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Die Methusalem-Lüge

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Die Methusalem-Lüge

Wie mit demographischen Mythen Politik gemacht wird

Hanser,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Geht Deutschland als vergreisende Republik am demografischen Wandel zugrunde? Oder ist das nur ein Angstmacher-Szenario der Politik? Ein engagierter Einspruch.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Ein düsteres Szenario macht die Runde: Deutschlands Wirtschaft geht den Bach herunter, das Land fällt im internationalen Vergleich immer weiter zurück. Schuld an der prophezeiten Misere ist, so meinen viele zu wissen, der demografische Wandel, die Überalterung der Gesellschaft. Sie kann man in einem wahren Rundumschlag wunderbar für beinahe alles verantwortlich machen: für die ungesicherten Renten, den vorausgesagten Mangel an Arbeitskräften ab 2015 und die leeren Sozialkassen. Dass es aber auch durchaus gute Gründe dafür geben kann, die Lage völlig anders einzuschätzen, zeigt dieses Buch. Der Demograf und Politikberater Ernst Kistler liefert einen ein Blick hinter die Kulissen der politischen Diskussion, mit dem er dem Leser die Augen öffnet für den Missbrauch, der vielfach mit dem Begriff "demografischer Wandel" getrieben wird. Oft genug stecken nämlich ganz eigene Interessen von Politik und Wirtschaft dahinter, wenn wir mit düsteren Aussichten auf einen Greisenstaat erschreckt werden. getAbstract empfiehlt dieses hervorragend geschriebene Buch allen, die in einer der wichtigsten Debatten unserer Zeit fundiert mitreden wollen.

Zusammenfassung

Der demografische Wandel

Laut einer Forsa-Umfrage von 2003 haben 52 % der Bundesbürger keine Ahnung, was der Begriff "demografischer Wandel" bedeutet. Dabei prägt die Alterspyramide, die 1910 noch einem ordentlich gewachsenen Tannenbaum glich, schon seit Jahren die politische Debatte um die dramatische Veränderung in der Zusammensetzung unserer Bevölkerung. Der Wandel der Alterspyramide vom symmetrischen "Nadelbaum" des Jahres 1910 zum unförmigen Klecks im Jahr 2006 ist nicht zu übersehen und veranlasst zu apokalyptischen Mutmaßungen. Besonders wenn zum Vergleich die südlichen Anrainerstaaten Europas herangezogen werden, denn da kann man sich über Kindermangel nicht beklagen. Doch was für die künftige wirtschaftliche Stärke Deutschlands als Manko erscheinen mag, ist für die Umwelt eher ein Segen: Überbevölkerung bekommt ihr nämlich nicht gut.

Der demografische Wandel ist keine Hiobsbotschaft aus der Zukunft - wir stecken mittendrin, es hat ihn immer schon gegeben und jedes Volk kennt ihn. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Der Geburtenrückgang (der in Deutschland schon seit 1856 zu verzeichnen ist und für den deshalb nicht allein die Pille, sondern die wirtschaftliche...

Über den Autor

Prof. Ernst Kistler ist ein gefragter Experte, wenn es um demografischen Wandel, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie Sozialberichterstattung geht. Er ist Direktor am Internationalen Institut für Empirische Sozialökonomie INIFES. Auf sein Wissen und seine Erfahrung greifen auch Politiker auf Landes- und Bundesebene zurück.


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