosen Elisabeth I. hochaktuell. Kunstvoll kontrastiert Shakespeare die historischen Szenen mit Wirtshausepisoden, in deren Mittelpunkt der ebenso fette und versoffene wie geistreiche Sir John Falstaff steht. Der Antiheld Falstaff, der zu Shakespeares beliebtesten Figuren zählt, führt die politische Vernunft, die Logik des Krieges und gesellschaftliche Konventionen ad absurdum – mit überbordender Lebenslust, trockenem Humor und der Fähigkeit, über sich selbst zu lachen.

Zusammenfassung

Bürgerkrieg in England

Im Palast von Westminster spricht König Heinrich zu seinen Anhängern: Die kriegerische Selbstzerfleischung des Landes muss ein Ende haben. Stattdessen ist es an der Zeit, ein englisches Heer zusammenzustellen und endlich nach Jerusalem zu ziehen, um die Heiden von den heiligen christlichen Stätten zu vertreiben. Der Graf von Westmorland bestätigt, dass es sich um eine dringende Aufgabe handelt. Doch gerade als man am Tag zuvor über die Kosten des Unternehmens verhandelte, kam ein Bote aus Wales mit schlechten Nachrichten: Graf Mortimer, der hier gegen Rebellen kämpfte, ist gefangen genommen worden. Viele seiner Männer sind gefallen, ihre Leichen wurden von den Walisern geschändet. Und aus dem Norden kommt die Nachricht, dass der junge Henry Percy, genannt Hotspur, in einer Schlacht die Schotten besiegt hat. Allerdings ist er so frech, die Gefangenen, die er gemacht hat, für sich selbst zu behalten und seinem König nur einen einzigen zu überlassen. Der König könnte glatt neidisch werden auf Hotspurs Vater, den Grafen von Northumberland, denn sein eigener Sohn,

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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