Reid Hoffman ist kein neutraler Beobachter, sondern als Investor von OpenAI ein enthusiastischer ChatGPT-Fan – allerdings ein durchaus reflektierter. Er beurteilt Anwendungsszenarien ebenso wie kritische Einwände und wagt einen Ausblick auf künftige Entwicklungen. Wie man KI am besten behandelt, zeigt Hoffman in seinem Buch gleich selbst: Er lässt den Chatbot große Teile davon schreiben, schaut ihm aber sehr genau auf die virtuellen Finger. Zwei Dinge werden bei der Lektüre klar: Man muss KI verstehen, um sie angemessen zu nutzen. Und sie zu ignorieren ist keine Option.
ChatGPT verbindet bestehende Technologien zu einem extrem nutzerfreundlichen Dienst.
Als OpenAI im November 2022 den KI-basierten Chatbot ChatGPT an den Start brachte, löste das einen gewaltigen Hype aus. Bereits fünf Tage später nutzten eine Million Menschen die Antwortmaschine. Im Februar 2023 hatte ChatGPT bereits 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Das war ein neuer Rekord: So schnell war noch kein Internet-Angebot gewachsen. Der unglaubliche Erfolg ist darauf zurückzuführen, dass ChatGPT die wichtigsten Technologien der vergangenen Jahre – das Internet, Mobilgeräte und die Cloud – auf neue Weise zu einem äußerst nutzerfreundlichen Dienst verbindet.
Microsoft gehörte 2019 mit einer Milliarde Dollar zu den frühen Investoren von OpenAI. Nach dem Start von ChatGPT erklärte der IT-Gigant, sich mit weiteren 10 Milliarden zu engagieren. Inzwischen gibt es neben der kostenlosen Version auch eine kostenpflichtige, deutlich leistungsfähigere: GPT-4. GPT ist, technologisch gesprochen, ein sogenanntes Large Language Modell (LLM). Auf Fragen und Anweisungen erzeugt das System Antworten in Form kohärenter Texte. Auf diesem Wege kann die KI nicht nur Fragen...
Reid Hoffman ist Internetunternehmer, Risikokapitalgeber und Autor. Er war Mitgründer von LinkedIn und hat sich früh am Unternehmen OpenAI beteiligt, der Firma, die ChatGPT entwickelt hat.
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