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Wenn der Arzt nichts findet

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Wenn der Arzt nichts findet

Kranksein ohne Befund

Humboldt,

15 min read
10 take-aways
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What's inside?

Sie haben Schmerzen, und kein Arzt kann Ihnen helfen? Dann leiden Sie vermutlich an einer somatoformen Störung. Hier beginnt Ihre Therapie.

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Umsetzbar

Rezension

Man kommt sich schnell als Simulant und Wichtigtuer vor und zweifelt an sich selbst: Seit Monaten von höllischen Kopfschmerzen gepeinigt, rennt man von Arzt zu Arzt, und keiner ist in der Lage, eine Diagnose zu stellen. Für viele Menschen ist das zermürbende Realität. Über 80 % der Bevölkerung leiden gemäß diesem Buch zumindest zeitweise an somatoformen Störungen. Sie sind krank ohne Befund, die Ärzte sind oft überfordert. Wilhelm Girstenbrey beschreibt in seinem Buch Krankheitsbilder, Ursachen, Therapiemöglichkeiten und fasst sie am Ende in einer übersichtlichen Tabelle zusammen. An die Ärzte appelliert er, ihre Patienten ganzheitlich zu betrachten. Das geht nur, wenn sie sich von der herrschenden Annahme lösen, dass jede körperliche Krankheit auch körperliche Ursachen haben muss. Viele Wiederholungen und eine klinisch nüchterne Sprache stehen einer angenehmen Lektüre leider im Weg. Aber das Buch eröffnet Betroffenen in jedem Fall neue Perspektiven und macht ihnen Mut. getAbstract empfiehlt es darum allen, die unter ungeklärten Beschwerden leiden.

Zusammenfassung

Krank, obwohl der Arzt nichts findet

Vermutlich werden Sie jubeln, wenn Ihr Arzt nach ausgiebiger Untersuchung zum Ergebnis kommt: „Ohne Befund.“ Das heißt, Sie sind gesund. Es gibt aber auch Menschen, die deswegen deprimiert und entmutigt sind und hoffen, dass endlich irgendein Arzt eine Krankheit bei ihnen diagnostiziert. Sie leiden an somatoformen Störungen, haben also körperliche Schmerzen, für die kein Arzt organische Ursachen findet.

Die Beschwerden decken nahezu alle medizinischen Fachgebiete ab. Sie reichen von Blähungen oder der Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel bis hin zu Atemnot, epileptischen Anfällen, Schwindelgefühlen oder Sehstörungen. Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Familienleben sind stark eingeschränkt. Frauen trifft es häufiger als Männer. Warum es manche ereilt und andere verschont bleiben, hängt von Persönlichkeit, Veranlagung, traumatischen Lebenserfahrungen und aktuellem Stresspegel ab.

Sowohl für den Patienten als auch für den Arzt ist das eine sehr unbefriedigende Situation. Letzterer ärgert sich über sein schwieriges Gegenüber, und der Patient geht ohne Diagnose und zunehmend verwirrt nach Hause. Oft fängt für ihn eine...

Über den Autor

Wilhelm Girstenbrey ist Medizinpublizist. Er hat für Tages- und Wochenzeitungen sowie für den Hörfunk und die Fachpresse gearbeitet. Seine Spezialgebiete sind Gesundheitspolitik, Psychosomatik, Rheumatologie, Gynäkologie und Endokrinologie.


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