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Wir sind Gedächtnis

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Wir sind Gedächtnis

Wie unsere Erinnerungen bestimmen, wer wir sind

DVA,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Man kann im Schlaf lernen – auch ohne Buch unterm Kopfkissen.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Innovativ
  • Wissenschaftsbasiert

Rezension

Erinnerungen sind weit mehr als eine bloße Ansammlung von Informationen. Unser Gehirn versteht es meisterhaft, Daten und Fakten mit Gefühlen und Erfahrungen zu verknüpfen und zu vernetzen. So erschafft erst das Gedächtnis unsere Identität. Ohne es ginge unsere Persönlichkeit verloren. Ein gut funktionierendes Gedächtnis arbeitet weitgehend unmerklich. Wir nehmen es meistens als selbstverständlich hin und wertschätzen es erst dann, wenn es uns im Stich lässt, sagt Hirnforscher Martin Korte. Mit seinem anspruchsvollen Buch gelingt es ihm auf eindrucksvolle Weise, dem Leser die Bedeutung des Speichers in seinem Kopf bewusst zu machen. Korte hält auch viele Tipps parat, mit denen wir unser Gehirn bei seiner Arbeit unterstützen können. Aber er unterschlägt auch nicht, dass uns unser Erinnerungsvermögen auch mal täuschen oder im Stich lassen kann, selbst wenn es kerngesund ist. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die die Funktionsweise des Gedächtnisses verstehen wollen, und allen, die sich professionell mit dem Thema Lernen auseinandersetzen.

Zusammenfassung

Zeit und Raum

Die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gedächtnisses ist erstaunlich. Würde man einen Computer bauen wollen, der über eine ähnliche Speicherkapazität verfügt, dann müsste dieser über ein Datenvolumen von 1 Petabyte verfügen. Dies entspricht 1000 Terabyte oder 1 Million Gigabyte und somit einem Fassungsvermögen von fast 2,5 Millionen CDs. Bei dem Versuch, wissenschaftlich zu ergründen, was in unserem Gehirn geschieht, wenn es etwas abspeichert oder Erinnerungen abruft, wird es schnell komplex. Die Neurowissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Fortschritte gemacht. So gilt es mittlerweile als bewiesen, dass der Mensch als Individuum durch Erlebnisse und Lernen stärker geprägt wird als durch seine biologisch vorgegebene genetische Grundausstattung.

Kluge Köpfe haben sich bereits in den vergangenen Jahrhunderten mit dem Thema Gedächtnis beschäftigt. Im 18. Jahrhundert befand der deutsche Philosoph Immanuel Kant, dass Raum und Zeit zwei wesentliche Dimensionen für die Funktionsweise unseres Gehirns sind. Unser Gedächtnis erlaubt es uns, Geschehnisse zeitlich einzuordnen. Ohne Zeitempfinden würde uns die Gegenwart bedeutungslos erscheinen. ...

Über den Autor

Martin Korte ist Professor für Neurobiologie an der TU Braunschweig.


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