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Organisation Schafft die Manager ab!

Das sich selbst organisierende Unternehmen muss keine Utopie bleiben. Der US-Lebensmittelhersteller Morning Star zeigt, wie es geht. Seine Mitarbeiter haben die Aufgaben des Managements einfach mit übernommen.
aus Harvard Business manager 1/2012
Foto: Thomas Trutschel/ imago images

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Keine Funktion in Ihrem Unternehmen ist ineffizienter als das Management. Denken Sie nur an die unzähligen Stunden, die Teamleiter, Abteilungschefs und Vice Presidents damit verbringen, die Arbeit von anderen zu steuern. Daran sind nicht die Manager selbst schuld - die meisten von ihnen arbeiten durchaus hart. Die Ineffizienz ist Folge eines kopflastigen Managementmodells, das ebenso schwerfällig wie teuer ist.

Managementhierarchien sind in mancherlei Hinsicht eine schwere Belastung für jede Organisation. Zunächst einmal erhöhen Manager den Verwaltungsaufwand - wenn eine Organisation wächst, steigen die Kosten des Managements sowohl absolut als auch relativ gesehen. Ein kleines Unternehmen hat vielleicht einen Manager und zehn Mitarbeiter, eines mit 100.000 Beschäftigten hätte beim selben 1:10-Verhältnis schon 11.111 Manager.

Der Grund für den überproportionalen Anstieg ist, dass noch einmal 1111 Manager gebraucht werden, um die Manager zu managen. Zusätzlich sind Hunderte von Beschäftigten in managementnahen Bereichen wie Finanzen, Personal und Planung nötig, die nur dafür da sind zu verhindern, dass die Organisation an ihrer eigenen Komplexität zerbricht. Unter der Annahme, dass ein Manager im Durchschnitt das Dreifache eines einfachen Mitarbeiters verdient, machen die direkten Managementkosten 33 Prozent aller Gehälter aus. Wie man es auch dreht und wendet: Management ist teuer.

Zweitens erhöht die typische Hierarchie das Risiko großer verheerender Entscheidungen. Je bedeutender eine Entscheidung, desto kleiner wird die Zahl der Personen, die sie anzweifeln können. Überheblichkeit, Kurzsichtigkeit und Naivität können auf jeder Ebene schaden, aber die Risiken sind dort am größten, wo die Macht eines Entscheidungsträgers nicht mehr infrage gestellt werden kann. Statten Sie jemanden mit der Autorität eines kleinen Königs aus, und es wird nicht lange dauern, bis er königlich versagt. Ein ähnliches Problem besteht darin, dass die mächtigsten Manager oft am weitesten entfernt vom eigentlichen Geschäft sind. Nur zu oft erweisen sich aus der Höhe des Olymps gefällte Entscheidungen als in der Praxis völlig unbrauchbar.

Drittens bedeutet eine mehrstufige Managementstruktur mehr Genehmigungsschritte und langsamere Reaktionen. Manager sind darauf aus, ihre Befugnisse auch auszuüben - und bremsen die Entscheidungsfindung damit oft eher aus, als sie zu beschleunigen. Eine weitere Belastung ist Voreingenommenheit: In einer Hierarchie hat häufig eine einzelne Person das Recht, neue Ideen zu stoppen oder zu modifizieren, und deren möglicherweise eingeschränkter Blick kann zu fal-schen Entscheidungen führen.

Und schließlich gibt es noch die Kosten der Tyrannei. Das Problem ist nicht der eine oder andere Kontrollfreak im Haus, sondern die hierarchische Struktur, die Beschäftigte auf niedrigeren Hierarchieebenen systematisch entmachtet. Als Privatmann haben Sie ganz selbstverständlich die Freiheit, 20.000 Dollar für ein neues Auto auszugeben, aber als einfacher Angestellter dürfen Sie nicht einmal einen Bürostuhl für 500 Dollar bestellen. Wer Kompetenzen einschränkt, verringert den Anreiz für Mitarbeiter, zu träumen, zu fantasieren und sich einzubringen.

Hierarchie versus Markt

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