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Der Sozialismus der Zukunft
Buch

Der Sozialismus der Zukunft

Interventionen

C. H. Beck, 2021 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch
  • Visionär

Rezension

Gibt es einen vernünftigen Grund, warum ein Mensch zig Millionen oder gar Milliarden Euro besitzen sollte? Nein, sagt Thomas Piketty und setzt dem „Wettbewerb aller gegen alle“ das Ideal eines partizipativen Sozialismus entgegen. Wirtschaftliche Gerechtigkeit ist seine Allzweckwaffe – egal ob im Kampf gegen Klimawandel, Fremdenhass oder Rassismus, katalanische Separatisten, italienische Populisten oder deutsche Exportfetischisten. Der Autor versteht seine Kolumnensammlung ausdrücklich als Auftakt zu einer Debatte über die Frage, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen.

Zusammenfassung

Nur ein partizipativer Sozialismus kann den Hyperkapitalismus unserer Zeit überwinden.

Der Sozialismus in seiner sowjetischen Spielart ist zweifellos gescheitert. Doch auch das Unbehagen am heutigen Turbokapitalismus wächst. Zwar verschaffte der Ausbau des Sozialstaats im 20. Jahrhundert den Menschen in den Industrieländern besseren Zugang zu Gesundheit und Bildung sowie größere wirtschaftliche und soziale Sicherheit. Seit den 1980er-Jahren stagniert diese Entwicklung jedoch oder kehrt sich sogar wieder um. Noch immer fehlt es vielen Arbeitnehmern an echter betrieblicher Mitbestimmung – und vor allem die Vermögen bleiben ungleich verteilt: Die ärmste Hälfte der Bevölkerung besitzt, wie schon im 19. Jahrhundert, fast nichts.

Steigender Wohlstand verteilt sich einfach nicht wie von Zauberhand in der Bevölkerung. Das ist reines Wunschdenken. Vielmehr muss der Staat dafür sorgen, dass neben Rohstoffen und Materialien auch Geld, Wissen und Macht zirkulieren – im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft. Denkbar wäre etwa eine Mindesterbschaft von 120 000 Euro, die jeder Bürger im Alter von 25 Jahren erhält – finanziert durch progressive Vermögens- und Erbschaftssteuern...

Über den Autor

Thomas Piketty ist Professor an der Paris School of Economics und Autor der internationalen Bestseller Das Kapital im 21. Jahrhundert sowie Kapital und Ideologie.


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