Ganz so radikal, wie der Titel suggeriert, sind die Autoren dann doch nicht. Wie von Deloitte-Managern nicht anders zu erwarten, argumentieren sie ganz vernĂŒnftig. Sie erlĂ€utern, wie man vermeintliche Best Practices, die keinen Wert mehr schaffen, infrage stellt. Wie man Denk- und Handlungsweisen einfĂŒhrt, die wettbewerbsfĂ€hig machen. Wie man sich ohne Marktanalyse an KundenbedĂŒrfnisse herantastet. Am Ende zerlegen sie noch das eine oder andere Paradigma: etwa warum Unternehmen auf Dauer angelegt sind oder stĂ€ndig wachsen mĂŒssen. Insofern hat das Buch dann doch einige Sprengkraft.
Hinterfragen Sie Konventionen und Orthodoxien.
Kennen Sie den Film Moneyball? Ein Baseball-Trainer, gespielt von Brad Pitt, bricht mit einer Spielpraxis, die vor langer Zeit und fĂŒr andere Teams richtig war, die fĂŒr sein Team aber nicht funktioniert. Es wĂ€re nicht Hollywood, wĂŒrde das Team nicht bald von Sieg zu Sieg laufen. FĂŒr Ihr Unternehmen heiĂt das: Wenn Sie tun, was alle tun, sind Sie höchstens Durchschnitt. Fragen Sie sich lieber: Warum machen wir das eigentlich so? Ist es eine Regel, ein Gesetz, dann mĂŒssen Sie es befolgen. Ist es aber nur eine Konvention, etwas, âwas man halt machtâ, dann hinterfragen Sie es.
Die schlimmste Form starrer Regeln sind Orthodoxien: gĂ€ngige Ansichten, die sich mit der Zeit verfestigen. Von Generation zu Generation weitergegeben, dĂŒrfen sie gar nicht mehr hinterfragt werden. Im Hotel etwa: Warum mĂŒssen mĂŒde GeschĂ€ftsreisende mit dem Check-in bis zum Nachmittag warten? Weil das immer schon so war? Stellen Sie Orthodoxien auf den PrĂŒfstand: Was ist der Ursprung einer bestimmten Verfahrensweise? Was wĂŒrde geschehen, wenn es sie nicht gĂ€be? Welche Personen in Ihrem oder in anderen Unternehmen leben ohne diese Verfahrensweise...
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