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Die TV-Falle

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Die TV-Falle

Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft

Kein & Aber,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Das Fernsehgeschäft ist hart und unberechenbar. Einer der Macher plaudert aus dem Nähkästchen.

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Roger Schawinski zeigt in seinem Buch, mit welchem Kalkül Senderchefs ihr Programm planen. Vieles ist bekannt und naheliegend: womit ein Programm bei Zuschauern und Werbetreibenden punktet, dass private Fernsehsender gegenüber öffentlich-rechtlichen benachteiligt sind, dass Qualität die deutschen Fernsehzuschauer verschreckt. Neben viel Altbekanntem wartet Schawinski mit allerhand wissenswerten und unterhaltsamen Details auf. Der vertrauliche Plauderton des Ex-Senderchefs verhilft zudem jedem Feierabend-Couch-Potato unverhofft zu einem Platz in der ersten Reihe des Medienzirkus: Plötzlich ertappt man sich bei dem Gefühl, noch gestern mit „der Anke“ (Engelke) und „dem Otti“ (Fischer) sowie dessen resolut auftretender Frau Renate, genannt „die Tretmine“, in der angesagten Bar um die Ecke gehockt zu haben. getAbstract meint: Schawinskis Buch ist für jeden TV-Junkie absolut lesenswert, weil es die Mechanismen dieses knallharten Geschäfts hinter der locker-leichten Fassade aus hochrangiger Innenperspektive beschreibt. Pflichtlektüre ist es für Marketingspezialisten aus dem Konsumgüterbereich – und natürlich für alle Medienschaffenden, die mit dem Otti und dem Schawi (noch) nicht per du sind.

Zusammenfassung

Start mit Fehlzündung

Die Stars sind Gesicht und Aushängeschild eines TV-Senders und beeinflussen dessen Erfolg und Beliebtheit maßgeblich. Ein guter Programmchef wird sich mit viel Feingefühl und Engagement um diese sensible Spezies kümmern. Roger Schawinskis erste Amtshandlung bei Sat. 1 scheiterte: Sie sollte darin bestehen, das Aushängeschild des Senders, Harald Schmidt, am Abwandern zu hindern. Schmidt hatte auf den allerletzten Drücker seine Verträge unterschrieben – allerdings nur für zwei Einzelsendungen. Ohne Vorwarnung verkündete er dann das Ende seines überaus erfolgreichen Late-Night-Formats. In seinen letzten Shows bei Sat. 1 zog er über den Senderchef her und erweckte so den Eindruck, Fehlmanagement hätte seinen allseits bedauerten Abschied ausgelöst. Später entschuldigte er sich dafür. Er hatte darin die Gelegenheit für einen idealen Abgang gesehen.

Die mit Ladykracher und anderen Sketchsendungen extrem erfolgreiche Anke Engelke erzielte als Schmidt-Nachfolgerin mit ihrer Late-Night-Show nur maue Quoten. Nach einigen Wochen des Ausharrens warf sie, zutiefst verletzt von der teils galligen Kritik, das Handtuch. Ihre Marke beschädigte...

Über den Autor

Roger Schawinski gründete 1979 die erste Privatradiostation und 1994 den ersten privaten Fernsehsender der Schweiz. 2001 verkaufte er seine Unternehmen. Von 2003 an war er Geschäftsführer des deutschen Privatfernsehsenders Sat. 1, den er Ende 2006 verließ. Seit 2007 betätigt er sich wieder als Radiomacher in der Schweiz.


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