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Die neue Ordnung des Geldes
Buch

Die neue Ordnung des Geldes

Warum wir eine Geldreform brauchen

FinanzBuch, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Schuldenschwemme, quantitative Lockerung, Minuszinsen und Nullwachstum, flankiert von Anleihen-, Aktien- und Immobilienblasen, unterbrochen von gewaltigen Explosionen, bei denen das viele schöne Papiergeld wieder zu Asche zerfällt. Ist das die neue Normalität, mit der wir uns wohl oder übel abfinden müssen? Nein, sagt Thomas Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank und Verfechter der wirtschaftsliberalen Österreichischen Schule. Er möchte Staaten und Banken das Privileg der Geldschöpfung entziehen und dieses in die Hände einer unabhängigen Instanz legen, die von unserem Goodwill abhängig wäre. Durchaus plausibel, werden Befürworter eines freien Finanzmarkts finden. Deren Gegner werden fragen: Cui bono? Wer profitiert von einer starren Geldpolitik, von steinharten Währungen und einer Aufwertung der Gläubigerinteressen? Wer gewinnt, wenn – wie von Mayer gefordert – der Staat auf Regulierungen und steuerpolitische Akzente verzichtet und dem Markt freies Spiel lässt? getAbstract empfiehlt das Buch Experten und interessierten Laien, die über Alternativen zum Fiatgeld nachdenken möchten.

Zusammenfassung

Was ist Geld – Tauschmittel oder Schuld?

Die Finanzkrise, die 2007 begann und uns noch immer fest im Griff hat, war kein Krankheitssymptom, das mit der richtigen Medizin zu beheben wäre. Vielmehr ist unser gesamtes Geld- und Wirtschaftssystem auf Sand gebaut. Um das zu verstehen, müssen wir den Geldbegriff näher definieren: Ist Geld ein Tauschmittel, wie Adam Smith vor 250 Jahren behauptete? Oder ein Maß für Schulden, das Staaten Macht über seine Untertanen verleiht, wie der Anthropologe David Graeber vor wenigen Jahren entgegnete? Je nach historischem Kontext überwiegt das eine oder andere Merkmal: Geld hat die Eigenschaften einer Ware, wenn es in einer Bilanz auf der Aktivseite steht. Es handelt sich dagegen um Kreditgeld, wenn es von einer Bank auf der Passivseite verbucht wird. Derzeit befinden wir uns in einer Passivgeldordnung: Banken mit staatlicher Lizenz schaffen durch Kreditvergabe privates Schuldgeld aus dem Nichts. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist dessen Menge weit schneller gewachsen als die Wirtschaft insgesamt. Die Folge ist ein instabiles System.

Wie Geld entsteht

In Lehrbüchern steht, dass Banken Einlagen entgegennehmen und diese nutzen...

Über den Autor

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute, eines Thinktanks des gleichnamigen Kölner Vermögensverwalters. Von 2010 bis 2012 war er Chefvolkswirt der Deutschen Bank.


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