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Die professionellen Standards des Rechtsanwalts
Buch

Die professionellen Standards des Rechtsanwalts

Ein Handbuch zum Anwaltsrecht

Dike, 2011 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Umfassend
  • Für Experten

Rezension

Das Buch von Christof Bernhart arbeitet die international gültigen Standards des Anwaltsberufs heraus. Es stützt sich zwar überwiegend auf das Schweizer Anwaltsrecht, blickt aber auch immer wieder über die Landesgrenzen hinaus. Ein durch und durch juristisches Buch: Seitenweise beschäftigt es sich mit Definitionen, und die Fußnoten gehen in die Tausende. Wer sich auch nur kurz in der Jurisprudenz umgesehen hat, erkennt sofort den charakteristischen Gutachtenstil wieder – ob mit Wehmut oder Schauern, ist sicher Ansichtssache. Vieles im Buch hätte sich kürzer fassen lassen. So scheint eine endlose Auslegung des Begriffs „Sorgfalt“ (hinsichtlich der anwaltlichen Sorgfaltspflicht) über den praktischen Bedarf doch ziemlich weit hinauszugehen. Andererseits ist das Buch im Vergleich zu den Elaboraten vieler Juristen ein noch relativ kompaktes Werk mit erfreulich kurzen Sätzen. Für den schnellen Überblick zum Anwaltsrecht empfiehlt getAbstract das Buch Justiziaren, Anwälten und allen, die mit ihnen regelmäßig zusammenarbeiten.

Zusammenfassung

Kein Beruf wie jeder andere

Rechtsanwälte tragen eine hohe Verantwortung. Sie üben eine komplexe Tätigkeit aus, die sich ihren Auftrag- und Geldgebern in der Regel nicht vollständig erschließt. Es obliegt vor allem ihrer Sorgfalt und ihrem Pflichtbewusstsein, ob der Bürger Vertrauen in die Funktionsfähigkeit unseres gesamten Rechtssystems hat und auch dauerhaft behält oder nicht. Insofern ist ihr Beruf anders als andere Berufe.

Neben dieser moralischen Komponente und dem wirtschaftlichen Aspekt einer jeden auf Broterwerb ausgerichteten Tätigkeit muss der Rechtsanwalt auch der Wissenschaft jederzeit volle Aufmerksamkeit widmen, z. B. während der Verfassung eines juristischen Gutachtens. Insbesondere der potenzielle Konflikt zwischen eigenen finanziellen Interessen und dem Wohl des Auftraggebers stellt hohe Ansprüche an den Rechtsanwalt.

Die Unabhängigkeit der Anwälte

Seit dem Mittelalter, als der althochdeutsche „anawalto“, eine „mit Macht ausgestattete Person“, erstmals die Rechte einer Person vor Gericht vertrat, hat sich das Aufgabengebiet des Anwalts kaum verändert; es ist nur immer komplexer geworden. Relativ neu ist die anwaltliche Unabhängigkeit...

Über den Autor

Christof Bernhart hat nach einem juristischen Studium an der Universität Bern 1989 das Anwaltspatent des Kantons St. Gallen erhalten. 1992 erfolgte seine Promotion an der Universität Bern, im gleichen Jahr wurde er selbstständiger Rechtsanwalt.


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