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Neue Wirtschaftspolitik

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Neue Wirtschaftspolitik

Was Europa aus Japans Fehlern lernen kann

Vahlen,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

„Der Markt regelt das“? Schön wär’s. Wirtschaftsprofessor Richard A. Werner geht mit gängigen Theorien hart ins Gericht.

Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Strukturreformen, Strukturreformen – danach rufen die neoklassisch und neoliberal geprägten Ökonomen immer aufs Neue, wenn es um die Steigerung des Wirtschaftswachstums geht. Ein fundamentales Missverständnis der ökonomischen Zusammenhänge, meint Richard A. Werner und verweist auf zentrale Aspekte der japanischen Wirtschaft, die mit gängigen Modellen nicht befriedigend erklärt werden können. Nicht Deregulierung und Liberalisierung sind seiner Meinung nach die Schlüssel zum Erfolg, sondern eine ausreichende Kreditschöpfung durch die Banken. Wie eine auf dieser Erkenntnis aufbauende Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik aussehen könnte, erklärt der Autor auf hohem fachlichem Niveau – und so gut verständlich, wie es das komplexe Thema zulässt. Wer ihm folgen mag und entsprechende Vorkenntnisse hat, dem empfiehlt getAbstract diese wissenschaftliche Streitschrift, eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Wirtschaftsliberalismus.

Zusammenfassung

Geheimnisvolles Japan

Die japanische Volkswirtschaft ist den Ökonomen ein Rätsel: Das Wirtschaftswunder bis zum Ende der 1980er Jahre fand in stark regulierten Märkten statt - gängige Wirtschaftstheorien nennen dagegen Deregulierung und Liberalisierung als Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität. Auch die in den 90er Jahren einsetzende Rezession ist mit traditionellen Theorien kaum zu erklären. Die üblichen Rezepte der Wirtschaftspolitik (Zinssenkungen bis fast auf null, etliche kostspielige staatliche Investitionsprogramme) versagten. Dann sprang der Motor auf ebenso rätselhafte Weise wieder an – bevor die vermeintlich notwendigen Strukturreformen überhaupt durchgeführt werden konnten. Nun ist Japan nicht irgendein Land, sondern es gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt. Eine allgemein gültige Wirtschaftstheorie, die ihren Namen verdient, kann eine derart große und wichtige Volkswirtschaft nicht einfach als Ausnahme von der Regel klassifizieren, sondern muss auch auf Japan anwendbar sein. Das Grundproblem ist also nicht die japanische Wirtschaft, die sich nicht so verhält, wie es die Lehrbücher vorschreiben. Es sind die theoretischen Konzepte, die ...

Über den Autor

Richard A. Werner hat den Lehrstuhl für Bankwissenschaften an der Universität von Southampton (England) inne. Zuvor war der gebürtige Deutsche mehr als zwölf Jahre in Asien tätig. Er spricht fließend Japanisch und hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst. Daneben ist er als Unternehmensberater aktiv. Im Jahr 2003 wurde Werner am Weltwirtschaftsforum in Davos als „Global Leader for Tomorrow“ ausgezeichnet.


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