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Kriminalität als Risiko

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Kriminalität als Risiko

Schadenmanagement zwischen Strafrecht und Versicherung

Gerling Akademie,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Ein innovativer Ansatz mit brisanten Konsequenzen: Wenn es eine Pflichtversicherung gegen Kriminalität gibt, erübrigt sich dann die staatliche Strafverfolgung?

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wer Opfer einer kriminellen Handlung wurde, will erstens entschädigt werden und zweitens den Täter bestraft sehen. Mit einer anderen Betrachtungsweise tut man sich einigermassen schwer, aber genau hier setzt der Autor an mit seinem Ansatz einer Kriminalitätsrisiko-Pflichtversicherung und einer "insurationistischen Kriminalpolitik". Es geht um die Frage, ob Kriminalität rein vom Risiko her gedacht werden kann, ob die Versicherungsbranche damit ein neues Arbeitsfeld bekommt und ob der Staat in der Folge weniger Strafen verordnen muss. Natürlich kann man sich heute bereits gegen alle Eventualitäten versichern, auch gegen kriminelle Handlungen - freiwillig, wohlgemerkt. Dieses Buch geht jedoch noch einen Schritt weiter, nämlich in Richtung Pflichtversicherung, und wirft die Frage auf, ob den Kriminalitätsopfern damit vielleicht sogar besser gedient wäre. getAbstract.com empfiehlt das Buch, das zahlreiche wissenschaftliche Anmerkungen und eine umfassende Bibliographie aufzuweisen hat, Kriminologen, Soziologen und Vertretern der Versicherungsbranche als äusserst interessanten Denkanstoss.

Zusammenfassung

Freiheit und Risiko

In unserer heutigen Gesellschaft muss jeder sein Leben selbst gestalten. Eigenverantwortlichkeit wird gross geschrieben, und wer nicht selbst Initiative ergreift, bleibt auf der Strecke. "Individualisierung", "Enttraditionalisierung" und "Pluralisierung" hören sich zwar gut an, bedeuten auch mehr Freiraum für den Einzelnen, aber gerade daraus resultiert auch eine weit verbreitete Orientierungslosigkeit. Wir haben heute so viele Möglichkeiten, dass fast jede Entscheidung zum Risiko wird, weil so viele Alternativen unberücksichtigt bleiben.

Dabei geht es nicht nur um die richtige Auswahl unter den Konsumgütern, sondern auch um die Selbstdarstellung. Nur das Besondere findet Beachtung. Die Chancen auf Erfolg stehen dann gut, wenn man etwas Einzigartiges anzubieten hat, ob das nun ein Produkt ist oder man selbst als Person. Dabei sticht aus der Masse hervor, wer von der Norm abweicht.

Aussperrung als Strafe

Das wirft die Frage auf, wie viel Abweichung der Individualisierung dient und wo die Grenze zur Illegalität überschritten wird. Zunehmend mehr Menschen sind in dieser Beziehung recht unkompliziert und machen sich, wenn es um die Selbstverwirklichung...

Über den Autor

Dr. phil. Henning Schmidt-Semisch ist Dipl.-Kriminologe und Soziologe und arbeitet zurzeit am Bremer Institut für Drogenforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind neue Formen sozialer Kontrolle sowie Drogen- und Drogenpolitikforschung.


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