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Das siebte Kreuz
Buch

Das siebte Kreuz

Boston, 1942
Diese Ausgabe: Aufbau Taschenbuch, 2013 more...

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Literatur­klassiker

  • Politischer Roman
  • Deutsche Exilliteratur

Worum es geht

Deutschland vor dem Weltenbrand

Sieben Männer fliehen aus einem KZ. Wem wird der Weg in die Freiheit gelingen? Nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch ihre Helfer und diejenigen, die als Helfer verdächtigt werden, befinden sich in einer nervenzerreißenden Ausnahmesituation. Anna Seghers’ Roman Das siebte Kreuz hinterlässt atemlose Leser. Das liegt nicht nur am Stoff, sondern auch an der Darstellung: Radikal geschnittene Einzelszenen aus verschiedenen Perspektiven werden zu einer simultanen Gesamtschau montiert. Nebenbei entsteht ein Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten und Gemütslagen Nazideutschlands im Jahr 1937. Das siebte Kreuz ist ein antifaschistischer Roman, verfasst von einer Kommunistin, doch er kommt nicht ideologisch, nicht moralinsauer daher: Er ist spannend, ergreifend und unmittelbar plastisch.

Zusammenfassung

Montag

An einem Montag Anfang Oktober fährt Franz Marnet vom Hof seiner Verwandten im Taunus zur Arbeit in den Höchster Farbwerken. Er hört, dass aus dem Konzentrationslager Westhofen mehrere Häftlinge ausgebrochen sind, und fragt sich, ob sein einstiger Freund Georg Heisler unter ihnen ist.

Das ist tatsächlich der Fall: Unter Sirenengeheul, im dichten Nebel, gegen sechs Uhr früh, kriecht Georg im Sumpf unterhalb eines Damms entlang, auf dem Posten patrouillieren. Er schließt aus den Geräuschen, dass bereits einer der sieben Entflohenen gefasst wurde. Der Gedanke an seinen älteren Mitflüchtling Wallau, dessen beruhigende Stimme er innerlich hört, gibt ihm Kraft. Er kriecht weiter durch einen Graben, dann durch ein Abwasserrohr, schließlich geht er über ein Feld und versteckt sich im Schuppen einer landwirtschaftlichen Schule. Dort verbindet er sich die aufgerissene linke Hand, findet Jacken und wählt sich eine aus braunem Samt mit Reißverschluss. Er verlässt den Schuppen mit einem Maschinenteil auf der Schulter, deshalb winkt eine Motorradstreife ihn weiter. Er nimmt einen Feldweg zu einem Dorf. Als er einen Pfiff ...

Über die Autorin

Anna Seghers wird am 19. November 1900 in Mainz als Netty Reiling in eine großbürgerliche jüdische Familie hineingeboren. Schon als Kind schreibt sie Geschichten. Später studiert sie Kunstgeschichte, Sinologie und Geschichte in Heidelberg und Köln. 1924 promoviert sie in Heidelberg zum Thema Jude und Judentum im Werk Rembrandts. 1925 heiratet sie den ungarischen Soziologen und Kommunisten László Radványi und zieht mit ihm nach Berlin. 1926 und 1928 werden ihr Sohn bzw. ihre Tochter geboren. 1928 erscheint – unter dem Pseudonym Anna Seghers – auch ihr erstes Buch, Aufstand der Fischer von St. Barbara, und sie wird Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. Als Kommunistin und als Jüdin doppelt von den Nationalsozialisten bedroht, flieht sie 1933 mit ihrer Familie nach Paris. Dort ist sie literarisch äußerst produktiv und zugleich politisch im antifaschistischen Widerstand engagiert. Sie veröffentlicht die Romane Der Kopflohn (1933), Der Weg durch den Februar (1935) und Die Rettung (1937) und verfasst in dieser Zeit Das siebte Kreuz (publiziert 1942). Als auch Frankreich zu weiten Teilen von den Nazis besetzt ist, flüchtet Seghers 1941 in letzter Minute mit ihrer Familie nach Mexiko. Ihr Mann ist zuvor bereits in einem französischen KZ inhaftiert gewesen, Seghers hat aber seine Freilassung bewirken können. Ihre Mutter allerdings kann sie nicht retten; diese wird 1942 in ein Getto bei Lublin deportiert und dort ermordet. Seghers bleibt auch im mexikanischen Exil literarisch und politisch aktiv. 1943 wird sie von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Manche halten den Unfall für ein Attentat. 1947 kehrt Anna Seghers nach Deutschland zurück, im gleichen Jahr bekommt sie den Büchnerpreis für Das siebte Kreuz. 1950 entscheidet sie sich als Kommunistin für ein Leben in Ostberlin. Auch in der DDR ist sie als Schriftstellerin erfolgreich. Lange Zeit ist sie Vorsitzende des Schriftstellerverbands und ab 1950 Mitglied des Weltfriedensrats. Nach dem Tod ihres Mannes 1978 zieht sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Am 1. Juni 1983 stirbt sie in Berlin.


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