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Die Pest
Buch

Die Pest

Paris, 1947
Diese Ausgabe: Rowohlt, 1998 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Nachkriegszeit

Worum es geht

Steht auf und handelt!

Wie lebt es sich in einer Gesellschaft, die von einem Bazillus heimgesucht wird und von der Außenwelt abgeschnitten ist? Und noch wichtiger: Was tun in diesem allzu wirklichkeitsnahen Albtraum? Albert Camus hatte die Geschichte der Pest studiert und die Résistance im besetzten Frankreich durchlebt. Seine Antwort auf die Frage ist einfach und kompliziert zugleich: Steht auf, tut euch zusammen und handelt! Die Pest erzählt von einer Gruppe Männer, die gar nicht erst versuchen, die sinnlose Krankheit zu verstehen, sondern stattdessen Hygieneregeln aufstellen, Kranke isolieren, Verstorbene begraben und ein Heilmittel entwickeln. Wie alle Seuchen geht auch diese Pest irgendwann zu Ende. Doch Camus warnt seine Leser vor falscher Sicherheit: Krankheitserreger wie Totalitarismus, Rassismus oder gedankenloser Opportunismus werden nie ganz verschwinden. Wir müssen uns gegen sie erheben und gemeinsam handeln, um jede wiederkehrende Welle einzudämmen – immer und immer wieder.

Zusammenfassung

Die Ratten kommen

Oran ist eine ebenso geschäftige wie langweilige Hafenstadt an der Küste Algeriens. Die Menschen hier sind fleißig und oberflächlich, verdienen gern Geld und geben es noch lieber aus. Als Dr. Bernard Rieux eines Tages auf dem Treppenabsatz seiner Praxis über eine tote Ratte stolpert, macht er sich zunächst keine Gedanken. Der alte Concierge Monsieur Michel lehnt sogar kategorisch ab, dass es Ratten im Gebäude geben könne.

Der Doktor bringt seine kranke Frau zum Nachtzug; sie soll sich in einem Sanatorium in den Bergen erholen. Er versichert ihr, dass alles gut werden wird. Um den Haushalt wird sich während ihrer Abwesenheit Rieuxs Mutter kümmern. Im Lauf der nächsten Tage fallen Massen von Ratten in die Stadt ein. Die toten Nager liegen aufgebläht und faulig in den Gassen, die sterbenden spucken Blut und stoßen im Todeskampf spitze Schreie aus.

Als der aus Paris angereiste Journalist Raymond Rambert den Arzt zu den Lebensbedingungen der Araber interviewen möchte, lehnt Rieux ab. Er wisse, dass Rambert ohnehin nicht die Wahrheit schreiben...

Über den Autor

Albert Camus wird am 7. November 1913 im nordalgerischen Mondovi geboren. Algerien ist damals eine französische Kolonie. Camus’ Vater ist einfacher Landarbeiter. Der Besuch des Gymnasiums wird Camus nur durch die intensiven Bemühungen eines seiner Lehrer ermöglicht. Bereits als 20-Jähriger heiratet Camus eine aus bürgerlichen Verhältnissen stammende, morphiumabhängige junge Frau. Die Ehe wird jedoch bald wieder geschieden. Der Beginn seiner beruflichen Tätigkeit vom Anfang bis weit in die 1930er-Jahre hinein ist beschwerlich und unstet. Er arbeitet als Lehrer, Journalist, Theaterautor und Schauspieler. Nebenbei schreibt er eine Diplomarbeit in Philosophie. Am Zweiten Weltkrieg kann er aus gesundheitlichen Gründen (Tuberkulose) nicht teilnehmen. 1940 heiratet er erneut. Weil die Zeitung, bei der er arbeitet, verboten wird, kann er in Algerien nicht länger allein seinen Lebensunterhalt bestreiten und siedelt kurzzeitig nach Frankreich über. 1941 kehrt er nach Algerien zurück, aber nicht zuletzt die Arbeit im französischen Widerstand bindet ihn immer stärker an Paris. 1942 erscheinen seine ersten beiden wichtigen Werke: Der Fremde (L’Étranger) und Der Mythos von Sisyphos (Le Mythe de Sisyphe). 1943 wird Camus Lektor bei Gallimard, dem Verlag, dem er Zeit seines Lebens verbunden bleibt. 1947 erscheint der Roman Die Pest (La Peste), durch den Camus auch einem größeren Publikum bekannt wird. 1951 folgt die Essaysammlung Der Mensch in der Revolte (L’Homme Révolté). Camus zählt zu den bedeutendsten literarischen Figuren im Frankreich der Nachkriegszeit. Er und Jean-Paul Sartre gelten als herausragende Vertreter des Existenzialismus, sie sind eine Zeit lang auch persönlich befreundet. Ganz in der Tradition vieler französischer Schriftsteller bezieht Camus in den 1950er-Jahren Stellung zu vielen politischen Fragen: natürlich im Hinblick auf die französische Kolonialpolitik, besonders in Algerien, aber auch zum Beispiel zum Arbeiteraufstand in Ostberlin. Camus ist ein vehementer Gegner der Todesstrafe und gilt in den späten 1950er-Jahren vielen als das literarische Gewissen Frankreichs. 1957 erhält er den Literaturnobelpreis. Am 4. Januar 1960 kommt Camus bei einem Autounfall ums Leben.


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