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Ohne Netz

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Ohne Netz

Mein halbes Jahr offline

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Ein Journalist ohne Internet ist wie ein Fisch ohne Wasser. Bericht eines Selbstexperiments.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Fast ist man versucht, dieses Buch schnell wieder beiseitezulegen. Gefühlte 1000 Mal hat man schon von Aussteigern gehört, die kurz vor dem Burn-out-Abgrund zur Besinnung kommen, allen Segnungen der Moderne abschwören und dann mal weg sind. Für die Mehrheit der Daheimgebliebenen sind ihre Geschichten ungefähr so relevant wie der Dow Jones für ein dreijähriges Kind. Ganz anders ergeht es dem Leser mit diesem Tagebuch: Alex Rühle trifft mit seinen Bekenntnissen pfeilgenau ins Herz jedes Durchschnittssurfers. Denn mal ehrlich, wer kann schon von sich behaupten, Smartphone und Laptop wirklich im Griff zu haben? Rühle lässt den Leser in die Abgründe seiner Seele blicken, bringt ihn mit den charmanten Weisheiten seiner Kinder zum Lachen und mit Zitaten aus guten Büchern zum Nachdenken. Platten Rat hat er nicht parat. Stattdessen aber jede Menge Literatur- und Musiktipps, geniale Sprachbilder und kluge Gedanken. getAbstract legt das Buch allen wärmstens ans Herz, die sich ein Stück analoge Freiheit erkämpfen möchten, ohne gleich zu digitalen Totalverweigerern zu werden.

Zusammenfassung

Letzter Fix

Am 30. November 2009 gibt Journalist Alex Rühle seinen BlackBerry in Verwahrung und lässt sämtliche Internetbrowser von seinem Redaktionsrechner entfernen. Er ist im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung zuständig für freie Themen, ein leidenschaftlicher Jäger und Sammler des digitalen Zeitalters. Am Tag vor seinem Selbstversuch, ein halbes Jahr offline zu leben, wird ihm aber doch mulmig zumute. Panisch zieht er sich Zeitungsthemen für die nächsten Wochen aus dem Netz. Dann verabschiedet er sich per Mail von seinen Freunden und bittet sie, ihm Briefe zu schreiben. Ob sie überhaupt noch wissen, wie das geht?

Dezember

Morgens um fünf sitzt Rühle vor seinem Heimrechner. Es juckt ihn in den Fingern, auf Google ein paar Recherchen zu seinem Buchprojekt anzustellen. Wenige Stunden darauf im Büro verschärfen sich die Entzugserscheinungen. Er ist fahrig und nervös. Voller Entsetzen stellt er fest, dass er sich bereits zur Nervensäge entwickelt. Früher ging er selbst ein Glas Wasser holen, wenn jemand ihn durch sinnlosen Small Talk von der Arbeit abhielt. Jetzt verlassen seine Kollegen unter dem gleichen Vorwand den Raum.

Warum...

Über den Autor

Alex Rühle ist Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.


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