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Des Reichtums fette Beute

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Des Reichtums fette Beute

Wie die Ungleichheit unser Land ruiniert

Campus,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Auf dem letzten großen Raubzug verdarben sich die Alphatiere ihre Mägen. Höchste Zeit, dass sie dem Rudel wieder mehr abgeben.

Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Noch so eine Kampfschrift eines ewig gestrigen Kapitalismuskritikers, könnte man mit Blick auf die knallroten Titellettern meinen. Klar, die Raffkes sind an allem schuld. Und was gibt’s sonst Neues auf der Welt? Ziemlich viel, denn Gustav Horn entlarvt mit seiner sorgfältigen Analyse etliche Binsenweisheiten der neoliberalen Schule als gefährliche Trugschlüsse: Die Arbeitsmarktreformen als Bedingung dafür, dass Deutschland heute so prächtig dasteht? Weit gefehlt, sie waren der Humus, auf dem die Saat der Krise erst so richtig aufgehen konnte. Dynamische Finanzmärkte als Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft? Im Gegenteil, sie würgen in guten Zeiten das Wachstum ab und reißen in schlechten Unbeteiligte mit in den Abgrund. Horns weit reichende Vorschläge für einen Systemwechsel dürften Regierungspolitikern, Vermögenden und Finanzmarktakteuren den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Wer sich dagegen für alternative wirtschaftspolitische Ideen interessiert, wird sich bei der Lektüre freuen. Beiden Parteien empfiehlt getAbstract dieses Buch.

Zusammenfassung

Auf dem Irrweg

Eine Kassiererin wird gefeuert, weil sie widerrechtlich Leergutbons im Wert von 1,30 € eingelöst hat. Ein Investmentbanker einer Pleitebank, die mit Milliarden an Steuergeldern gerettet wurde, erstreitet vor Gericht Bonuszahlungen. Diese Beispiele sind symptomatisch für die Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte: Eine kleine, globale Elite greift auf immer größere Brocken des Wirtschaftswachstums zu und teilt die Beute unter ihresgleichen auf. Gerechtfertigt wird dies mit der irrigen Annahme, dass freie, unregulierte Märkte Wohlstand und Stabilität schüfen und der Staat sich so weit wie möglich rauszuhalten habe. Ausgerechnet der sozialdemokratische Kanzler Gerhard Schröder profilierte sich als Champion einer neoliberalen Politik des Sozialabbaus und der Schwächung von Gewerkschaften. Die angebotsorientierte Strategie sollte dazu führen, Güter und Dienstleistungen billiger zu machen und so die Nachfrage anzukurbeln. Leider zeigten die Reformen kaum Erfolg: Die deutsche Wirtschaft stagnierte, Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung stiegen weiter an. Bis die Große Koalition 2005 einen leichten Kursschwenk vornahm und konjunkturstimulierende Maßnahmen ergriff...

Über den Autor

Gustav A. Horn leitet das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Zuvor war er beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) tätig.


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