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Das Management der Ignoranz

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Das Management der Ignoranz

Nichtwissen als Erfolgsfaktor

DUV,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Wissen bildet das Heute ab. Wer das Morgen kennenlernen will, muss sich auf das Nichtwissen einlassen.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Der Spruch ist klasse: "Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß ..." All dieses Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter, irgendwie muss da doch ranzukommen sein! So entstand das Wissensmanagement in der Welt. Mittlerweile ist es fast wieder daraus verschwunden, dient allenfalls noch als Spielwiese für Akademiker mit sektiererischen Tendenzen. In Unternehmen, die ebenso teure wie unbenutzte Datenbanken (für das Wissen!) geschaffen haben, ist das Wort "Wissensmanagement" inzwischen fast verpönt. Ursula Schneider akzeptiert nicht, dass die Kluft zwischen Theorie und Praxis unüberwindbar ist. In ihrem Buch watscht die österreichische Professorin elegant ihre Kollegen ab, die sich ebenfalls mit Wissensmanagement befassen, um anschließend pointiert die entscheidenden Fragen zu stellen. Wie beispielsweise: Kann man über Wissen überhaupt sprechen und dabei das Nichtwissen ignorieren? getAbstract empfiehlt dieses sehr originelle und einsichtsreiche Buch allen Managern, die dem Wissensmanagement eine weitere Chance geben wollen.

Zusammenfassung

Lob des Nichtwissens

Mit dem Wissen wächst zugleich das Nichtwissen. Vor diesem Problem stehen alle Menschen und alle Organisationen gleichermaßen. In einer hoch spezialisierten und differenzierten Welt ist es unmöglich, alles zu wissen. Es wäre sogar im Gegenteil verwerflich und anmaßend, überall mitreden zu wollen. Erst dadurch, dass Menschen und Organisationen sich beschränken und ihren Anstrengungen einen Fokus geben, können sie ihr Wissen überhaupt nutzen. Es gilt der alte Spruch: Weniger ist manchmal mehr.

Das Lob des Nichtwissens ist vollends gerechtfertigt, wenn man sich die Prozesse des Lernens anschaut: Wer lernt, erweitert sein Wissen. Allerdings passiert dies auf eine vorgegebene Art, die - je weiter sie vorangetrieben wird - immer selbstverständlicher in vorgegebenen Formen und Strukturen verharrt. Dass der Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung wechseln kann, wie der Surrealist Francis Picabia behauptete, wird zweitrangig. Schräge Gedanken sind nicht mehr zu erwarten. Dabei kann eine Portion Nichtwissen darüber, was sich schickt und was nicht, ungemein belebend wirken. Genau darin steckt ein Grunddilemma des Wissensmanagements: Es will Verlässlichkeit...

Über die Autorin

Ursula Schneider leitet das Institut für Internationales Management an der Universität Graz. Seit ihrer Habilitation beschäftigt sie sich mit dem Thema Wissensmanagement, was sich zuvor bereits in dem Buch Die 7 Todsünden im Wissensmanagement niedergeschlagen hat.


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