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Japan – eine Wirtschaftsmacht erfindet sich neu

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Japan – eine Wirtschaftsmacht erfindet sich neu

Hanser,

15 min read
10 take-aways
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What's inside?

Nach Erdbeben, Tsunami und Reaktordesaster: Wie sieht Japans Zukunft aus?

Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Hintergrund

Rezension

Nach seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Japan in atemberaubendem Tempo zu einer der stärksten Wirtschaftsmächte. Doch seit Mitte der 1990er-Jahre scheint dieser Schwung gebremst, von „verlorenen Jahrzehnten“ ist die Rede. Erstaunlicherweise könnte sich aber gerade die Dreifachkatastrophe vom März 2011 – Erdbeben, Tsunami und Nukleardesaster in Fukushima – als Wendepunkt herausstellen und Japan wieder nach vorne bringen, so Journalist und Japankenner David Pilling. Denn schon öfter in seiner Geschichte hat Japan sich in schwierigen Situationen neu erfunden, um anschließend stärker als zuvor dazustehen. Diese These ist für die Vergangenheit plausibel – aber auch für die Zukunft? Pilling bleibt eindeutige Aussagen oft schuldig, er bemüht sich um Ausgewogenheit und präsentiert zu fast jeder Meinung auch die gegenteilige Ansicht. Außerdem zeigt sich, dass Japan angesichts der großen Herausforderungen – steigende Staatsverschuldung, Überalterung, überlastete Rentensysteme – auch nur die gängigen Mainstream-Reformrezepte wie weniger Staat und mehr privates Engagement anwendet, ohne dass der Autor dies kritisch hinterfragt. Dennoch empfiehlt getAbstract das Buch wegen seiner atmosphärischen Beschreibung eines bekannten und doch so fremden Landes.

Zusammenfassung

Die Dreifachkatastrophe von 2011

Der 11. März 2011 gilt als einschneidendes Datum in der jüngeren Geschichte Japans und ist zugleich ein geeigneter Ansatzpunkt, um das Land und seine mögliche Zukunft zu verstehen. An diesem Tag erschütterte um 14:46 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala große Teile des Landes. Das viertschwerste Beben seit Beginn der Aufzeichnungen zerstörte nicht nur zahlreiche Straßen, Häuser und Brücken, sondern löste einen gewaltigen Tsunami aus, der weite Landstriche verwüstete. Beben und Tsunami führten zu Störfällen in mehreren Atomkraftwerken und zur Reaktorkatastrophe von Fukushima, 240 Kilometer von der Millionenmetropole Tokio entfernt. Tausende Menschen starben durch das Beben und den Tsunami, mehr als eine halbe Million wurden evakuiert oder mussten in andere Landesteile fliehen.

Die Dreifachkatastrophe versetzte Japan in einen Schockzustand, der die Schwierigkeiten offenlegte, denen das Land schon seit einiger Zeit gegenüberstand und denen es sich nicht wirklich stellte: die schwachen Wachstumsraten der Wirtschaft und damit verbunden die steigende Arbeitslosigkeit, wachsende Staatschulden, fehlende Investitionen...

Über den Autor

David Pilling ist Journalist und Asienredakteur der Financial Times in Hongkong. Von 2001 bis 2008 berichtete er als Auslandskorrespondent der Zeitung in Tokio über Japan.


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