Navigation überspringen
Grüne Lügen
Buch

Grüne Lügen

Nichts für die Umwelt, alles fürs Geschäft – wie Politik und Wirtschaft die Welt zugrunde richten

Ludwig, 2014 Mehr

Buch oder Hörbuch kaufen


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Politik und Wirtschaft verrennen sich beim Umweltschutz: Anstatt die Sache systematisch anzugehen, preisen sie einzelne Projekte als Lösungen an und richten damit mitunter noch mehr Schaden an, so das Fazit von Friedrich Schmidt-Bleek. Gemäß seiner Diagnose ist nicht der CO2-Ausstoß unser Hauptproblem, sondern der übermäßige Verbrauch natürlicher Ressourcen. Hätten Sie gedacht, dass bei der Produktion eines einzigen Smartphones 70 Kilogramm natürliche Rohstoffe aufgewendet werden? Schmidt-Bleek ruft eindringlich zum Umdenken auf. Anstelle der Energiewende müsse durch Steuerreformen und gezielte Informationskampagnen eine Ressourcenwende angestoßen werden. Der Autor schaut auf eine lange Karriere als Ökovordenker zurück, viele seiner Konzepte hat er schon vor Jahrzehnten entwickelt – vielleicht rührt daher auch der vorwurfsvolle Ton, der vielen seiner eigentlich klugen Vorschläge einen bitteren Beigeschmack gibt. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die ihr ökologisches Profil schärfen wollen und bereit sind, unbequeme Wege einzuschlagen.

Zusammenfassung

Der Rohstoffverbrauch ist das Problem

Sand ist einer der begehrtesten Rohstoffe unserer Zeit. Man braucht ihn, um Beton, Glas und sogar Mikroprozessoren herzustellen. Viele Länder müssen diesen Rohstoff importieren, zudem verbraucht der Abbau von Sand Wasser und Energie. Diese Energie wiederum erzeugen Kraftwerke – die aus Beton, also aus Sand, gebaut sind. Sand ist ein natürlicher Rohstoff, genauso wie Holz, Braunkohle oder seltene Erden. Die globale Produktion von Gütern verbraucht täglich große Mengen dieser Ressourcen, was ein echtes Problem darstellt. Doch im Fokus der Öffentlichkeit steht einzig der Klimawandel.

Politische Fehler

Anstatt Schäden zu vermeiden, kittet der Umweltschutz sie nur nachträglich. Das ist teuer und ineffizient. Nachdem wir jahrzehntelang Milliarden in Abgasfilter, Gebäudedämmung und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen investiert haben, resignieren nun viele angesichts dessen, dass trotzdem Folgekosten drohen. Was fehlt, um anders handeln zu können, ist die korrekte Diagnose. Zwar fordern Politik, Wirtschaft und Medien nachhaltigeres Handeln. Doch was genau ist eigentlich Nachhaltigkeit? Die meisten Definitionen des Begriffs...

Über den Autor

Friedrich Schmidt-Bleek zählt zu den deutschen Öko-Pionieren. Der Chemiker hat das Factor-10-Insitute gegründet, war Leiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und initiierte das World Resources Forum in Davos.


Kommentar abgeben oder Diskussion beginnen