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Meditationen über die Grundlagen der Philosophie
Buch

Meditationen über die Grundlagen der Philosophie

Mit den sämtlichen Einwänden und Erwiderungen

Paris, 1641
Diese Ausgabe: Meiner, 1994 more...

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
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Worum es geht

Ich denke, also bin ich

Was kann der Mensch als wahr erkennen? Gibt es einen Gott? Ist die Seele unsterblich? Mit diesen wohl zentralsten Fragen der Philosophie beschäftigt sich René Descartes in den Meditationen. Und er ist auch um Antworten nicht verlegen, die alle auf dem berühmten Satz „Ich denke, also bin ich“ aufbauen. Was klar und deutlich gedacht und nicht bezweifelt werden kann, muss wahr sein. Diese Methode der mathematischen Beweisführung überträgt Descartes auf das Erarbeiten philosophischer Erkenntnisse. Der menschliche Geist mit seinen Eigenschaften und Fähigkeiten steht im Zentrum der Überlegungen. Von täuschenden Sinneseindrücken befreit, kommt er zur Erkenntnis der eigenen Existenz. Zum Beweis Gottes ist es nur ein kleiner Schritt. Mit seiner strikt rationalistischen Logik hat Descartes den Zweifel zum Instrument der Erkenntnis gemacht und die kirchlich dominierte Wissenschaft seiner Zeit vernichtend geschlagen. Ohne Zweifel: eine Sternstunde der Philosophie.

Zusammenfassung

1. Meditation: Vom Nutzen des Zweifels

Wir müssen unsere Gedankengebäude auf eine neue Basis stellen, da sie auf vielen Irrtümern beruhen. Viele unserer Gewissheiten haben wir durch Vermittlung unserer Sinne empfangen. Denen aber ist grundsätzlich zu misstrauen, denn manchmal täuschen sie uns. Ein Weg, den Geist von den Einflüssen der Sinne zu befreien, ist der Zweifel. Was kraft des Verstandes als zweifelsfrei wahr erkannt wird, ist wahr. Zweifellose Gewissheiten bieten die Wissenschaften, die einfachste Gegenstände zum Objekt haben. In der Mathematik ist es z. B. wahr, dass ein Quadrat nicht mehr als vier Seiten hat. Viele andere Urteile sind dagegen dem Vorbehalt des Irrtums unterworfen – deshalb kann an allem bisher Gedachten gezweifelt werden. Auf dem Weg zur Gewissheit ist die Fiktion nützlich, alle bisherigen Meinungen seien falsch oder pure Einbildungen. Man kann in der Tat an allen Dingen zweifeln, solange diese Logik nicht zu festem Wissen führt. Es ist denkbar, dass ein allmächtiger, böser Geist alles daransetzt, den Menschen zu täuschen. Alle materiellen Dinge wären dann nur Trugbilder und die eigene Existenz nur ein Traum.

2. Meditation: Körperliches ...

Über den Autor

René Descartes wird am 31. März 1596 als Spross eines vornehmen Adelsgeschlechts in La Haye geboren. Nach dem Besuch des renommierten jesuitischen Collège Royal in La Flèche tritt Descartes 1617 als 21-Jähriger in die Armee der kaiserlichen Liga unter General Tilly ein. Sein Interesse gilt aber vor allem der Mathematik. Als er als junger Offiziersanwärter die Flugbahn eines Artilleriegeschosses beobachtet, entdeckt er die analytische Geometrie und fasst den Entschluss, eine einheitliche Naturwissenschaft auf mathematischer Basis zu errichten. 1621 gibt Descartes den Militärdienst auf und reist durch Europa, immer auf der Suche nach dem Austausch mit anderen Wissenschaftlern. 1630 emigriert er in die Niederlande, wo er sich eine größere Toleranz gegenüber seinen Forschungen erhofft. Dort beschäftigt er sich auch mit medizinischen und metaphysischen Fragen. Allerdings kann er sich, eingeschüchtert durch die Anklage gegen Galileo Galilei, nicht dazu durchringen, sein kosmologisches Werk Le Monde (Die Welt) zu publizieren. 1637 veröffentlicht er anonym die Schrift Discours de la méthode pour bien conduire sa raison, et chercher la verité dans les sciences (Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Forschung). 1641 folgt die Publikation der Meditationes de prima philosophia (Meditationen über die Grundlagen der Philosophie), 1644 dann die Principia philosophiae (Prinzipien der Philosophie). Nachdem Descartes mehrere Jahre mit der schwedischen Königin Christine in Korrespondenz gestanden hat, folgt er 1649 einer Einladung der Monarchin nach Stockholm. Dort stirbt er am 11. Februar 1650 an einer Lungenentzündung.


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