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Geld und Nachhaltigkeit

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Geld und Nachhaltigkeit

Von einem überholten Finanzsystem zu einem monetären Ökosystem. Ein Bericht des Club of Rome/EU-Chapter

Europa Verlag Berlin,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Mit Papier, Arbeitskraft und Wissen bezahlen – erst viele Währungen machen die Wirtschaft stabil.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Das aktuelle Währungssystem scheint ein sicherer Krisenbringer zu sein und muss viel Kritik einstecken. Aber es abzuschaffen, wird als Lösung trotzdem kaum in Betracht gezogen. Anders beim Club of Rome: Dessen Vertreter, die schon 1972 mit Die Grenzen des Wachstums vor der Erschöpfung natürlicher Ressourcen gewarnt haben, wollen auch mit dem aktuellen Bericht Pioniere sein. An die Stelle des bestehenden Finanzsystems soll ein monetäres Ökosystem mit vielfältigen Währungen und Tauschmitteln treten. Auch wenn es etwas in Mode ist, Paradigmenwechsel einzufordern: Bernard Lietaer und seine Koautoren überzeugen. Sie beleuchten die Hintergründe, Grundannahmen und krisenhaften Folgen des bestehenden Systems. Darauf aufbauend werden mit Erkenntnissen aus Biologie, Ökologie und anderen Wissenschaften die Voraussetzungen für ein monetäres Ökosystem entwickelt. Ergänzt wird die Theorie um eine spannende Einführung in alternative Währungen, die bereits gehandelt werden. Aus dem Bemühen der Autoren um Knappheit ergibt sich leider oft ein etwas thesenhafter Stil. Dennoch empfiehlt getAbstract das Buch allen, die neugierig auf einen Gegenentwurf zum aktuellen Finanzsystem sind, ohne in mathematische Modelle eintauchen zu wollen.

Zusammenfassung

Dringend gesucht: ein stabiles System

Regelmäßig führen Finanz- und Währungskrisen vor Augen, dass das vorherrschende Geldsystem in seiner jetzigen Form alles andere als stabil ist – 400 Krisen wurden in den letzten 40 Jahren gezählt. Trotzdem hat dieses System immer noch mehr Verfechter als Gegner. Gerade jetzt aber braucht es ein System, das auf festem Grund steht, denn zwei Herausforderungen werden – auch finanziell – die nächsten Jahre bestimmen: der fortschreitende Klimawandel und die rasch alternde Bevölkerung in den entwickelten Ländern. Wir können nicht darauf warten, bis die derzeitige hohe Verschuldung vieler Staatshaushalte wieder gesunken ist, und erst dann den Übergang zu erneuerbaren Energien finanzieren oder Renten und Pensionen auszahlen.

„Grüne“ Steuern, mehr Regulierung oder die Privatisierung öffentlicher Leistungen, was von manchen Experten vorgeschlagen wird, sind keine Lösung, zumindest keine nachhaltige. Die tiefere Ursache für die wiederkehrenden Finanz- und Währungskrisen ist in der Struktur des bestehenden Geldsystems selbst zu suchen. Diese beeinflusst politische Entscheidungen und setzt Anreize, die nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ...

Über die Autoren

Bernard Lietaer ist seit über 30 Jahren im Finanzbereich tätig. Er ist auch Autor bzw. Koautor der Titel Das Geld der Zukunft und Regionalwährungen. Christian Arnsperger ist Professor für VWL an der katholischen Universität Löwen. Sally Goerner ist Ingenieurin, Systemphysikerin sowie Psychologin und leitet unter anderem die Forschungs- und Bildungseinrichtung Integral Science Institute. Stefan Brunnhuber, Mediziner und Volkswirtschaftler mit zahlreichen Gastprofessuren, arbeitet als Chefarzt am Diakoniekrankenhaus im sächsischen Zschadraß.


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