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Marktwirtschaft ohne Kapitalismus

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Marktwirtschaft ohne Kapitalismus

Eine Neubewertung der Freiwirtschaftslehre aus wirtschaftsethischer Sicht

Haupt,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Gibt es eine bessere Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftssystem? Ja, aber es ist nicht der Kommunismus – sondern die fast vergessene Freiwirtschaftslehre.

Bewertung der Redaktion

5

Qualitäten

  • Innovativ
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

Eine andere Marktwirtschaft ist zumindest denkbar: Der Autor ist auf seiner Suche nach einer Alternative auf die Lehren von Silvio Gesell (1862-1930) gestoßen. Dessen Freiwirtschaftslehre, die von einer Minderheit unter den Ökonomen verfochten wird, führt Krisen auf Nachfrageprobleme der Wirtschaft zurück – und ist darin Keynes‘ Ansichten sehr ähnlich. Während dieser aber die Nachfragelücke durch Staatsverschuldung überbrücken will, möchte Gesell den Geldumlauf durch eine neue Geldart erhöhen und stabilisieren. So genanntes Freigeld, dessen Kaufkraft permanent sinkt, soll Anreize zum schnellen Ausgeben, nicht zum Sparen setzen. Dahinter steckt mehr als eine Konjunkturtheorie: Die These, wonach die Reichen reicher, die Armen ärmer werden, wird hier auf das Urübel des Zinses zurückgeführt. Dem Autor ist es bei aller Parteinahme für Gesells Lehren sehr anzurechnen, dass er auch auf Gegenargumente eingeht. Diese aber sind stark genug, um die Freigeld-Idee doch als eher bedenklich erscheinen zu lassen. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen volkswirtschaftlich Interessierten, die eine Alternative zu den herrschenden Lehren der Ökonomie kennen lernen wollen.

Zusammenfassung

Wer will eigentlich eine neue Wirtschaftsordnung?

Nach dem Wegfall der sozialistischen Planwirtschaft als Konkurrent zur Marktwirtschaft gilt allgemein die Frage nach der überlegenen Wirtschaftsordnung als beantwortet. Die wirtschaftspolitische Debatte dreht sich lediglich um die Frage, ob staatliche Eingriffe in die Marktwirtschaft erwünscht und notwendig sind oder nicht: Keynesianismus versus Neoliberalismus.

Doch das derzeitige Wirtschaftssystem hat es in keiner der beiden Ausprägungen geschafft, die Probleme aller Menschen zu lösen. Am schädlichsten ist die mit unserem Kapitalismus verbundene Auflösung der Gesellschaft: Die ökonomische Kosten-Nutzen-Rechnung erstreckt sich auf immer mehr menschliche Beziehungen, woraus ein Klima unsozialer Kälte resultiert. Trotz materiellen Überflusses sind die Menschen unzufrieden. In den reichen Ländern bestimmen Leistungsdruck und Hetze ihren Lebensrhythmus, in den Entwicklungsländern nach wie vor die Armut. Hinzu kommt die Krisenanfälligkeit unseres Wirtschaftssystems, wie sie sich z. B. in der Massenarbeitslosigkeit in den Industrieländern ausdrückt.

Das Kernproblem ist die Spaltung der Gesellschaft in...

Über den Autor

Dr. oec. Roland Wirth hat an der Universität St. Gallen Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsethik studiert. An dieser Universität sowie an der Kaderschule Zürich lehrt er Volkswirtschaft. Das vorliegende Buch ist seine Dissertation.


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