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Seid umschlungen, Millionen

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Seid umschlungen, Millionen

Ein Leben zwischen Pearl Harbor und Ground Zero

Orell Füssli,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Wer schreibt, der bleibt: die Memoiren des Mannes, der den Finanzplatz Schweiz wie wenige andere geprägt hat.

Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Eloquent

Rezension

Ein Mann blättert gut gelaunt in seinen Tagebüchern - und fördert viel Lustiges, Kurioses, Delikates zutage. Die Klassifizierung fällt nicht ganz leicht: Nettes Geplauder, nur oberflächlich strukturiert. Lesbarer als die meisten Resümees, aber nicht so lehrreich. Promi-Anekdoten vergangener Zeiten wechseln sich ab mit sarkastischen Einblicken in Bärs knallharten Manager-Alltag. Eine kuriose Mixtur, die aber ihren Reiz hat. Bär erzählt mit leichter Hand von seiner Familie, seiner geduldigen Gemahlin Ilse, von Begegnungen mit George Soros, dem Schah, Adligen und Künstlern ebenso wie Scheichs und Sportlern, von Bankenkrisen und Finanzmiseren, und stets gibt es etwas zu schmunzeln. Das alles ergibt ein fast melancholisch stimmendes Sittenbild aus einer Zeit, die gar nicht so lange zurückliegt und doch wie tausendundeine Nacht anmutet. Leichte Lektüre für zwischendurch, die Welt der oberen Zehntausend weitgehend mit menschlichem Antlitz zeigend. Ein Tycoon wie Bär muss nichts fürchten, wenn er süffisant aus der Schule plaudert, von den kleinen Rivalitäten und Eifersüchteleien der ganz Großen erzählt. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die einen Blick in die Welt der Hochfinanz werfen möchten, besonders aber allen Führungskräften und Mitarbeitern im Schweizer Bankwesen.

Zusammenfassung

Logbuch und Privatarchiv

Die Julius-Bär-Gruppe ist heute die führende Privatbank der Schweiz. Motor dieses Aufstiegs war Hans J. Bär, der mit seinen beiden Cousins das Unternehmen 60 Jahre hindurch aufgebaut hat. Er selbst spannt den Bogen seines Wirkens zwischen zwei Ereignissen der Weltpolitik, nämlich dem japanischen Luftangriff auf Pearl Harbour 1941 und den Terrorattacken auf die USA am 11. September 2001.

Bär tritt nicht leise von der Bühne ab, sondern im vollen Bewusstsein seiner Leistungen: als einer der gewichtigsten Privatbankiers in einem Land, für das das Bankgeheimnis ein einzigartiger Wettbewerbsvorteil ist - mit allen daraus resultierenden Risiken, wie die Affäre um die so genannten "nachrichtenlosen Vermögen" Mitte der 90er Jahre gezeigt hat. Damals wurde entdeckt, dass Schweizer Banken noch Konten führten, deren jüdische Eigentümer im Dritten Reich ermordet worden waren. Bär vermittelte erfolgreich in dem Streit zwischen Hinterbliebenen und den Bankiers, die den Aufwand umfassender Nachforschungen scheuten. Die Gründung der Volcker-Kommission geht zu einem Gutteil auf sein Engagement zurück.

Tolle Zeiten

Am Ende des Zweiten Weltkriegs...

Über den Autor

Hans J. Bär wurde 1927 in Zürich geboren. 1947 trat er nach einem Ingenieur-Studium und einem Zusatzstudium in Nationalökonomie in die Bank Julius Bär ein, 1960 wurde er Partner. Nach der Umwandlung der Privatbank in eine Publikumsgesellschaft wurde er 1974 Mitglied der Geschäftleitung und blieb das bis zu seinem Ausscheiden 1997. Er lebt heute in Zürich, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder.


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