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Simplicity

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Simplicity

Die Kunst, die Komplexität zu reduzieren

NZZ Libro,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Mehr Mut zur Einfachheit.

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Bewertung der Redaktion

5

Qualitäten

  • Analytisch
  • Überblick

Rezension

Unwichtiges ausblenden und sich aufs Wesentliche konzentrieren – in der Nachrichten- und Wissensflut unserer Zeit ist das mehr denn je ein Kunststück. Doch den Traum von der wirkungsvollen Einfachheit träumt die Menschheit schon deutlich länger als ein paar Jahre. Von den alten Griechen über die Gelehrten des Mittelalters bis hin zu den interessantesten Köpfen unserer Zeit haben Denker, Künstler und Macher die Muster im Chaos gesucht. Der ehemalige Chef der Schweizerischen Bundesbahnen, Benedikt Weibel, hat ein Plädoyer für die Einfachheit verfasst, das durch seine Bildungsfülle beeindruckt. Im Prinzip handelt es sich um eine kurzweilige Zusammenfassung der interessantesten Sachbücher der letzten Jahrzehnte. Weibels Sprunghaftigkeit ist stellenweise kurios – binnen weniger Seiten hüpfen wir vom Altertum über Stadionkatastrophen der 1980er-Jahre in die Meeting-Räume der Gegenwart. getAbstract empfiehlt Weibels Buch allen, denen die Komplexität der Welt schier über den Kopf wächst.

Zusammenfassung

Ockhams Rasierklinge

Seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Menschen mit der Frage, wie man komplexe Zusammenhänge auf ihr Wesentliches reduziert. Wie sagt man etwa Lawinen vorher? Welche Faktoren bestimmen den Klimawandel? Untersucht man diese oder andere hochkomplexe Themen, zeigt sich immer wieder: In Situationen, die von vielen unterschiedlichen Variablen bestimmt werden, sind diese Variablen keineswegs gleichwertig. Stattdessen üben einzelne wenige Faktoren einen unverhältnismäßig großen Einfluss aus.

Bekannt ist dieser Mechanismus bereits vom sogenannten Pareto-Prinzip, benannt nach dem italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto. Dieses Prinzip wird gern auch als 80/20-Regel bezeichnet. Sie begegnet uns überall, in der Natur wie auch in der Gesellschaft: 20 Prozent aller Buchtitel sorgen für 80 Prozent des Umsatzes, 20 Prozent der Bevölkerung verursachen 80 Prozent der Gesundheitskosten – nur zwei Beispiele für unzählige Fälle asymmetrischer Verteilung.

Man muss sich also auf die Suche nach den wenigen wirklich einflussreichen Variablen machen. Schon im 14. Jahrhundert hat der englische Denker Wilhelm von Ockham dieses Prinzip festgehalten...

Über den Autor

Benedikt Weibel war 14 Jahre lang Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Heute ist er als Honorarprofessor an der Universität Bern tätig sowie als Publizist und Mitglied verschiedener Verwaltungsräte.


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