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Erst denken, dann zahlen

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Die Psychologie des Geldes und wie wir sie nutzen können

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Warum Geld nicht unbedingt glücklich und Armut arm macht.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Dass unser Umgang mit dem lieben Geld alles andere als rational ist, hat sich herumgesprochen. Die Ergebnisse der Behavioral Finance, die sich damit beschäftigt, welche Fehler aus diesem Umstand für die Entscheidungen von Kapitalanlegern resultieren, sind vielen bekannt. Das Gleiche gilt für die einfachen Tricks der Supermärkte, die unseren Hang zum Mittelweg ausnutzen, indem sie Produkte des mittleren Preissegments gezielt zusammen mit wesentlich teureren und wesentlich billigeren platzieren. Das Buch von Claudia Hammond ist aber viel mehr als ein Vademecum zur Vermeidung von finanziellen Fehlentscheidungen – wenngleich es das auch ist. Es nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise durch die erstaunliche Welt der modernen Verhaltensökonomie. Viele der im Buch vorgestellten Studien – es sind mehr als 250 – mögen auch für den Alltag tauglich sein, aber besonders faszinierend sind die weniger bekannten und für den Alltag eher weniger nützlichen Forschungen, die dafür aber politisch umso brisanter sind, etwa zur Frage, warum arme Menschen häufig ihr ganzes Leben lang arm bleiben. Eine Empfehlung von getAbstract für alle, die sich für die verhaltensökonomische Forschung und deren Implikationen für den Alltag interessieren.

Zusammenfassung

Vorgeschichte des Geldes

Schon in sehr frühem Alter lernen Kinder den Umgang mit Geld. Vor allem durch Beobachtung der Eltern und auch durch eigene Erfahrungen werden ihre Einstellungen und Verhaltensweisen in Gelddingen geprägt.

Aber auch menschheitsgeschichtlich hat das Geld eine lange Geschichte: Geld, wie wir es heute kennen, existiert seit mehr als 5000 Jahren. Der Anthropologe David Graeber hat gezeigt, dass das Konzept der Verschuldung, auf dem es basiert, noch viel älter ist. Schon der Tauschhandel, der vor der Erfindung des Geldes das Wirtschaften bestimmte, basierte auf diesem Konzept, denn er konnte bereits beinhalten, dass der eine Teil des Tauschhandels mit zeitlicher Verzögerung durchgeführt werden konnte. Es gab also nicht nur den Deal, dass der Handelspartner direkt und sofort die Gegenleistung zur Verfügung stellt, also beispielsweise Eier gegen Milch, sondern auch, dass ein Partner akzeptiert, die Gegenleistung später zu erhalten – zum Beispiel dass der andere für die jetzt reparierte Mauer irgendwann später etwas Gleichwertiges leistet.

So gesehen ist der neueste Trend des kontaktlosen Bezahlens via Smartphone nichts anderes...

Über die Autorin

Claudia Hammond ist Psychologin und arbeitet als Autorin und Radio- und Fernsehmoderatorin. Daneben lehrt sie an der Psychologischen Fakultät der Boston University in London. Ihre Sendungen wurden vielfach preisgekrönt.


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    P. L. vor 6 Jahren
    "dass also Armut zu einer messbaren Verringerung der Intelligenz führt."

    Ich bin der Meinung, dass diese Aussage nicht richtig ist. Sicherlich führen Geldsorgen zu einer Verringerung der kognitiven Leistungsfähigkeit, was Stress auch macht. Dies jedoch mit geringerer Intelligenz gleichzusetzten und somit einkommensschwache Gruppen als "dumm" zu bezeichnen, ist nicht gerechtfertigt.
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      vor 6 Jahren
      Sehr geehrter Herr Laireiter,

      gerade diesen Schluss ("einkommensschwache Menschen sind dumm.") zieht die Autorin ja nicht. Vielmehr geht es ihr um genau das, was auch Sie in Ihrem Kommentar zum Ausdruck bringen: Knappheit jeder Art erzeugt Stress, und unter Stress sind unsere Fähigkeiten eingeschränkt, auch unsere geistigen Fähigkeiten. Dies aber ist durchaus gleichbedeutend mit einer "Verringerung der Intelligenz". Schließlich ist der IQ eines Menschen nichts Essenzielles, Statisches, sondern immer ein bestimtes Messergebnis zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten Bedingungen. Befindet sich der Proband zum Zeitpunkt der Messung unter Stress (etwa durch finanzielle Sorgen), fällt das Ergebnis laut der zitierten Studien schlechter aus, als es unter günstigeren Bedingungen der Fall gewesen wäre. Man könnte also im Sinne der Autorin behaupten: Einkommensschwache Menschen werden durch finanziellen Stress daran gehindert, ihr geistiges Potenzial auszuschöpfen.

      Mit freundlichem Gruß,
      Jan Meyer-Veden, Redaktion getAbstract
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    O. M. vor 6 Jahren
    Sehr gute Zusammenfassung. Es wird eine Vielzahl an Studien vorgestellt. Hat mir viele Ansatzpunkte zum Nach- und Weiterdenken geboten.