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Die letzte Welt
Buch

Die letzte Welt

Nördlingen, 1988
Diese Ausgabe: Fischer Tb, 2004 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Postmoderne

Worum es geht

Auf Ovids Spuren

Ransmayrs Erfolgsroman Die letzte Welt erzählt die Geschichte des Römers Cotta, der sich auf die Suche nach dem tot geglaubten Dichter Naso (= Ovid) und dessen Hauptwerk, den Metamorphosen, macht. In Tomi am Schwarzen Meer, dem Verbannungsort Nasos, wird er Zeuge, wie die Küstenstadt zerfällt und seine Bewohner in Steine oder Vögel verwandelt werden. Schritt für Schritt erobert die Natur die Stadt zurück. Mit diesem Weltuntergangsmotiv bringt das Buch die Ohnmachtsgefühle und Existenzängste einer von der technischen Entwicklung überrollten Gesellschaft Ende des 20. Jahrhunderts zum Ausdruck. Ransmayrs Roman ist intelligente Literatur über Literatur, er überträgt Ovids Metamorphosen in zeitgemäße Prosa und lässt dabei Antike und Gegenwart miteinander verschmelzen. Mit seiner einzigartigen poetischen Sprache entführt dieses Meisterwerk der modernen Literatur den Leser auf eine Reise in eine faszinierende Fantasiewelt.

Zusammenfassung

Ankunft in Tomi

In Rom geht das Gerücht um, dass der Dichter Publius Ovidius Naso, der vom Kaiser Augustus vor neun Jahren nach Tomi, der eisernen Stadt, verbannt wurde, tot sei. Der Römer Cotta, ein Bewunderer Nasos, glaubt nicht an dessen Tod und beschließt, in die am Schwarzen Meer gelegene Stadt zu reisen, um dort den Dichter und eine letzte Fassung seines Hauptwerks, der Metamorphosen, zu suchen. Nach 17 Tagen auf stürmischer See trifft Cotta an einem Aprilmorgen in Tomi ein. In der Stadt kommt er mit seinen Nachforschungen nur schleppend voran, findet aber schließlich heraus, dass der gesuchte Dichter zusammen mit seinem griechischen Knecht Pythagoras in Trachila hausen soll. So macht Cotta sich auf den Weg in den einige Gehstunden entfernt liegenden Weiler, wo er aber nur Ruinen antrifft. An zahlreichen aus dem Gestrüpp hervorragenden Steinmalen flattern Stofffähnchen. Auf einem kann Cotta die Worte "Keinem bleibt seine Gestalt" lesen. Etwas später entdeckt er inmitten der Ruinen ein unversehrtes Steinhaus. Beim Erkunden der Zimmer stellt der Römer aber schnell fest, dass das Haus schon längere Zeit verlassen ist. Durch Zufall entdeckt er jedoch im Dunkeln unter der...

Über den Autor

Christoph Ransmayr wird am 20. März 1954 in Wels in Oberösterreich als Sohn eines Lehrers geboren und wächst in Roitham bei Gmunden am Traunsee auf. Nach abgeschlossenem Abitur studiert Ransmayr von 1972 bis 1978 Philosophie und Ethnologie an der Universität Wien. Danach arbeitet er einige Jahre als Kulturredakteur bei der Wiener Monatszeitschrift Extrablatt. Nebenbei schreibt er als freier Mitarbeiter Reportagen und Essays für die Zeitschriften Transatlantik, Geo und Merian. Seit dem Erscheinen seines Erstlingswerks Strahlender Untergang im Jahr 1982 lebt Ransmayr als freier Schriftsteller. Sein Roman Die Schrecken des Eises und der Finsternis folgt zwei Jahre später. Den endgültigen Durchbruch feiert der Autor 1988 mit seinem Roman Die letzte Welt. Nach diesem Erfolg begibt sich Ransmayr längere Zeit auf ausgedehnte Reisen nach Asien, Amerika und Irland. 1995 veröffentlicht der Schriftsteller mit Morbus Kitahara einen neuen Text, dem in kurzen Abständen weitere folgen. 2001 wird sein erstes Theaterstück Die Unsichtbare an den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Im September 2006 erscheint Ransmayr Roman Der fliegende Berg. Der Autor ist für seine Werke schon mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Franz-Kafka-Preis, dem Europäischen Literaturpreis "Prix Aristeion" und dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur. Christoph Ransmayr lebt und arbeitet seit 1994 im irischen Cork.


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