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Das Internet muss weg
Buch

Das Internet muss weg

Eine Abrechnung

Knaus, 2018 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Meinungsstark
  • Unterhaltsam

Rezension

Es war die Initialzündung für das Social-Media-Zeitalter: 2007 erfand Justin Rosenstein für Facebook den Like-Button, um damit – wie er glaubte – „ein bisschen Positivität“ durchs Netz zu senden. Heute gehört er zur wachsenden Gruppe trockener Onlinesüchtiger, die ihre Endgeräte mit Kindersicherungs-Software ausstatten, um nicht rückfällig zu werden. Auch der Blogger Schlecky Silberstein ist ein solcher Refusenik. Mit dem schonungslosen Blick eines Ex-Junkies entlarvt er die Tricks der Dealer, berichtet live vom Elend in der Szene und raubt seinen Lesern jede Illusion, sich dem Zugriff der Datenkraken entziehen zu können. Zwar präsentiert er viel Altbekanntes und absichtlich keine Lösungen. Doch seine Stärke liegt in der Authentizität: Hier schreibt jemand, der zu Recherchezwecken eine eigene Fake-News-Seite bastelte und sich durch den stinkenden Sumpf rechter Trollnetzwerke klickte. getAbstract empfiehlt das Buch vor allem Eltern, die wissen möchten, warum Instagram bei vielen Nutzern Angst und Unzufriedenheit verursacht, was es mit anonymen Foren wie 4Chan auf sich hat und wie sie ihrem Nachwuchs selbst ein besseres Vorbild sein können.

Zusammenfassung

Das Internet muss weg

Das Internet gehört abgeschafft. Und das sagt einer, der als Blogger seit vielen Jahren ganz gut damit verdient. Bei aller Polemik, die in dem Slogan „Das Internet muss weg“ steckt – von dem, was aus dem Netz geworden ist, kann man nur die Nase voll haben: eine gigantische Datensaug- und Verwertungsmaschine nämlich, der wir mit jedem Klick auf den Like-Button und mit jeder Interaktion im Netz Futter geben – und die uns im Gegenzug zu Abhängigen macht.

Wenn Freunde werben: Influencer-Marketing

Eigentlich sollte uns das nicht überraschen. Denn es geht um viel Geld: 200 Milliarden Dollar werden inzwischen jährlich mit dem Datenhandel umgesetzt. Aus Sicht der Werbetreibenden ist die Daten-Bonanza ein Glücksfall ohnegleichen. Denn während sie einst hohe Pauschalbeträge für Print- und Funkwerbung hinblättern mussten, ohne je Genaues über deren Wirkung zu erfahren, können sie jetzt ziemlich genau messen, wer wann was anklickt und kauft. 

Mit dem Influencer-Marketing ist zudem ein feuchter Traum der Werbewirtschaft wahr geworden. Denn dabei werben Menschen, die nicht als bezahlte Manipulatoren...

Über den Autor

Schlecky Silberstein ist ehemaliger Onlinewerber. Seit 2010 schreibt er in seinem gleichnamigen Blog über Comedy, Kunst und Webkultur. 


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