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Wirtschaftsmacht Indien

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Wirtschaftsmacht Indien

Chance und Herausforderung für uns

Hanser,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Vom Hippie-Mekka zur Technologie-Oase – Indiens Elefantenschritt in die Wissensgesellschaft lässt die Bürotürme im Westen erzittern.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Hintergrund

Rezension

Gerade haben wir uns an China als Quelle schwindelerregender Superlative gewöhnt, da macht ihm eine neue Wirtschaftsmacht den Status als größtes Schreckgespenst der westlichen Industrieländer streitig: Indien. Jeder vierte Softwareingenieur, jeder vierte Unterernährte und jeder vierte Mensch unter 25 Jahren weltweit ist Inder. Dieser Satz bringt eigentlich alle Chancen und Risiken auf den Punkt: Indien hat sich innerhalb von 15 Jahren zur hoch spezialisierten Wissensgesellschaft entwickelt. Doch seine Infrastruktur liegt am Boden, knapp die Hälfte aller Menschen sind Analphabeten und das Wohlstandsgefälle zwischen den boomenden Küstenregionen und dem armen Hinterland wächst. Der in Neu-Delhi lebende Autor Oliver Müller vereint in seinem Buch alle Vorzüge des guten Wirtschaftsjournalismus: Er analysiert Hintergründe und Statistiken, zitiert indische und deutsche Unternehmer und bietet bunte Schnappschüsse aus dem indischen Alltag. getAbstract empfiehlt es uneingeschränkt allen, die sich für Indien interessieren - egal ob als Unternehmensstandort, als Offshoring-Bedrohung für den eigenen Arbeitsplatz oder einfach nur als Reiseziel.

Zusammenfassung

Mit Elefantenschritten voran

Indien hat seit seiner wirtschaftlichen Öffnung 1991 ein echtes Wirtschaftswunder erlebt: Sein Bruttosozialprodukt wuchs zuletzt um 8-9 % pro Jahr, mit steigender Tendenz. Das Land wird in den nächsten 30 Jahren voraussichtlich auf Platz drei der Weltwirtschaft vorrücken, nach China und den USA. Seine sehr junge Bevölkerung von derzeit 1,1 Milliarden Menschen wird das alternde China überflügeln. Gleichzeitig bleibt jedoch die Mehrheit von den Segnungen der Globalisierung ausgeschlossen. Denn in Indien lebt zwar jeder vierte Softwareingenieur, aber auch ein Viertel aller unterernährten Menschen weltweit. Das Land hat gleich mehrere Industrialisierungsphasen übersprungen und konkurriert nun mit Europa und den USA in der Hochtechnologie. Westliche Konzerne verlegen neben Dienstleistungen auch komplexe Entwicklungsprojekte nach Indien. Längst werden ganze Kraftwerke oder Flugzeugteile dort entworfen. Die Vorteile des Standorts liegen auf der Hand:

  • Fachkompetenz: Jedes Jahr bilden Indiens Universitäten 250 000 Ingenieure aus - viermal mehr als in den USA.
  • Lohnniveau: Ein Softwareentwickler verdient etwa ein Viertel des westlichen...

Über den Autor

Oliver Müller berichtet seit 2003 von Neu-Delhi aus als Südostasienkorrespondent für das Handelsblatt. Zuvor war er drei Jahre in Hongkong und schrieb über Wirtschaft, Unternehmen und Finanzen in Ostasien.


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