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Woran sich Wohlstand wirklich messen lässt

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Woran sich Wohlstand wirklich messen lässt

Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt

Oekom,

15 min read
10 take-aways
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What's inside?

Warum das BIP nichts taugt und welche Alternativen es gibt.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Das ständige Streben nach Wachstum muss überdacht werden, fordern die beiden Wissenschaftler Hans Diefenbacher und Roland Zieschank in ihrem zeitkritischen Werk. Ein Kernproblem ist ihrer Ansicht nach, dass die Menschen – jedenfalls in unserer Gesellschaft – stets nach Wachstum streben und dabei wichtige soziale Werte und die Umwelt auf der Strecke bleiben. Folgerichtig verlangen die Autoren eine Abkehr vom Bruttoinlandsprodukt und von seinen jährlichen Steigerungsraten als Orientierungsgröße. Stattdessen schlagen sie vor, einen nachhaltigen Wohlfahrtsindex zu schaffen, der mehr als die rein ökonomischen Kennziffern enthält. Das Buch ist verständlich geschrieben und schildert sehr anschaulich die weltweiten Bestrebungen, einen neuen Index zu schaffen. Sicherlich ist die ökologisch-soziale Zielrichtung der Autoren nicht jedermanns Sache. Aber eines muss man auf jeden Fall anerkennen: Die Lektüre regt zum Nachdenken an – und dazu sollten, gerade angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise, auch die hartnäckigsten Wachstumsverfechter bereit sein. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich kritisch mit dem Wachstumsstreben unserer westlichen Industrienationen auseinandersetzen wollen.

Zusammenfassung

Die Abkehr vom Wachstumswahn

Jahrzehntelang fokussierten sich Politiker und Wirtschaftsvertreter auf die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das BIP beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, es erfasst alle getauschten Güter und Dienstleistungen. Doch seit einiger Zeit mehrt sich die Kritik an dieser Wachstumsorientierung. Die Menschen trauen den Selbstheilungskräften des freien Marktes nicht mehr, und die Finanzkrise hat die Abkehr vom BIP-Denken zusätzlich befeuert. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy setzte eine Kommission ein, in der mehrere Nobelpreisträger vertreten sind und die ein anderes Wohlfahrtsmaß schaffen soll. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ von den deutschen Wirtschaftsweisen ein Indikatorensystem entwickeln, mit dem die Wirtschaftsleistung, die Lebensqualität und die Nachhaltigkeit gemessen werden können. Im Dezember 2010 setzte der Bundestag die Enquetekommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ ein. Ziel dieser Kommission ist es, einen ganzheitlichen Wohlstandsindikator zu entwickeln. Auch der Umweltausschuss des ...

Über die Autoren

Hans Diefenbacher ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg und stellvertretender Leiter der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft. Roland Zieschank arbeitet am Forschungszentrum für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin. Zusammen mit dem Bundesumweltministerium haben sie den Nationalen Wohlfahrtsindex (NWI) als Alternative zum BIP entwickelt.


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