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Ben Hur
Buch

Ben Hur

Eine Erzählung aus der Zeit Christi

New York, 1880
Diese Ausgabe: dtv, 2010 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Historischer Roman
  • Realismus

Worum es geht

Ein biblischer Abenteuerroman

Lewis Wallace gelang mit Ben Hur ein Geniestreich: Indem er seinen spannenden historischen Abenteuerroman mit christlichen Elementen versah, befreite er ihn vom schlechten Ansehen, das Romane zu seiner Zeit hatten. Bis heute ist das Genre des historischen Romans bei Literaturkritikern nicht wohlgelitten – und auch christliche Bezüge können Ben Hur keine positive Kritik mehr sichern. Der ungeheure Erfolg des Buches ist eindeutig nicht auf seine literarischen Qualitäten zurückzuführen. Dennoch hat Ben Hur Eigenschaften, die eine weltweite Leserschaft seit über 100 Jahren schätzt: Der Roman ist äußerst kurzweilig und lässt eine vergangene Epoche in farbenprächtigen Bildern wieder lebendig werden. Wallace erläutert historische Zusammenhänge, veranschaulicht, was in der Bibel nur angerissen wird, und lässt den Leser in eine Zeit eintauchen, die für das Abendland von entscheidender Bedeutung war. Damit bestätigt Ben Hur all jene, die historische Romane mögen, in ihrer Vorliebe und alle Kritiker des Genres in ihrer Abneigung – eben weil das Buch nicht mehr und nicht weniger ist als das: ein äußerst unterhaltsames Stück Weltliteratur.

Zusammenfassung

Die drei Weisen

Im 747. Jahr nach der Gründung Roms treffen sich drei Männer in der Wüste. Kaspar, der Grieche, Melchior, der Hindu, und Balthasar, der Ägypter, haben sich von den Religionen ihrer Vorfahren abgewandt und glauben nun an den Gott der Juden. Dieser hat ihnen Zeichen gesandt und sie aufgefordert, Zeugen zu sein, wenn in Jerusalem der neugeborene König der Juden erscheint.

Einige Jahre später: Joseph und Maria aus Nazareth treffen in Bethlehem ein, wo sie sich zur Volkszählung melden müssen. Weil die örtliche Karawanserei völlig überfüllt ist, suchen sie sich einen Schlafplatz in einer Höhle, die als Stall genutzt wird. In der Nacht sehen die Bewohner Bethlehems, wie ein Lichtstrahl über der Höhle erscheint. Die drei Weisen sind in Jerusalem eingetroffen und fragen nach dem neugeborenen König. Sie gelangen zur Höhle, finden ihn in einer Krippe und lobpreisen ihn.

Aus Freunden werden Feinde

21 Jahre später ist Judäa eine römische Provinz, und nach der von Rom angeordneten Absetzung des Hohepriesters herrscht im Volk Unruhe. Der junge Juda Ben Hur

Über den Autor

Lewis Wallace wird am 10. April 1827 in Brooksville als zweitältester Sohn des Vizegouverneurs von Indiana geboren. Er ist kein guter Schüler, doch er liest viel und gerne und beginnt früh, sich für Malerei zu interessieren. Er studiert Jura, bis er beim Ausbruch des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges beginnt, in einem Infanterieregiment zu dienen. 1849 erhält er seine Zulassung als Anwalt und eröffnet im Jahr darauf seine eigene Kanzlei. 1852 heiratet er Susan Elston, mit der er einen Sohn hat. Ab 1856 ist er Mitglied des Senats von Indiana. Im Bürgerkrieg macht er im Unionsheer Karriere und wird schließlich zum Generalmajor ernannt – im Alter von nur 34 Jahren und damit als einer der jüngsten in der amerikanischen Geschichte. Wenig später urteilt er als Mitglied des Militärtribunals über das Schicksal der Lincoln-Attentäter. 1865 verlässt Wallace die Armee. Nach Kriegsende übernimmt er den Gouverneursposten im Territorium New Mexico, in dem er nach vielen Jahren korrupter Machenschaften die Ordnung wiederherstellt. Hier unterschreibt er u. a. das Todesurteil für den berühmten Revolverhelden Billy the Kid. Nach dem recht erfolgreichen Erstlingswerk The Fair God (Die hehre Gottheit) von 1873 veröffentlicht Wallace 1880 seinen weltberühmt gewordenen historischen Roman Ben Hur. Ab 1881 lebt er vier Jahre im Osmanischen Reich, wo er als Gesandter der USA freundschaftlichen Kontakt zu Sultan Abdul Hamid II. pflegt. Nach seiner Rückkehr in die USA kann er dank den Einnahmen aus Ben Hur hauptberuflich als Schriftsteller arbeiten; sein dritter Roman The Prince of India (Der Prinz von Indien) erscheint 1893. Zudem zieht er sich zum Tüfteln in seine Werkstatt zurück, in der insgesamt acht US-Patente entstehen. Lewis Wallace stirbt am 15. Februar 1905 im Alter von 77 Jahren in Crawfordsville.


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