Navigation überspringen
23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen
Buch

23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen

C. Bertelsmann, 2010 Mehr

Buch oder Hörbuch kaufen


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Der Titel dieses Buches könnte den Leser glauben lassen, er halte eine der vielen Anklageschriften gegen den Kapitalismus in den Händen, wie sie besonders seit der Krise die Regale füllen. Tatsächlich will Ha-Joon Chang aber aufklären und die Menschen dazu bringen, vermeintliches Expertenwissen kritisch zu hinterfragen. Diesem Anspruch wird das Buch voll und ganz gerecht. Sehr anschaulich und mit vielen Beispielen aus Geschichte und Gegenwart führt der promovierte Wirtschaftswissenschaftler gängige Annahmen über den Kapitalismus ad absurdum. Dabei zeigt er zwar auch Lösungswege zur Entwicklung einer besseren Gesellschaftsordnung auf, diese bleiben jedoch recht allgemein und bieten wenig Greifbares. Mit dem Marktliberalismus geht der Autor hart ins Gericht, wobei sich seine Aussagen z. T. wiederholen. Das Buch würde auch mit weniger als 23 Lügen auskommen, ohne an Gehalt zu verlieren. getAbstract empfiehlt das Werk allen, die eine erhellende und unterhaltsam geschriebene Auseinandersetzung mit unserem Wirtschaftssystem lesen wollen.

Zusammenfassung

Regierungen müssen eingreifen

Anders als viele Menschen denken, sind wir nicht auf Gedeih und Verderb den Marktkräften ausgeliefert. Wir müssen nur hinterfragen, was vermeintliche Experten als gegeben und unabänderlich darstellen. Eine erste Unwahrheit über den Kapitalismus ist die Theorie vom freien Markt. Es heißt, ein gesunder Markt müsse frei von Regulierungen sein. Fakt ist: Jeder Markt unterliegt Regeln und Einschränkungen, und das ist richtig so. In einem vollkommen freien Markt könnten nämlich auch Studienplätze oder Wählerstimmen gehandelt werden. Sogar Kinderarbeit wäre erlaubt. Regulierungen sorgen dafür, dass das nicht so ist. Eine weitere Unwahrheit ist, dass Unternehmen immer zum Wohl ihrer Besitzer, nämlich der Aktionäre, geführt werden müssen. Schließlich, so heißt es, hätten diese ein großes Interesse an einem florierenden Geschäft. Tatsächlich sind Aktionäre vor allem an kurzfristigen Gewinnen interessiert; das langfristige Wachstum ist für sie zweitrangig. Deshalb werden Investitionen zurückgehalten, Mitarbeiter entlassen und die Preise der Zulieferer gedrückt. Darunter leiden ganze Volkswirtschaften.

Auf einem Irrglauben basiert auch die ...

Über den Autor

Ha-Joon Chang ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler. Er lehrt und forscht auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik in Cambridge. Daneben berät er zahlreiche Organisationen, wie die UN, die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen

  • Avatar
  • Avatar
    K. P. vor 1 Jahrzehnt
    es fehlen mir weitere - z.b. IWF