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Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums

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Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums

England, China und die Welt in der Frühen Neuzeit

Vandenhoeck & Ruprecht,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Sind freie Märkte und ein schlanker Staat das Erfolgsrezept schlechthin? Eher nicht, sagt die Geschichte.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Überfluss und Luxus auf der einen Seite, nicht einmal ausreichend zu essen auf der anderen – die Frage, warum unsere Welt so gespalten ist in Reich und Arm, bleibt mysteriös. Wissenschaftler suchten und suchen immer wieder nach Erklärungen, in der Vergangenheit etwa Adam Smith, Karl Marx und Max Weber, in der Gegenwart zuletzt Daron Acemoglu und James A. Robinson in ihrem stark diskutierten Werk Warum Nationen scheitern. Peer Vries, einer der zu diesem Thema arbeitenden Wirtschaftshistoriker, gibt einen hervorragenden Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. Daneben bringt er, auf Basis einer historischen Analyse Großbritanniens und Chinas in den Jahren 1680 bis 1850, einen eigenen Erklärungsansatz ein. Vries räumt mit einigen Glaubenssätzen der Wirtschaftswissenschaft auf, allen voran mit der These, nur freie Märkte und ein zurückhaltender Staat schüfen ideale Wachstumsbedingungen. Vries schreibt klar und verständlich, die Lektüre der über 500 Seiten wird nie langweilig. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Frage nach den Gründen für Wachstum und Wohlstand interessieren und sich nicht scheuen, in die Details zu gehen.

Zusammenfassung

Das Problem von Arm und Reich

Die Frage, warum der Westen reich wurde, während der überwiegende Teil der Welt arm blieb, bewegt bis heute nicht nur Wissenschaftler und Politiker. Warum etwa hat sich das reale Pro-Kopf-Einkommen in Westeuropa zwischen 1820 und 1913 fast verdreifacht, während es in Asien ohne Japan lediglich um 11 Prozent gestiegen ist? Besondere Relevanz gewinnt diese Frage durch den jüngsten Aufstiegs Chinas und Indiens. Ökonomen und Historiker geben unterschiedliche Antworten darauf.

Kalifornische Schule: Europa und Asien gleichauf

Lange herrschte Konsens darüber, dass Nordwesteuropa bereits vor Beginn der Industrialisierung, dem sogenannten „Take-off“, entwickelter war als der Rest der Welt, oder dass es zumindest grundsätzlich andere Charakteristika aufwies, die die darauffolgende Dynamik begünstigten.

Relativ neu ist die Position der sogenannten kalifornischen Schule von Wirtschaftshistorikern, die behauptet, dass die wirtschaftlich fortschrittlichsten Teile Asiens und der Westen vor der Industrialisierung gleich entwickelt waren. Ein wichtiger Kopf dieser Richtung ist Kenneth Pomeranz, der von „überraschenden Ähnlichkeiten“ spricht...

Über den Autor

Peer Vries ist Professor für internationale Wirtschaftsgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Globalgeschichte an der Universität Wien.


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