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Lieferketten Den Weg zum Kunden optimieren

Eine perfekte Lieferkette ist für Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil. Doch häufig fehlen Managern die zur Optimierung notwendigen Methoden. Eine Analyse nennt fünf wichtige Schritte, um die Leistung zu steigern.
aus Harvard Business manager 7/2014

Illustration: Patrick Mariathasan für Harvard Business Manager

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Alle 28 Tage liefert das spanische Modeunternehmen Zara neue Kollektionen in die Filialen. Mit seiner auf Flexibilität und Geschwindigkeit ausgelegten Wertschöpfungskette aus Design, Produktion, Logistik und Filialbetrieb gilt das Unternehmen als Vorbild für eine perfekte Supply Chain. Doch zur Nachahmung taugt Zara nur bedingt. Die Anforderungen an die Supply Chain bei global agierenden Unternehmen sind viel zu unterschiedlich. Zara besitzt zwar durch seine perfekte Lieferkette einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Aber eben nur deshalb, weil diese Lösung genau auf das Geschäftsmodell des Unternehmens zugeschnitten ist und es damit optimal unterstützt.

Aus unserer Praxis wissen wir: Keine Lieferkette gleicht der anderen. Die unterschiedlichen Unternehmensstrategien und Geschäftsmodelle in den Märkten, die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden oder die unterschiedlichen Wachstumsziele und Marktanteile führen dazu, dass jedes Unternehmen seine eigene Version der Wertschöpfungskette benötigt. Oft zitierte Vorbilder wie Zara oder Apple helfen angesichts der individuellen Anforderungen nicht weiter.

Da die Aufgaben der heutigen Supply-Chain-Manager inzwischen ein sehr breites Spektrum von der strategischen Steuerung der Wertschöpfungskette bis hin zur operativen Detailoptimierung abdecken, fehlt es vielen Verantwortlichen in diesem Bereich an Orientierung, welche Themen sie wann anpacken müssen. Auf der Suche nach übergeordneten Regeln haben wir deshalb 150 Supply-Chain-Projekte weltweit analysiert. Unser Ziel war es, herauszufinden, welche Faktoren welche Auswirkung auf die Leistung von Lieferketten haben und in welcher Zeit die Maßnahmen greifen.

Kompakt

Fehlender Überblick
In vielen Unternehmen sind Investitionen in die Lieferkette eher von nachrangiger Bedeutung. Doch es gibt nur wenige Bereiche, die so viele Erfolgskennzahlen beeinflussen. Angesichts der unüberschaubaren Zahl an Einflussfaktoren und Optimierungsmöglichkeiten fehlt in vielen Unternehmen der Überblick, welche Methoden den größten Erfolg versprechen.

Geordnetes Vorgehen
In einer Analyse von 150 multinationalen Lieferkettenprojekten haben wir fünf wichtige Schritte identifiziert:

  • die Optimierung des Weges, den ein Produkt zum Kunden nimmt

  • die abteilungs- und unternehmensübergreifende Planung

  • die Abstimmung der Kundensegmente auf die Lieferkette und Produktion

  • der gezielte Einsatz von IT und Berechnungsmethoden

  • sowie das Instrument des Lean Managements, vor allem im Bereich der Lager. Wer je nach Unternehmenssituation die Möglichkeit hat, den passenden Optimierungsweg einzuschlagen, kann erhebliche Leistungssteigerungen erzielen.

Die Studie förderte wiederkehrende Themen zutage, die Supply-Chain-Manager zumeist in größeren Projekten umsetzen. Diese Themen lassen sich in der Regel nicht im Tagesgeschäft angehen, weil sie umfangreiche Veränderungen in der Lieferkette zur Folge haben und komplexe Wechselwirkungen berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise gibt es bei der Optimierung des Marktzugangs, also bei der Frage, wie die Ware vom Werkstor zum Kunden gelangen soll, eine große Zahl von Alternativen, die die Verantwortlichen bewerten müssen. Entsprechend gibt es eine unübersehbare Anzahl von Anbietern, die Hilfsmittel zur Lösung dieses Problems zur Verfügung stellen, sei es in Form von Beratung oder in Form von Softwarepaketen.

Ein anderes Beispiel ist die Frage der Segmentierung der Wertschöpfungskette. Hier müssen die Supply-Chain-Manager mit dem klassischen Gegensatz zwischen Kundenservice und Kostendisziplin klarkommen. Der dazu notwendigen Moderatorenrolle sind sie häufig nur unzureichend gewachsen, weil ihnen die Fakten für die Argumentation fehlen. Was würde passieren, wenn wir ein Kundensegment zukünftig nicht mehr täglich beliefern, sondern nur noch zweimal in der Woche. Springen die Kunden ab? Ist dieses Risiko gerechtfertigt, und können die Supply-Chain-Manager den Nutzen dieser Umstellung, zum Beispiel geringere Produktions- oder Transportkosten, ausreichend belegen? Können sie sich mit dieser Argumentation am Ende durchsetzen?

Die folgende Analyse soll Supply-Chain-Managern helfen, sich auf diese Argumentation vorzubereiten und ihren Bereich Schritt für Schritt zu optimieren. Die einzelnen Schritte liegen in ihrer direkten Verantwortung und bieten das Potenzial, deutlich sichtbare Verbesserungen zu erzielen. Sie decken das Spektrum von langfristig wirksamen strukturellen Maßnahmen bis hin zu kurzfristigen Verbesserungsansätzen ab und bauen aufeinander auf.

Schritt 1: Den Marktzugang optimieren

Der Weg zum Kunden liefert einem Supply-ChainManager den Rahmen für jede weitere Optimierung. In diesem Bereich liegen mit den Transport- und Lagerkosten die größten Kostenblöcke. Die Gestaltung des optimalen Marktzugangs ist auch sehr eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft. Mit welchem Serviceversprechen will das Unternehmen die Kunden bedienen, und in welchem Maße will es dadurch zum Beispiel seinen Marktanteil halten oder ausbauen?

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