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Die neuen Herrscher der Welt

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Die neuen Herrscher der Welt

und ihre globalen Widersacher

C. Bertelsmann,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Die Globalisierung schreitet voran, zur Freude der Profiteure. Aber die Gegner machen mobil gegen das weltumspannende Ausbeutersystem.

Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Meinungsstark
  • Visionär

Rezension

„Globalisierung“ ist wohl das meistzitierte wirtschaftspolitische Schlagwort des letzten Jahrzehnts. Doch der Traum von der vereinten Welt, den es auszudrücken scheint, ist weiter von der Realität entfernt denn je. Zwar haben die global agierenden Unternehmen längst die Dritte Welt erreicht, doch hat die Ankunft des postmodernen Kapitalismus den Regionen einen Segen beschert? Im Gegenteil, sagt Jean Ziegler: Armut, Krankheiten, hohe Sterblichkeit, Massenarbeitslosigkeit und demokratiefeindliche Regime sind weiter auf dem Vormarsch, und zwar nicht etwa trotz, sondern wegen der Globalisierung. Der Schweizer Querdenker zeichnet das düstere Bild einer kapitalistischen Gesellschaft im 21. Jahrhundert, die ihren Lebenszweck im masslosen, unmoralischen Profitstreben sieht. Er prangert die Methoden der modernen „Beutejäger“ an und zeichnet den beklemmenden Weg vieler Menschen in immer grössere Armut nach. Lösungsvorschläge sucht man jedoch vergeblich: Ziegler begnügt sich mit der Darstellung von Protestaktionen verschiedener Gruppierungen von Globalisierungsgegnern. Seine Strategie: Kritisieren, polemisieren, auch übertreiben; je markanter, desto besser. Wer das weiss, meint getAbstract, kann diese wütende Globalisierungs-Anklage dennoch mit Gewinn lesen.

Zusammenfassung

Die neue Weltordnung

Amerika, du hast es besser: Nur wenige Jahre ist es her, dass eine der bedrohlichsten Perioden der Weltgeschichte ihr undramatisches Ende nahm - der Kalte Krieg endete geräuschloser als erwartet mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Die USA stiegen, zusätzlich beflügelt durch den Erfolg des Blitzkriegs gegen den Irak, binnen weniger Monate zur einzig verbleibenden Supermacht der Gegenwart auf, die über so viel Einfluss in der Welt verfügt wie keine andere Nation in der Moderne. Allenfalls das Römische Reich oder das Weltreich Alexanders des Grossen erreichten eine vergleichbare Dimension.

Doch der amerikanische Frieden kommt weniger als Entwurf eines allumfassenden Weltfriedens daher, unter gleichberechtigten, autonomen Staaten und auf der Grundlage des globalen Ideals der Demokratie, sondern er steht vor allem unter dem Primat der Sicherung des eigenen Imperiums. Das geschieht auf politischer, finanzieller und - wenn nötig - auch auf militärischer Ebene, wie das jüngste Beispiel des erneuten Krieges gegen den Irak beweist. Die weniger sichtbaren Kämpfe werden indes auf den Finanzmärkten ausgetragen. Durch eine grosse Zahl von global agierenden...

Über den Autor

Jean Ziegler zählt zu den engagiertesten und renommiertesten Kritikern der Globalisierung. Der 69-jährige Schweizer, der in Bern geboren wurde und in Genf lebt, war über 20 Jahre lang als Sozialdemokrat im Schweizer Nationalrat aktiv. Seit seinem Ausscheiden 1999 ist Ziegler als Sonderberichterstatter der Menschenrechtskommission für die UNO aktiv. Zudem lehrte er bis Mai 2002 als Professor für Soziologie an der Universität Genf. Zu seinen kontrovers diskutierten Büchern zählen Die Schweiz, das Gold und die Toten und Die Schweiz wäscht weisser.


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