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Der arbeitende Kunde

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Der arbeitende Kunde

Wenn Konsumenten zu unbezahlten Mitarbeitern werden

Campus,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

„König Kunde“ ist entthront: Längst ist er zum unfreiwilligen Mitarbeiter der Unternehmen geworden.

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Für alle, die in Politik und Wirtschaft die Weichen für die Zukunft stellen müssen, ist dies ein hochinteressantes Buch. Die aktuelle Tendenz der zunehmenden Beteiligung der Kunden an wirtschaftlichen Prozessen (wie beim E-Banking oder Online-Shopping) spinnen die Autoren weiter und entwickeln daraus ein plausibles Szenario für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft. Vor allem der erste Teil des Buches überzeugt durch spannende Beispiele und einen lebendigen Stil. Je tiefer die Autoren allerdings in die Materie eintauchen, umso mehr zeigt sich, dass dies keine ganz leichte Lektüre ist - der Leser sollte z. B. bereit sein, sich mit verschiedenen sozialwissenschaftlichen Theorien von Marx bis Habermas zu beschäftigen. Trotzdem ist das Buch insgesamt noch verständlich und mitunter sogar amüsant geschrieben. getAbstract.com empfiehlt es allen Lesern, die sich mit den sozialen Folgen von neuen Entwicklungen beschäftigen. Auch für Führungskräfte im Marketing dürfte die Lektüre aufschlussreich sein.

Zusammenfassung

Mit dem Sechskant fing es an

Ikea hat es vorgemacht: Mitmachen spart Geld, und zwar nicht nur beim Kunden, sondern auch beim Unternehmen. Vom Online-Banking über Automaten-Check-ins bis hin zur selbstständig zusammengeklickten Ferienreise erledigen die Kunden inzwischen immer mehr Arbeiten selbst, die früher bezahlte Mitarbeiter übernommen haben. Die Vorteile für die Unternehmen liegen klar auf der Hand: Rationalisierung und Kosteneinsparungen, da so derselbe Umsatz mit weniger Personal erzeugt werden kann. Doch auch der Kunde profitiert, je nach Produkt z. B. durch Preisvorteile oder Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und unfreundlichem Personal.

Diese zunehmende Einbeziehung der Kunden findet nicht nur vereinzelt statt. Banken, Fluggesellschaften, die Bahn, Softwareunternehmen, der Handel und viele andere Branchen verlagern zunehmend Arbeit auf den Konsumenten. Selbst im Bildungs- und im Gesundheitswesen werden zunehmend Eigenleistungen verlangt, wenn beispielsweise Eltern Fehlstunden der Lehrer überbrücken oder Angehörige die Krankenpflege übernehmen müssen. Sogar der Staat ist mit von der Partie: Von der elektronischen Steuererklärung bis hin zur eigenständigen ...

Über die Autoren

G. Günter Voß ist an der TU Chemnitz Professor für Industrie- und Techniksoziologie. Kerstin Rieder lehrt als Dozentin für Gesundheits-, Freizeit- und Sportpsychologie an der Schweizer FH Solothurn.


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