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Der Spaziergang

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Der Spaziergang

Suhrkamp,

15 Minuten Lesezeit
12 Take-aways
Text verfĂŒgbar

Was ist drin?

Ein bewegendes ProsastĂŒck des “ewigen Geheimtipps” Robert Walser.


Literatur­klassiker

  • Kurzprosa
  • Moderne

Worum es geht

Ein Tag im Leben eines Poeten

Der Spaziergang ist Ă€ußerlich ein kleines Werk, nicht einmal 100 Seiten lang, und handelt lediglich von der Schlenderei durch einen einzigen Tag. Und es ist zugleich ein großes Werk, denn es enthĂ€lt gewissermaßen das Konzentrat von Robert Walsers zahllosen kleinen ProsastĂŒcken, die wiederum den Kern seiner Schriftstellerei ausmachen. Zudem bietet Der Spaziergang einen Panoramaschwenk ĂŒber Walsers spĂ€tromantische Lebensauffassung und schafft in einer einzigartigen Mischung verschiedener Jargons und Stile ein schillerndes SprachkunststĂŒck. Inhaltlich passiert nicht viel: Ein armer Poet spaziert einen Tag lang durch das StĂ€dtchen, in dem er lebt, und durch dessen Umgebung. Er beobachtet im VorĂŒbergehen und fĂŒhlt aus tiefstem Herzen. Er erregt sich ĂŒber die Unsitten der modernen Zeit und beschwört die Seligkeit der Natur. Er hĂ€lt kleine, geschraubte Ansprachen und horcht melancholisch in sich hinein. Der heitere Grundton kontrastiert dabei mehrfach mit einem traurigen Befund: Der lustwandelnde Dichter fĂŒhrt offenbar ein bejammernswertes Leben. So war es jedenfalls bei Robert Walser selbst: Der Autor konnte die eigene poetische Heiterkeit immer weniger mit seiner kargen Existenz versöhnen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in einer Heilanstalt, ohne zu schreiben. Von diesem traurigen Hintergrund abgesehen, ist Walsers Spaziergang ein wahrer GlĂŒcksfall fĂŒr heutige Leser.

Take-aways

  • Der Schweizer Robert Walser war ein Virtuose kleiner ProsastĂŒcke. Der Spaziergang ist sein bekanntester Text dieser Art.
  • In der ErzĂ€hlung jongliert Walser auf atemberaubende Weise mit verschiedenen Stilen: von schwĂ€rmerisch bis kritisch, von ironisch bis melancholisch.
  • Walser schildert die Begegnungen und EindrĂŒcke des Ich-ErzĂ€hlers wĂ€hrend eines ganztĂ€gigen, vielfach unterbrochenen Stadt-und-Land-Spaziergangs.
  • Der SpaziergĂ€nger ist ein armer Poet, dessen romantische Seele sich nicht immer mit seinem unbequemen Geist vertrĂ€gt.
  • Er spricht in Buchhandlungen und Banken vor, redet mit Unbekannten, isst bei einer Gönnerin zu Mittag, begegnet einem Riesen und streitet sich auf der Steuerbehörde.
  • In der Natur wird der ErzĂ€hler mehrfach von ZustĂ€nden rauschhafter Seligkeit erfasst.
  • Die Montage verschiedenartiger Blickwinkel, EindrĂŒcke und Stimmlagen macht den Spaziergang zu einem hochmodernen Text.
  • Zugleich ist die ErzĂ€hlung ein Musterbeispiel fĂŒr Walsers kunstvolles Spiel mit einer besonders ziselierten, brillant gewundenen Sprache.
  • Das Buch enthĂ€lt zahlreiche autobiografische Elemente. Hinter dem sprĂŒhenden Stil verbirgt sich eine prekĂ€re Existenz.
  • In Walsers Leben wurde der immer grĂ¶ĂŸer werdende Abstand zwischen schwĂ€rmerischer Dichterseele und bitterer Armut schließlich unertrĂ€glich.
  • Seine letzten 23 Lebensjahre verbrachte der Autor, ohne noch zu schreiben, in einer Heilanstalt.
  • Der zu Lebzeiten erfolglose Walser zĂ€hlt heute zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der ersten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts.

Zusammenfassung

Fort vom Schreibtisch, hinaus auf die Straße

Der ErzĂ€hler verlĂ€sst am Morgen seinen Schreibtisch und tritt auf die Straße hinaus, mit dem Plan, einen Spaziergang zu machen. Die Welt erscheint ihm sogleich schön und verlockend. Eben noch hat er ĂŒbellaunig vor einem leeren Blatt Papier gesessen. Jetzt schlĂ€gt seine Stimmung um in romantische Entdeckerlust. WĂŒrdevoll schreitet er aus und begegnet bereits nach wenigen Metern Professor Meili, einer akademischen AutoritĂ€t mit gebieterischem Auftreten, dessen milder Gesamteindruck dem SpaziergĂ€nger dennoch sympathisch ist. Anschließend beobachtet der ErzĂ€hler verschiedene Passanten, ermahnt sich aber dabei selbst, ĂŒber niemanden billige Witze zu machen.

„Eines Vormittags, da mich die Lust, einen Spaziergang zu machen, ankam, setzte ich den Hut auf den Kopf, lief aus dem Schreib- oder Geisterzimmer weg und die Treppe hinunter, um auf die Straße zu eilen.“ (S. 7)

Als er sich einer Buchhandlung nĂ€hert, beschließt der Flaneur, dort nach dem jĂŒngsten Erfolgstitel bei Kritik und Publikum zu fragen. In gewundenen Worten trĂ€gt er dem VerkĂ€ufer seine Frage vor, und dieser bringt gleich das entsprechende Buch herbei. Mehrfach lĂ€sst sich der ErzĂ€hler versichern, dass es sich tatsĂ€chlich um das bestverkaufte Werk der Saison handelt. Freilich hĂ€lt der VerkĂ€ufer die Anschlussfrage, ob das Buch auch gut sei, fĂŒr unstatthaft. Daraufhin verlĂ€sst der ErzĂ€hler das GeschĂ€ft, ohne ein Exemplar zu kaufen.

Eine PrĂ€mie fĂŒr den armen Poeten

Als NĂ€chstes betritt der SpaziergĂ€nger eine nahegelegene Bank. Dort eröffnet ihm der Bankbeamte am Schalter, dass ein Verein gutgesinnter Frauen ihm, dem offenbar minderbemittelten Dichter, gerade eine PrĂ€mie von 1000 Franken habe zukommen lassen. Er könne das Geld sicher im Moment nur allzu gut gebrauchen. Der ErzĂ€hler entgegnet dem Beamten, dass dessen Beobachtung zwar durchaus zutreffend sei. Es sei allerdings unrecht, ihn offen darauf anzusprechen. Im Übrigen wachse ein Mensch gerade an den Entbehrungen, die er tapfer ausgestanden habe. Nach Erhalt der Quittung setzt der ErzĂ€hler seinen Spaziergang fort.

„Die miserable Sucht, mehr zu scheinen als was man ist, soll der Teufel holen, denn das ist eine wahre Katastrophe. Dieses und Ähnliches verbreitet Kriegsgefahr, Tod, Elend, Hass, Verunglimpfungen auf der Erde und setzt allem, was existiert, eine verwĂŒnschenswerte Maske von Bosheit, abscheulichem Egoismus auf.“ (S. 18)

An den Leser gewandt erwĂ€hnt er, dass er eine Einladung von Frau Aebi zum Mittagessen bei sich trage. Kurz darauf bleibt er vor einer BĂ€ckerei stehen, deren großtuerische goldene Ladeninschrift ihn zu einer ausfĂŒhrlichen Gegenrede reizt: Allerorten greife die Prunksucht um sich; sie sei eine Katastrophe der neuen Zeit und bringe langsam die alte, bescheidene Ehrsamkeit zum Verschwinden. Unmittelbar nach dieser Erregung ruft sich der ErzĂ€hler wegen seines herrischen Tons selbst zur Ordnung. Er wolle die Schriftstellerei nicht missbrauchen und kĂŒnftig bescheidener auftreten. Anschließend passiert er eine Eisengießerei und kĂ€mpft dabei kurz gegen das schlechte Gewissen an, weil er scheinbar bloß mĂŒĂŸig umherspaziert, wĂ€hrend andere schuften mĂŒssen. Er gibt allerdings zu, dass allein sein hellgelber, fast adlig anmutender Anzug diesen Eindruck hervorrufen könne.

Ein kleiner Flirt ohne Folgen

Der ErzĂ€hler geht unter ObstbĂ€umen her. Kleine Industriebetriebe und Landwirtschaft wechseln einander am Wegesrand ab. Er beobachtet Hunde auf der Straße und spielende Kinder. Deren Seelenreinheit erfreut ihn, und er möchte sich nicht ausmalen, dass ein Automobil sie ĂŒberfahren könnte. Die unverantwortliche Raserei im Kraftwagen missfĂ€llt ihm ohnehin. Als Freund des Ruhigen und Ruhenden verachtet er grundsĂ€tzlich alle Automobil-Insassen, weil sie vor der Schönheit nicht mehr innehalten können. Nun kĂŒndigt der ErzĂ€hler dem Leser den Auftritt zweier Figuren im Voraus an, um dadurch deren Bedeutsamkeit zu erhöhen: Es handelt sich um eine vermeintliche Schauspielerin und eine vermutlich angehende SĂ€ngerin.

„Kinder sind himmlisch, weil sie immer wie in einer Art von Himmel sind. Wenn sie Ă€lter werden, so schwindet ihnen der Himmel. Sie fallen dann aus der Kindlichkeit in das trockene, langweilige, berechnende Wesen und in die nutzhaften, hochanstĂ€ndigen Anschauungen der Erwachsenen.“ (S. 20)

Die erste der beiden Frauen entdeckt er auf der Bank vor einem Haus und er spricht sie sogleich in ausfĂŒhrlicher Rede an. Ihr interessantes Aussehen habe ihm eingegeben, sie mĂŒsse einmal eine gefeierte Schauspielerin gewesen sein. Er hoffe, er erzĂŒrne sie nicht mit der direkten Anrede. Aber den Menschen seien nun einmal Mund und Zunge gegeben, um davon auch Unbekannten gegenĂŒber Gebrauch zu machen. Die Frau fĂŒhlt sich zwar geschmeichelt, bekennt jedoch, nie Schauspielerin gewesen zu sein. Der SpaziergĂ€nger schildert ihr daraufhin eine eigene seelische Krise, die nun glĂŒcklicherweise ĂŒberwunden sei. Er habe wieder Zutrauen zu sich und den Menschen geschöpft. Die Frau beglĂŒckwĂŒnscht ihn, er geht seiner Wege.

Der Dichter als General

Als NĂ€chstes fĂ€llt sein Blick auf ein von BĂ€umen, Blumen und Wiesen umrahmtes ModegeschĂ€ft, das ihn besonders entzĂŒckt. Er kĂŒndigt an, es demnĂ€chst in eine Prosa-Fantasie mit dem Titel "Der Spaziergang" einzubauen. Nebenbei bekennt er, seine Leser bestĂ€ndig zu fĂŒrchten; dies sei allerdings ein typischer Zug kĂŒhner Autoren. Das fĂŒhrt ihn zu einem Vergleich von Kriegs- und Dichtkunst: Schriftsteller wĂŒrden ihren Vorstoß auf den Buchmarkt oft so ausfĂŒhrlich vorbereiten wie GenerĂ€le ihren Feldzug. Beide mĂŒssten mit gewaltigen Gegenangriffen rechnen. Und die grimmigen Kritiken gegen manches Buch könnten die Autoren leicht zugrunde richten.

„In der Tat liebe ich alles Ruhige und Ruhende, Sparsamkeit und MĂ€ĂŸigkeit und bin allem Gehast und Gehetz im tiefsten Innern abhold.“ (S. 21)

Der SpaziergĂ€nger sehnt sich bereits nach dem Mittagsmahl bei Frau Aebi. Doch noch ist es nicht Zeit. Er schreitet an Getreidefeldern und GĂ€rten vorbei, begegnet Marktfrauen und steht plötzlich dem Riesen Tomzack gegenĂŒber, der ihm die gesamte Straße verdunkelt. Auf die Ansprache des Dichters reagiert der Riese nicht. Daraufhin wĂŒnscht der ErzĂ€hler ihm Lebewohl und geht weiter, wĂ€hrend er innerlich die gefĂŒhllose und doch schmerzvolle Wesensart des UngetĂŒms bedauert.

Eine kleine Todessehnsucht und andere Eitelkeiten

Der ErzĂ€hler betritt einen Tannenwald und fĂŒhlt sich in dessen Stille sofort geborgen. Ein GefĂŒhl tiefer Dankbarkeit erfĂŒllt ihn. Er wĂŒrde im Wald gern lieben und kĂŒssen. Doch dann ĂŒberkommt ihn eine Todessehnsucht. Er wĂŒnscht sich, hier unauffĂ€llig begraben zu liegen - wenn er diesen Tod nur bewusst genießen dĂŒrfte. Schon der Wald an sich erscheint ihm wie ein grĂŒnes Grab. Doch bald tritt er wieder ins Freie. Kurz gerĂ€t er in Versuchung, umgehend ein Wirtshaus zu betreten. Doch er hĂ€lt sich zurĂŒck: Da weder sein Durst noch seine Anstrengung außerordentlich sind, hat er sich den Eintritt ins Gasthaus nicht verdient.

„Hier in kĂŒhler Walderde unauffĂ€llig begraben zu liegen, mĂŒsste sĂŒĂŸ sein. Dass man im Tode doch auch den Tod noch fĂŒhlte und genösse!“ (S. 33)

Nun tritt die bereits zuvor angekĂŒndigte SĂ€ngerin auf. Es handelt sich dabei um ein junges MĂ€dchen, das der ErzĂ€hler am Fenster stehen sieht und singen hört. Aufs Höchste gerĂŒhrt, lobt er sie ĂŒberschwĂ€nglich und prophezeit ihr eine glĂ€nzende Laufbahn, wenn sie nur ihre stimmliche Begabung sowie ihren offensichtlichen Herzensadel zu hĂŒten imstande sei. Am Ende seiner ausgreifenden Rede gesteht er sich selbst, dass er die hochmögenden Worte vor allem zum eigenen VergnĂŒgen gesprochen habe. Dem MĂ€dchen fehle die Reife, sie nachzuvollziehen.

Mittagessen bei Frau Aebi

Der SpaziergĂ€nger unterrichtet den Leser von weiteren anstehenden Erledigungen. Er habe einen Schneider aufzusuchen, Steuern zu entrichten, einen Brief auf die Post zu tragen und mĂŒsse womöglich auch noch zum Friseur. FĂŒr entsprechende UmstĂ€nde bittet er den Leser vorsorglich um Nachsicht. Nun allerdings geht er zu Frau Aebi, denn endlich ist Mittagszeit. Zwanglos lĂ€sst er sich von ihr ins Esszimmer fĂŒhren und fĂ€ngt dort sogleich an, gewaltig zuzugreifen. Bis er bemerkt, dass seine Gastgeberin selbst gar nichts isst. Er hĂ€lt inne. Sie aber fordert ihn auf, unbedingt bis zur Besinnungslosigkeit weiterzuessen. Erst als er panisch reagiert, spricht sie von einem "Scherz" und dringt nicht weiter in ihn. Er verabschiedet sich umgehend, wĂ€hrend er zu seiner Freude noch wahrnimmt, dass Frau Aebi offenbar an seinem Bleiben viel gelegen ist.

„Ernsthaft und staunend hörte das MĂ€dchen meinen Worten zu, die ich indessen mehr nur zu meinem eigenen VergnĂŒgen sprach, als um von der Kleinen gewĂŒrdigt oder begriffen zu werden, wozu ihr die nötige Reife fehlte.“ (S. 38)

SpĂ€ter spricht sich der ErzĂ€hler Mut zu fĂŒr den drohenden Besuch beim selbstherrlichen Schneider. ZunĂ€chst wirft er freilich auf der Post den erwĂ€hnten Brief ein. Dessen Wortlaut gibt er komplett wieder. Es handelt sich um ein Schreiben, in dem der Verfasser einem geschĂ€ftlichen Bekannten entschieden auseinandersetzt, dass dessen herz- und charakterloses Benehmen ihn zum Abbruch aller Beziehungen nötige.

Bekenntnisse eines Gescheiterten

Der ErzĂ€hler betritt die Werkstatt des Schneiders DĂŒnn, um dort einen zuvor in Auftrag gegebenen Anzug anzuprobieren. Alle seine BefĂŒrchtungen ĂŒber des Schneiders Pfuscharbeit bestĂ€tigen sich, doch der Handwerker ist durchaus nicht einsichtig und beharrt stur auf seiner unzweifelhaften Meisterschaft. Hilflos zieht der SpaziergĂ€nger von dannen. Als NĂ€chstes spricht er bei der Steuerbehörde vor und schildert dem zustĂ€ndigen Steuerbeamten, dass er als verkannter, erfolgloser Dichter nur ein sehr bescheidenes Einkommen habe, geradezu Ă€rmlich leben mĂŒsse und ihn deshalb instĂ€ndig darum bitte, von der angekĂŒndigten Beitragserhöhung abzusehen. Der Beamte zweifelt an der Notsituation des Dichters; schließlich sĂ€he er ihn immerfort in aller Ruhe herumspazieren. Daraufhin hebt der ErzĂ€hler zu einem leidenschaftlichen und sehr ausfĂŒhrlichen PlĂ€doyer fĂŒr den Spaziergang an. Dieser sei gewissermaßen das Zentrum seiner dichterischen Inspiration. Beim Spaziergang lasse er sich von vielfĂ€ltigsten EindrĂŒcken ĂŒberraschen, beglĂŒcken und bereichern. Spazierengehen diene nicht nur der Herzensbildung, sondern sei ihm zugleich eine unmittelbare Notwendigkeit. Der Beamte verspricht schließlich die PrĂŒfung des Sachverhalts im Lichte dieser letzten ErklĂ€rung.

Aufs Tiefste mit Gott und der Welt verbunden

Mit neuem Elan strebt der ErzĂ€hler wieder hinaus auf die Straße. Vor einem BahnĂŒbergang muss er warten. Der vorbeifahrende Zug ist voller Soldaten, die vermutlich im Kriegsdienst stehen. Plötzlich erscheint dem SpaziergĂ€nger die eigene Umgebung noch einmal um ein Vielfaches schöner als bisher. Das Land kommt ihm geradezu paradiesisch vor. Gott selbst scheint frisch nachgebessert zu haben, und Jesus Christus scheint persönlich durch die Gegend zu wandeln. FĂŒr Augenblicke geht der ErzĂ€hler ganz im unendlichen Glanz der Gegenwart auf und fĂŒhlt sich zugleich aufs Tiefste mit der gĂŒtigen Erde verbunden.

„‚Spazieren’, gab ich zur Antwort, ‚muss ich unbedingt, damit ich mich belebe und die Verbindung mit der Welt aufrechterhalte, ohne deren Empfinden ich weder einen halben Buchstaben mehr schreiben noch ein Gedicht in Vers oder Prosa hervorbringen könnte.’“ (S. 54 f.)

Kurz darauf fallen ihm zwei beschauliche HĂ€uschen angenehm auf, dann verschiedene GeschĂ€fte. Vor einer Schulstube wĂŒnscht er sich, erneut ein ungezogenes Kind sein zu dĂŒrfen. Anschließend erregt er sich kurz ĂŒber Bauern, die Nuss- oder ObstbĂ€ume auf ihren GrundstĂŒcken fĂ€llen. Seine schwersten VerwĂŒnschungen gegen sie nimmt er allerdings umgehend zurĂŒck, um des lieben Friedens willen, und lobt sich dabei selbst fĂŒr die eigene GutmĂŒtigkeit. Angesichts eines prachtvollen Herrenhauses mit maurischem Pavillon beginnt der ErzĂ€hler, sich ein romantisches Stelldichein auszumalen, doch ein vorbeibrausendes Automobil zerreißt ihm die zarte Fantasie. Einen herausgeputzten Herrn schilt er innerlich fĂŒr dessen Unempfindlichkeit gegen den Not leidenden Teil der Welt. Allerdings muss er sich gleich eingestehen, dass auch ihn die kultivierte, gepflegte Gesellschaft unwillkĂŒrlich anzieht.

RĂŒckblick am Seeufer

Es geht langsam dem Abend entgegen. Der SpaziergĂ€nger weist kurz auf verschiedene bemerkenswerte GebĂ€ude hin und zĂ€hlt einige Gestalten auf, die er nicht unerwĂ€hnt lassen will. Dann gibt er in voller LĂ€nge die umstĂ€ndliche Anschlagtafel einer Pension wieder, die sich alleinstehenden Herren zum dauernden Aufenthalt anbietet. Darauf wird in geschraubten Worten um vermögende und wohlerzogene Kunden geworben, denen man edelste Speisen vorzusetzen gedenke; Grobiane mit großem Hunger wolle man dagegen entschieden bitten, das Haus gar nicht erst zu behelligen.

„Ich verdiene mein tĂ€gliches Brot durch Denken, GrĂŒbeln, Bohren, Graben, Sinnen, Dichten, Forschen, Untersuchen und Spazieren so sauer wie irgendeiner. Indem ich vielleicht die allervergnĂŒglichste Miene schneide, bin ich höchst ernsthaft und gewissenhaft, und wo ich weiter nichts als schwĂ€rmerisch und zĂ€rtlich zu sein scheine, bin ich ein solider Fachmann.“ (S. 59)

Nun ist es wirklich Abend geworden. Der SpaziergĂ€nger wandert unter BĂ€umen zum See. WĂ€hrend er auf dem Feld Blumen sammelt, fĂ€ngt es leicht an zu regnen. Dem ErzĂ€hler kommt der Regen wie Weinen vor. Er erinnert sich an ein junges MĂ€dchen, seine letzte verlorene Liebe, und beklagt die eigene Einsamkeit. Seine Seele ist angefĂŒllt mit SelbstvorwĂŒrfen. Er bedauert alle SchwĂ€chen und Niedrigkeiten, unter denen andere Menschen seinetwegen leiden mussten. Voller Schrecken fĂ€llt ihm ein alter Mann ein, den er neulich sterbensmatt hat am Boden liegen sehen. Auch er selbst legt sich nun nieder, auf den weichen Grund am Seeufer. Den Blick in den Himmel gerichtet klagt er darĂŒber, dass die Menschen im Grunde arme Gefangene seien, deren Weg in eine andere Welt unglĂŒcklicherweise zunĂ€chst ins Grab fĂŒhre. Abermals fĂ€llt ihm das junge MĂ€dchen ein. Er muss sich eingestehen, dass er selbst die Schuld trĂ€gt fĂŒr das Ende der zarten Beziehung. Er war nicht in der Lage, ihr seine Liebe zu gestehen; da hat sie ihn verlassen. Der ErzĂ€hler erhebt sich, um nach Hause zu gehen. Denn es ist schon spĂ€t und dunkel.

Zum Text

Aufbau und Stil

Der Spaziergang schildert weitgehend chronologisch die Erlebnisse und EindrĂŒcke eines namenlosen ErzĂ€hlers wĂ€hrend eines einzigen Spaziergangs. Der Ă€ußerlich bescheidene Rahmen des Werks wird allerdings stĂ€ndig gesprengt. Nicht nur dauert der Streifzug einen ganzen Tag lang. Auch die Begebenheiten und Empfindungen, von denen der ErzĂ€hler im Verlauf seines ausgedehnten Lustwandelns berichtet, gehen in der IntensitĂ€t des Erlebens und in der Stilisiertheit ihrer Darstellung ĂŒber die ErzĂ€hlung eines bloßen Spaziergangs weit hinaus. OberflĂ€chlich wahrt Walser ein impressionistisches Prinzip: Sein ErzĂ€hler schildert, was ihm vor die Augen kommt und durch den Kopf geht. Doch zugleich wird das Material in sehr unterschiedlichen Schreibstilen und Tonlagen montiert. Oft bedient sich Walser eines leicht schwĂ€rmerischen, exaltierten Tons. Doch das unmittelbare, poetische Aufzeichnen der SinneseindrĂŒcke wird regelmĂ€ĂŸig unterbrochen durch die Reflexion der eigenen dichterischen Herangehensweise. Der ErzĂ€hler macht kritische oder rechtfertigende Bemerkungen ĂŒber seinen herrischen Schreibgestus, ĂŒber beleidigende AnfĂ€lle oder weitschweifige AusfĂŒhrungen. In der Tat ist die elaborierte Weitschweifigkeit ein herausragendes Merkmal des Buches. Besonders in den eingeschobenen monologisierenden Passagen tĂŒrmt Walser manierierte Floskeln und ziselierte Umschreibungen zu schillernden, ausufernden Wortwucherungen auf. Die formale Sprunghaftigkeit ist zugleich ein Abbild der extremen Stimmungsschwankungen, denen der ErzĂ€hler wĂ€hrend seines Spaziergangs unterliegt.

InterpretationsansÀtze

  • Walsers SpaziergĂ€nger ist die Verkörperung der romantischen Dichterseele. Ausdauernd beschwört er die magische Schönheit der Natur. Bewusst steigert er sich in verzĂŒckte SchwĂ€rmereien hinein, die er in blumigen Worten genĂŒsslich ausschmĂŒckt. Die im Lustwandeln erfahrene Weltbeseelung ist zugleich des ErzĂ€hlers wichtigste Inspirationsquelle. Außerdem gibt er zu erkennen, dass ein romantisch geneigter Blick allgemein zur Besserung der Menschheit beitragen könne.
  • Hinter der verzĂŒckten Anschauung wird allerdings auch eine verzweifelte Anstrengung erkennbar. Die lĂ€ngst entzauberte, unromantische Wirklichkeit macht es dem ErzĂ€hler nicht leicht, seine schwĂ€rmerische Fassade unbeschadet aufrechtzuerhalten. Die ironischen und kritischen Brechungen des Textes zeigen, dass die romantische Haltung nur unter MĂŒhen und mit hohem persönlichem Einsatz einer prosaischen Gegenwart abgetrotzt werden kann.
  • Der SpaziergĂ€nger kontrastiert die eigene inspirierte Innerlichkeit immer wieder mit der oberflĂ€chlichen Äußerlichkeit des modernen Lebens: Das Vorhandensein des Automobils verbietet es, sich der Welt noch im Detail zuzuwenden. Im Buchhandel zĂ€hlt nicht mehr die QualitĂ€t, sondern nur noch der Verkaufsrang eines Werkes. Allerorten wird geprotzt und vorgetĂ€uscht. Bei so viel Ignoranz und Marktschreierei droht die reine Seele ins Abseits zu geraten.
  • Walser inszeniert im Wechsel der ErzĂ€hlstile ein spannungsvolles Spiel um die Selbstbehauptung des Dichter-Ichs. RegelmĂ€ĂŸig spĂŒrt der SpaziergĂ€nger eine enorme innere Kraft, trumpft mitunter herrisch auf und verurteilt eitel seine Umwelt. Dann wieder zuckt er zurĂŒck, bedauert die eigene Arroganz, macht sich klein und möchte am liebsten ganz verschwinden. In diesem Wechselbad aus Allmachts- und Ohnmachtsfantasien spiegelt sich auch der persönliche Konflikt des Dichters Walser, dessen innere Zerrissenheit spĂ€ter in eine schwere psychische Störung mĂŒnden wird.

Historischer Hintergrund

Weltkrieg und Industrialisierung

Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich Europa im Aufruhr. Seit Sommer 1914 tobte der Erste Weltkrieg. Die Schweiz, bereits seit 1848 ein parlamentarischer Bundesstaat, war komplett von Krieg fĂŒhrenden Nationen umgeben. Im Nordwesten lieferten sich Deutschland und Frankreich einen erbitterten und verlustreichen Stellungskrieg, im SĂŒdosten kĂ€mpften von 1916 an Italien und Österreich-Ungarn gegeneinander. Die Schweiz blieb den gesamten Krieg hindurch neutral, doch der europĂ€ische Ausnahmezustand ging natĂŒrlich an der eidgenössischen Bevölkerung nicht spurlos vorbei. Die MĂ€nner rĂŒckten im Rahmen von ArmeeeinsĂ€tzen zur Grenzsicherung ein. Es kam zu innenpolitischen Spannungen, weil die Deutschschweizer eher mit dem Deutschen Reich, die französisch sprechenden Westschweizer dagegen eher mit Frankreich sympathisierten. Auch wirtschaftlich war das Land vom Krieg stark betroffen. Die Schweiz, eine damals bereits hoch industrialisierte Nation, hing von auslĂ€ndischen Rohstoff- und Lebensmittelimporten ab. Im ZĂŒrcher Exil verfasste Wladimir Iljitsch Lenin 1916 sein Werk Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus. Ein Jahr spĂ€ter verhalf er in Russland der Oktoberrevolution zum Sieg. In ZĂŒrich wurde 1916 auch der Dadaismus ins Leben gerufen, Ausdruck einer radikalen kĂŒnstlerischen Neuorientierung. Europa befand sich bereits seit LĂ€ngerem in einem tief greifenden Modernisierungsprozess. Die Industrialisierung verĂ€nderte die Struktur der traditionellen Gesellschaft, der wissenschaftliche und technische Fortschritt wirkte sich auf das SelbstverstĂ€ndnis des Menschen aus. Der Weltkrieg und seine moderne stĂ€hlerne Maschinerie bekrĂ€ftigten und beschleunigten diesen Wandel auf ihre eigene, furchtbare Weise.

Entstehung

Der Spaziergang entstand 1916 in Walsers Geburtsstadt Biel. Dorthin war der Autor 1913 nach einem achtjĂ€hrigen Aufenthalt in Berlin zurĂŒckgekehrt, nachdem ihm ein wirklicher Durchbruch als Schriftsteller verwehrt geblieben war. Walser lebte nach wie vor von seinen Texten, die er an verschiedene Zeitungen und Zeitschriften im deutschsprachigen Raum versandte. Manchmal wurde eine Sammlung seiner ProsastĂŒcke als Buch herausgegeben. Doch seine Honorare reichten nur fĂŒr ein sehr bescheidenes Dasein. Der Dichter bewohnte eine karge Mansarde im Bieler Hotel "Blaues Kreuz". Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl waren alles, worĂŒber er verfĂŒgte. Im Winter heizte er kaum und arbeitete stattdessen im MilitĂ€rmantel, mit selbstgemachten Hausschuhen aus Kleidungsresten an den FĂŒĂŸen. Einem seiner Verleger gegenĂŒber bekannte er spĂ€ter, er habe "das Menschenmögliche an Sparsamkeit" geleistet. Walser empfand den existenziellen Zwang zur literarischen Produktion als stark belastend. Im Text Das letzte ProsastĂŒck heißt es, autobiografisch gefĂ€rbt: "Hundertmal rief ich aus: ‚Nie mehr wieder schreibe und sende ich’, schrieb und sandte aber jeweilen schon am selben oder folgenden Tag neue Ware, derart, dass ich meine Handlungsweise heute kaum noch begreife." Mehrfach wurde Walser, im Herzen unpolitisch, wĂ€hrend des Weltkriegs fĂŒr einmonatige ArmeeeinsĂ€tze an der Landesgrenze eingeteilt. Ansonsten kam er nur selten ĂŒber die Umgebung von Biel hinaus. Er war ein ausdauernder, gegenĂŒber seinen Mitmenschen allerdings oft abweisender SpaziergĂ€nger. Walser lebte allein. Die Frau, die ihm am nĂ€chsten stand, war Frieda Mermet, eine Freundin seiner Schwester Lisa Walser. Gelegentlich warb er um sie, aber nie mit der nötigen Entschiedenheit. Der Liebeskummer, der Walsers SpaziergĂ€nger am Ende packt, spiegelt diesbezĂŒgliche SelbstvorwĂŒrfe seines Schöpfers.

Wirkungsgeschichte

Der Spaziergang erschien als Einzelausgabe im April 1917 im Schweizer Verlag Huber und Co. Zwei Jahre spĂ€ter wurde die ErzĂ€hlung, geringfĂŒgig ĂŒberarbeitet, als Teil der Prosasammlung Seeland nochmals veröffentlicht. Das Echo der Kritik war verhalten. Die Neue ZĂŒrcher Zeitung lobte Walsers "Apologie des geschĂ€ftigen MĂŒĂŸiggĂ€ngers" als "vielleicht das beste der kleineren Werke". Das Literarische Echo aus Berlin bemerkte einen neuen Ton, "den Walser bisher nicht hatte: die Selbstironie, eine feine Persiflage seiner eigenen Art". Zu einem Erfolg wurde das Buch allerdings genauso wenig wie Walsers ĂŒbrige Werke. Der Dichter geriet stattdessen immer mehr in Vergessenheit. Obwohl er bereits frĂŒh prominente FĂŒrsprecher und "Fans" hatte, darunter Hermann Hesse, Robert Musil, Franz Kafka und Walter Benjamin, spielte er auf dem literarischen Markt bald keine Rolle mehr. Dann hörte er ĂŒberhaupt auf zu schreiben. WĂ€hrend der mehr als 20 Jahre in der Heilanstalt Herisau, bis zu seinem Tod 1956, kĂ€mpfte vor allem Walsers Bewunderer und spĂ€terer Vormund Carl Seelig um Neuausgaben alter Texte.

Erst in den 1970er Jahren wurde das Werk in grĂ¶ĂŸerem Maßstab wiederentdeckt. Nun erschien auch eine umfangreiche Werkausgabe. Im Jahr 2000 wurde außerdem eine erste, sechsbĂ€ndige Edition der von Walser in winziger Schrift verfassten Mikrogramme abgeschlossen. Heute ist Robert Walsers Rang als bedeutender Autor der literarischen Moderne unbestritten. Mit seinem Stil hat er Autoren wie Peter Bichsel, Ror Wolf oder Max Goldt stark beeinflusst. Elfriede Jelinek machte sein Leben und Werk 1998 zur Grundlage ihres Theatertexts er nicht als er.

Über den Autor

Robert Walser wird am 15. April 1878 in Biel im Kanton Bern geboren. Hier absolviert er nach der Schulzeit eine Banklehre. In den Jahren 1896-1905 lebt er ĂŒberwiegend in ZĂŒrich, arbeitet dort als Angestellter in Banken und Versicherungen, als BuchhĂ€ndler und technischer Gehilfe eines Ingenieurs, aber auch - nach einer entsprechenden Ausbildung in Berlin - in Oberschlesien als Diener. Erste Gedichte verschaffen ihm Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines DebĂŒts, Fritz Kochers AufsĂ€tze (1904), folgt Walser 1906 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und BĂŒhnenbildner arbeitet und ihn in die KĂŒnstlerszene einfĂŒhrt. Walser verfasst in rascher Folge die Romane Geschwister Tanner (1907), Der GehĂŒlfe (1908) und Jakob von Gunten (1909). Trotz Anerkennung durch KĂŒnstlerkollegen bleibt der Erfolg beim Publikum aus; Walser kehrt Berlin wieder den RĂŒcken. Überzeugt davon, literarisch gescheitert zu sein, reist er 1913 in seine Heimatstadt Biel zurĂŒck. Im Hotel "Blaues Kreuz" mietet er eine Mansarde, wo er unter Ă€rmlichsten Bedingungen lebt und schreibt. Hier entstehen eine Sammlung von Kurzprosatexten und die ErzĂ€hlung Der Spaziergang (1917). Trotz der PrĂ€senz in literarischen Zeitschriften kommt es nur noch zu einer Buchveröffentlichung: Die Rose (1925). Den so genannten RĂ€uber-Roman von 1925 hinterlĂ€sst er nur als Entwurf, in mikroskopisch kleiner Schrift (Mikrogramm). Die Entzifferung soll mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Wegen psychischer LabilitĂ€t lĂ€sst sich Walser 1929 in die psychiatrische Klinik Waldau bei Bern einweisen. Bis 1933 schreibt er weiter, danach muss er aufgeben und wird gegen seinen Willen in die Heilanstalt Herisau im Kanton Appenzell ĂŒberstellt. Dort vegetiert er weitere 23 Jahre dahin, unerkannt und unbeachtet. Auf einem einsamen Spaziergang im Schnee verstirbt Walser am 25. Dezember 1956.

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