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Der Herr der Ringe: Die Wiederkehr des Königs

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Der Herr der Ringe: Die Wiederkehr des Königs

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
12 Take-aways
Text verfügbar

Was ist drin?

Am Schicksalsberg entscheidet sich das Los der Völker von Mittelerde: Gelingt es den Hobbits Frodo und Sam, den Ring der Macht zu vernichten?


Literatur­klassiker

  • Fantastik
  • Moderne

Worum es geht

Der Endkampf gegen das Böse

Der Herr der Ringe gehört zu den bekanntesten Fantasy-Romanen der Welt. Nicht erst seit der Verfilmung durch den Neuseeländer Peter Jackson in den Jahren 2001–2003 erfreut sich die Geschichte um den Hobbit Frodo und „den Einen Ring“ großer Beliebtheit – und zwar bei jugendlichen Lesern genauso wie bei Erwachsenen. Der dritte und letzte Band berichtet vom großen Finale in Mittelerde. Obwohl Tolkien für sein Epos ein glückliches Ende vorgesehen hat, führen die abenteuerlichen Wege von Frodo und Sam, Gandalf und Aragorn keinesfalls geradlinig darauf zu. Überraschenderweise kommt auch Gollum eine entscheidende Rolle bei der Vernichtung des Rings zu – was für ein höchst originelles Ende sorgt. Tolkien nimmt alle zuvor angelegten Handlungsstränge wieder auf und führt sie geradezu vorbildlich zur Auflösung. Prophezeiungen und Vorahnungen verwandeln sich in Tatsachen: Der dunkle Herrscher wird besiegt, der König von Gondor gekrönt, und die Zerstörung des Auenlandes kann in letzter Sekunde verhindert werden. Der Leser sagt wehmütig Lebewohl zu den lieb gewonnenen Charakteren. Da verzeiht man Tolkien auch, dass die diversen Abschiede am Ende ein wenig langatmig ausfallen. Die Wiederkehr des Königs ist der glanzvolle Höhepunkt der großen Fantasy-Trilogie, die 2000 zum „Buch des Jahrhunderts“ gekürt wurde.

Take-aways

  • Der Herr der Ringe gehört zu den einflussreichsten und meistgelesenen Fantasy-Büchern der Welt.
  • J. R. R. Tolkien erschuf mit seinen Werken eine ganze Fantasiewelt mit unterschiedlichen Völkern, Sprachen und Landschaften.
  • Die Wiederkehr des Königs ist der dritte Band des dreibändigen Herrn der Ringe.
  • Das Geschehen wird ins Königreich Gondor und dessen Hauptstadt Minas Tirith verlagert, wo die letzte große Schlacht gegen Saurons Armeen geschlagen wird.
  • Denethor, der Statthalter des Königs, schickt seinen Sohn Faramir in einen aussichtslosen Kampf – und verliert kurz darauf den Verstand.
  • Saurons gewaltige Orkarmee greift an. Die Verteidigung von Minas Tirith wird von Gandalf geleitet.
  • Auch die Reiter von Rohan eilen Gondor zu Hilfe, und Aragorn trifft mit einem weiteren Heer ein: Saurons Armee wird besiegt.
  • Nach dem Sieg entscheiden sich Gandalf und Aragorn für ein Ablenkungsmanöver, um Frodo und Sam mehr Zeit für die Erfüllung ihrer Mission zu geben.
  • Sam gelingt es, Frodo aus der Gewalt der Orks zu befreien. Vollkommen entkräftet erreichen die beiden den Schicksalsberg, wo ausgerechnet Gollum dafür sorgt, dass Frodo den Ring der Macht vernichtet.
  • Sauron ist besiegt, und Aragorn wird König von Gondor.
  • Nach ausgiebigen Feierlichkeiten kehren die Hobbits ins Auenland zurück – bis auf Frodo, der zusammen mit Gandalf an Bord eines Elbenschiffs geht und Mittelerde verlässt.
  • Der Herr der Ringe entwickelte sich in den 70er Jahren zum Kultbuch – ein Status, den das Werk bis heute hat und wohl auch so schnell nicht verlieren wird.

Zusammenfassung

Minas Tirith

Nach einem Ritt von mehreren Tagen erreichen Gandalf und Pippin Minas Tirith, die prächtige Stadt der Menschen von Gondor. Der Hobbit staunt über die Dimensionen der Festung: Sieben Wälle mit Toren an jeweils unterschiedlichen Positionen machen die Eroberung der inneren Stadt fast unmöglich. Als Gandalf und Pippin das letzte Tor durchschreiten und in den Thronsaal der Zitadelle eintreten, werden sie bereits vom Statthalter Denethor erwartet. Die Familie der Statthalter hat seit mehreren Generationen den Thron Gondors inne – dies wird sich erst ändern, wenn dereinst ein Nachkomme des letzten Königs erscheint. Denethor verhört Pippin, der sich für den Tod Boromirs, Denethors Sohn, verantwortlich fühlt. Dieser wollte ihn vor den Orks retten und wurde dabei getötet. Pippin bietet Denethor an, seine Schuld als Dienstpflichtiger für Gondor zurückzuzahlen. Denethor nimmt an und Pippin leistet seinen Eid.

Auf den Pfaden der Toten

Auch Pippins Freund Merry, der mit Aragorn, Legolas, Gimli und den Reitern von Rohan in Isengard zurückgeblieben ist, wird nun der Knappe eines Königs. König Théoden nimmt ihm mit Freude den Eid ab. Auf dem Rückweg nach Rohan begegnen sie 30 dunkel gekleideten Reitern. Es sind Waldläufer aus dem Norden, die gekommen sind, um gemeinsam mit Aragorn zu kämpfen. Heimlich hat Aragorn den Palantír, die magische Kugel, befragt und auf diese Weise viel über Saurons Pläne erfahren. Aragorn ahnt, dass eine gewaltige Schlacht bei Minas Tirith bevorsteht. Sein Problem ist die Zeit: Er kann die Stadt nicht rechtzeitig erreichen, wenn er König Théoden weiter folgt. Darum trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Er will über den Pfad der Toten durch das Gebirge reiten, von dem bislang kein Sterblicher zurückgekommen ist. Mitten auf diesen Weg ließ Aragorns Vorfahre Isildur einst einen schwarzen Stein stellen, bei dem ihm der König des Bergvolkes, das dort hauste, einen Treueid schwor. Als Sauron damals Macht erlangte, brach der König den Eid. Daraufhin verdammte Isildur ihn und seine Mannen zu ewiger Ruhelosigkeit – ein Fluch, der nur mit der Erfüllung des Schwurs gebrochen werden kann. Während nun König Théoden mit Merry und seinen Reitern einen langsameren Weg nach Rohan nimmt, reiten Aragorn, die Waldläufer sowie Gimli und Legolas nach Dunharg, wo sie den Eingang zum Pfad der Toten finden. Voller Furcht betreten sie die finstere Höhle. Aragorn ruft die untoten Eidbrecher und bittet sie, zum schwarzen Stein von Erech zu kommen. Er fordert von ihnen Hilfe im bevorstehenden Kampf.

Vater und Sohn

Kaum ist das Heer um König Théoden in der Stadt Edoras angekommen, erscheint auch schon ein Bote Gondors: Denethor bittet um Hilfe in der Schlacht gegen Saurons Streitkräfte. Théoden stellt 6000 Mann zur Verfügung. Merry soll zurückgelassen werden, aber ein junger Kämpfer namens Dernhelm nimmt sich seiner an.

„Die Stunde ist da. Ich will nun nach Pelargir am Anduin reiten, und ihr sollt mir folgen. Und wenn dies ganze Land von Saurons Knechten rein ist, will ich den Eid für erfüllt achten, und ihr sollt Ruhe finden und für immer hinscheiden. Denn ich bin Elessar, Isildurs Erbe und Erbe von Gondor.“ (Aragorn zur Schattenarmee, S. 69)

Inzwischen hat Pippin seinen ersten Tag im Dienst Denethors hinter sich. Auf der Mauer der Stadt sitzend, beobachtet er fünf Nazgûl, Ringgeister Saurons, die auf ihren geflügelten Untieren eine kleine Schar Reiter angreifen. Anführer der Reiter ist Faramir, Denethors Sohn. Die Lage scheint aussichtslos, bis wie durch ein Wunder der Weiße Reiter Gandalf erscheint und die geflügelten Ringgeister vertreibt. Faramir wird zum Statthalter gebracht, doch dieser hat für seinen Sohn nichts als Verachtung übrig. Er beschwert sich sogar darüber, dass er seinem Vater kein Geschenk mitgebracht hat – wie dies der vielgeliebte Boromir getan hätte. Denethor schickt Faramir auf eine selbstmörderische Mission: Er soll mit wenigen Männern die Ruinenstadt Osgiliath, einen Vorposten von Minas Tirith, gegen die heranstürmenden Heere Mordors schützen.

Die Schlacht um Minas Tirith

Osgiliath fällt, Faramir wird schwer verwundet. Von einem vergifteten Pfeil getroffen, wird er vor Denethor gebracht. Dieser scheint nun vollends seinen Verstand verloren zu haben. Er betrauert den Sohn und lässt ihn in den Turm bringen, wo die verstorbenen Könige und Statthalter Gondors liegen. Die Verteidigung der Stadt interessiert ihn nicht mehr: Gemeinsam mit seinem vermeintlich toten Sohn will er sich selbst verbrennen. Gandalf übernimmt deshalb die Verteidigung von Minas Tirith, denn schon rollen die Heere Mordors mit ihren Kriegsgeräten heran. Die geflügelten Nazgûl kreisen am Himmel, und eine gewaltige Armee bewegt sich auf den ersten Verteidigungsring zu. Eine mächtige Ramme zersplittert das Haupttor der Wallanlage. Durch die Öffnung reitet der Fürst der Nazgûl. In diesem Augenblick erreicht endlich König Théoden mit seiner Armee das Schlachtfeld. Die Reiter von Rohan metzeln Ork um Ork nieder und wüten dermaßen unter den Angreifern, dass sich sogar der Fürst der Nazgûl zurückziehen muss. Doch kurz darauf greift er mit seinem geflügelten Reittier König Théoden an und verwundet ihn tödlich. Da tritt Dernhelm todesmutig dem Nazgûl entgegen. Merry, der immer noch bei ihm ist, erkennt erst jetzt, dass es sich gar nicht um einen Mann, sondern um König Théodens Nichte Éowyn handelt, die sich, als Krieger verkleidet, der Reiterschar heimlich angeschlossen hat. Gemeinsam mit Merry gelingt es ihr, den Nazgûl zu töten. Für Théoden jedoch ist es zu spät: Er stirbt auf dem Schlachtfeld.

„,Gandalf!‘, schrie Pippin. ‚Gandalf! Immer taucht er auf, wenn die Not am größten ist. Vorwärts, vorwärts, weißer Reiter!‘“ (S. 94)

Auf dem Fluss Anduin erreicht zur gleichen Zeit eine große Schiffsflotte mit dem Banner der alten Könige von Gondor die Gestade: Es ist Aragorn mit seinen Waldläufern und mit vielen Kämpfern aus den südlichen Königreichen. Groß ist in Minas Tirith die Freude über diese unerwartete Verstärkung. Aragorn und sein Heer stürzen sich sogleich in den immer noch wogenden Kampf.

„Lieber früher verbrennen als später, denn verbrennen müssen wir ja doch! Geht nur zurück zu eurem Freudenfeuer! Und ich? Ich geh’ zu meinem, zu meinem Scheiterhaufen.“ (Denethor, S. 113)

Pippin berichtet Gandalf, dass Denethor sich zusammen mit seinem Sohn verbrennen will. Der weiße Zauberer stürmt den Thronsaal und rettet Faramir. Denethor aber will die Rückkehr des Königs nicht mit ansehen – und stürzt sich in die Flammen seines eigenen Scheiterhaufens. Nachdem die letzten Orks abgewehrt wurden, wird Faramir in die Häuser der Heilung gebracht. In alten Sagen heißt es, dass der zurückkehrende König „Hände der Heilung“ besitze. Aragorn bittet die Heiler um das Kraut Athelas, wodurch tatsächlich viele Verwundete genesen, unter ihnen Éowyn, Merry und Faramir. In der Nacht macht eine freudige Nachricht die Runde in der Stadt: Der König ist zurückgekehrt!

„Hinein ritt der Fürst der Nazgûl. Als ein großer schwarzer Umriss vor den Feuern, die hinter ihm brannten, kam er näher und schwoll an zu einer riesigen Drohgestalt der Verzweiflung.“ (S. 118)

Gimli und Legolas besuchen Merry und Pippin in den Häusern der Heilung. Dort erzählen sie ihnen, wie Aragorn eine so gewaltige Seestreitmacht aufstellen konnte: Es waren die eidbrüchigen Untoten, die er in den Kampf vor den Toren von Minas Tirith schickte. Keiner der Gegner konnte diesem furchtbaren Schattenheer standhalten. Danach erklärte er ihren Eid für erfüllt, und die körperlosen Geister konnten endlich ihren Frieden finden.

Vor dem Schwarzen Tor

Aragorn berät mit den anderen Heerführern, was nun zu tun ist: Die Schlacht ist gewonnen, doch Sauron noch längst nicht besiegt. Die nächste Angriffswelle steht bereits bevor. Alle Hoffnungen der Menschen ruhen nun auf dem Ringträger Frodo: Er müsste bereits in Mordor sein und es gilt daher, Saurons Auge von ihm abzuwenden. Als Ablenkungsmanöver plant man einen Angriff auf die Wälle von Mordor. Nach mehreren Tagen erreicht das Heer das Schwarze Tor von Mordor. Heraus tritt ein Abgesandter des dunklen Herrschers. Zum Schrecken der Freunde präsentiert dieser Frodos Schwert, sein Panzerhemd und seinen Elbenmantel. Sollte die Mission des Hobbits wirklich gescheitert sein, wie der Bote triumphierend verkündet? Seine Bedingungen sind absolut unannehmbar. Gandalf lehnt ab, weist den verdutzten Boten in seine Schranken und nimmt ihm Frodos Kleider ab. Wutschnaubend trottet der Gesandte durch das Tor zurück. Kurz darauf ergießt sich die gewaltige Streitmacht Mordors über die Menschen ...

Zum Schicksalsberg

Im Turm der Orkfestung streift Sam den Ring über, der ihn unsichtbar macht, und versucht auf diese Weise, Frodo zu befreien. Nur zwei Orks bewachen seinen Freund, der eingeschnürt wie ein Paket in einer Kammer gefangen gehalten wird. Sam gelingt es, die beiden Orks mit seiner Elbenklinge in die Flucht zu schlagen. Sam und Frodo schlüpfen in die Kluft der Orksoldaten und fliehen. Doch der Weg zum Schicksalsberg strotzt nur so vor Orks. Die weitere Reise durch die karge Landschaft ist mehr als beschwerlich. Frodo leidet unter der Last des Rings. Als seine Beine ihn nicht mehr tragen wollen, schleppt Sam seinen Meister den Lava spuckenden Feuerberg hinauf. Ausgemergelt, durstig und verwundet gelangen die beiden in unmittelbare Nähe der Öffnung des Vulkans. Plötzlich wird Frodo von hinten attackiert: Gollum ist zurückgekehrt! Obwohl Frodo vollkommen erschöpft ist, zeigt er sich Gollum gewachsen: Mit machtvoller Stimme befielt er ihm, zu verschwinden. Zu Sams Erstaunen gehorcht die winselnde Kreatur diesem Befehl. Allerdings merken die beiden Hobbits nicht, dass Gollum schon nach wenigen Metern wieder umkehrt ...

Das Ende des Weges

Nur noch wenige Schritte trennen Frodo von der Vulkanspalte, in die er den Ring werfen muss, um ihn zu vernichten. Doch jetzt, kurz vor dem Ziel, überkommen ihn Zweifel. Als Sam den schmalen Sims betritt, sieht Frodo ihn ernst an und verkündet mit einer machtvoll donnernden Stimme, dass er seine Aufgabe nicht erfüllen werde. Der Ring solle nicht vernichtet werden. Er, Frodo, werde ihn behalten. Daraufhin steckt er sich den Ring an den Finger und wird unsichtbar. Sam ist entsetzt. In diesem Augenblick erschüttert ein Beben den Turm des dunklen Herrschers: Sauron hat bemerkt, dass Frodo sich den Ring angesteckt hat – inmitten seines eigenen Territoriums. Sofort schickt er seine Nazgûl in Richtung des Feuerbergs. Zugleich verliert Sauron jegliches Interesse am Befehligen seiner Truppen vor dem Schwarzen Tor – die augenblicklich willenlos stehen bleiben und den Kampf aufgeben.

„Keinen Fußbreit wich sie, die Jungfrau von Rohan, Tochter von Königen, schlank und schön wie eine Stahlklinge und ebenso gefährlich.“ (S. 136)

In dem Moment, in dem Frodo den Ring überstreift, wird Sam von einem Schlag auf den Kopf getroffen: Er stammt von Gollum. Die Kreatur schnellt vor und wirft sich auf den unsichtbaren Frodo. Ein grotesker Kampf beginnt, bei dem Gollum in der Luft zu schweben scheint. Schließlich beißt er zu – und der vor Schmerzen schreiende Frodo wird wieder sichtbar: Gollum hat ihm den Ring mitsamt dem Finger von der Hand gebissen. Voller überschwänglicher Freude darüber, seinen Schatz zurückerobert zu haben, tanzt Gollum hin und her. Er tritt fehl, taumelt – und fällt. Eine gewaltige Eruption schüttelt den Vulkan, als Gollum mitsamt dem Ring in die feurige Glut stürzt. Der Ring ist vernichtet.

Der König kehrt zurück

Zeitgleich mit der Niederlage Saurons treffen aus dem Norden Adler ein, die sich auf die Nazgûl stürzen. Der Adler Gwaihir nimmt Gandalf auf den Rücken und braust mit zwei seiner Artgenossen zum Schicksalsberg. Hier haben Frodo und Sam bereits alle Hoffnung aufgegeben, sie warten nur noch darauf, von dem explodierenden Berg in den Tod gerissen zu werden. Als Frodo seine Augen wieder aufschlägt, liegt er in einem kuscheligen Bett und findet Gandalf sowie Pippin und Merry neben sich. Groß ist der Jubel über die beiden kleinen Helden. Von Aragorn werden sie herzlich begrüßt und man feiert ein großes Fest. Am nächsten Tag reitet die Gesellschaft in Minas Tirith ein. Faramir überreicht Aragorn die Schlüssel der Stadt und die Königskrone. Krönen jedoch lässt er sich von Frodo und Gandalf. Viele Völker schicken ihre Gesandten zum neuen König. Unter ihnen sind auch Elrond und seine Tochter Arwen, mit der Aragorn nun feierlich vermählt wird.

Viele Abschiede

Nach vielen Tagen der Freude heißt es Abschied nehmen: Aragorn begleitet seine Gefährten bis nach Isengard, wo sich Legolas und Gimli verabschieden. Gandalf setzt seinen Weg mit den Hobbits bis nach Bruchtal fort, wo Bilbos 129. Geburtstag gefeiert wird. Im „Gasthaus zum tänzelnden Pony“ in Bree verabschieden sie sich voneinander. Im Auenland weht inzwischen ein anderer Wind: Ein mörderisches Gesindel regiert die Straßen, denn das Land ist unter die Macht von Saruman und Schlangenzunge gefallen. Die heimkehrenden Hobbits scharen ein paar Getreue um sich und gehen gegen die Besetzer vor. Saruman wird schließlich von seinem eigenen Diener erdolcht. In den nächsten Jahren wendet sich dann alles zum Guten: Die verwüstete Erde bringt neue Früchte hervor, die Sonne scheint und Sam heiratet Rosie Kattun. Frodo arbeitet zwei Jahre an der Vervollständigung von Bilbos Aufzeichnungen und an dem Bericht über den Ringkrieg. Danach schließt er sich mit Gandalf und Bilbo dem Zug der Elben zu den Grauen Anfurten an – um mit einem weißen Schiff in den unbekannten Westen zu segeln. Das Dritte Zeitalter ist zu Ende; die Elben verlassen Mittelerde, die Herrschaft der Menschen hat begonnen.

Zum Text

Aufbau und Stil

Der dritte Band der Herr der Ringe-Trilogie knüpft an die Erzählweise des zweiten an: Wieder werden die Erlebnisse der Menschen um Aragorn und die Abenteuer von Frodo und Sam getrennt voneinander erzählt. Die erzählte Zeit wird damit gewissermaßen verdoppelt und nacheinander aus unterschiedlichen Perspektiven ausgebreitet. Alles strebt auf eine ganze Reihe von Höhepunkten zu: Die Schlacht vor dem Schwarzen Tor und Frodos Aufstieg auf den Schicksalsberg Orodruin kulminieren in der überraschenden Wendung mit Gollums letztem Auftritt, der schließlich zum Zusammenbruch der Armeen Mordors führt. Hier fügt Tolkien beide Erzählstränge wieder zusammen: Zeit und Raum verschmelzen, fortan teilen Frodo und die Menschen wieder einen gemeinsamen Weg, der geradewegs in das Vierte Zeitalter von Mittelerde führt. Tolkien entpuppt sich als Meister des „Dénouement“, der sorgsamen Auflösung sämtlicher Erzählfäden, die in dem Epos gesponnen wurden – und sogar solcher, die darüber hinausgehen. Über die geheimnisvolle Liebe zwischen Arwen und Aragorn etwa erfährt der Leser nur sehr wenig, es sei denn er blickt in die Anhänge zum Herrn der Ringe: Hier erfährt er – neben zahlreichen weiteren Hintergrundinformationen über Mittelerde und dessen Völker –, wie sich Aragorn und Arwen kennen lernen und dass Arwen ihre elbische Unsterblichkeit für ihre Liebe zu einem sterblichen Menschen aufzugeben bereit ist.

Interpretationsansätze

  • Tolkien räumt dem Finale seiner Trilogie eine besondere Bedeutung ein: In seiner umfassenden Mittelerde-Mythologie, in der der Herr der Ringe nur eine Episode ist, tritt mit der Zerstörung des Rings der Macht eine Zäsur ein. Mit ihm verlieren auch alle anderen Zauberringe ihre Macht. Das führende Volk des Dritten Zeitalters – die Elben – verlässt Mittelerde, die Welt wird dem Schicksal und der Führung der Menschen überlassen, die für das Vierte Zeitalter bestimmend sein werden.
  • Prophezeiungen und Vorausdeutungen sind ein wichtiges Element der Trilogie. So wird im dritten Band deutlich, dass Sams Vision von der Zerstörung des Auenlandes, die er im ersten Band hatte, tatsächlich eintritt. Jedoch ist sie keinesfalls unabänderlich, wie das mutige Vorgehen der Hobbits zeigt. Ihrem positiv-konstruktiven Verhalten steht die Schicksalsgläubigkeit Denethors gegenüber: Der Statthalter Gondors vertraut seinen Zukunftsvisionen so sehr, dass er ihnen zuvorkommen will und sich selbst ins Verderben stürzt. Die dramaturgisch wichtigste Vorausdeutung stammt von Gandalf, der bereits ganz am Anfang des ersten Bandes Gollum leben ließ und prophezeite, dass er noch „eine Rolle zu spielen habe“.
  • Die Geografie Mittelerdes spielt für Tolkiens Geschichte eine große Rolle. Die Orte haben eine metaphorische Nebenbedeutung, die wichtige Stufen in der Entwicklung der Charaktere markiert: Der dunkle Wald spiegelt die Verwirrung, der sich gabelnde Fluss die Notwendigkeit von Entscheidungen und die karge Wüste Mordors die innere Zerrissenheit des Helden.
  • Zu dem mythologischen Hintergrund von Tolkiens Epos gehört auch eine Reihe von Erlöserfiguren. Sowohl Gandalf als auch Frodo sind bereit, sich für die Gemeinschaft zu opfern, und kehren entweder physisch (Gandalf) oder im übertragenen Sinn (Frodo) von den Toten wieder. Auch Aragorn ist eine Erlöserfigur: Er betritt den Pfad der Toten, kehrt ebenfalls unbeschadet von diesem symbolischen Tod zurück, besitzt die Kraft der Heilung und regiert am Ende als anerkannter und Frieden stiftender König.

Historischer Hintergrund

Der Ringkrieg als Spiegelbild des Ersten Weltkriegs

Tolkiens Erlebnisse im Ersten Weltkrieg prägten ihn stark und übten auf seine Fantasiewelten großen Einfluss aus. Dieser Krieg stellte einen historischen Einschnitt in der Geschichte der Kriege dar: Eine moderne, vorher nie eingesetzte Waffentechnik verursachte in kürzester Zeit ein hohes Maß an Zerstörung: Artilleriefeuer, Giftgas, Maschinengewehre, Kampfflugzeuge und U-Boote revolutionierten das Kriegshandwerk. Eine der gewaltigsten Materialschlachten war der Zermürbungskampf zwischen den Kriegsgegnern an der Somme in Frankreich von Juni bis November 1916. Eine Million Menschen verloren hier ihr Leben, davon 400 000 Deutsche, 400 000 Briten und 200 000 Franzosen. Direkt nach dieser furchtbaren Schlacht, an der Tolkien selbst teilnahm und in der er drei seiner liebsten Kameraden verlor, schrieb er eine Episode für seinen Mittelerde-Mythos Das Silmarillion, in der es um die Belagerung einer Stadt geht („Der Fall von Gondolin“). Seine Beschreibung schließt neben archaischen Kräften wie Drachen auch eine Art von Panzern ein – jene „Geheimwaffe“, die er im Krieg selbst zu Gesicht bekam. In den Schützengräben erlebte er die Auswirkungen der neuen, mechanisierten Kriegsführung. Mit ferngelenkten Waffen verlor der Krieg jede Form von romantisch-heldenhafter Verklärung und erschien nur noch als grausame Materialschlacht – eine Sichtweise, die sich schließlich auch im Herrn der Ringe wiederfindet, vor allem in den Bänden zwei und drei, in denen sich die Schlachten zwischen Sauron und dem Rest von Mittelerde häufen.

Entstehung

„In einem Loch im Boden lebte einmal ein Hobbit“, diesen Satz schrieb Professor J. R. R. Tolkien um 1925 gedankenverloren auf die Seminararbeit eines Studenten – und legte damit den Grundstein zu seiner Fantasiewelt. Tolkien wollte eine neue Mythologie für England erschaffen, darum erfand er zunächst eine künstliche Sprache, das Elbische, worauf er seine gesamte Mythologie aufbaute. Bereits in den 20er Jahren hatte er mit der Arbeit am Silmarillion begonnen, und nun fügte er die Hobbits und Mittelerde zusammen. Daraus wurde zunächst eine Kindergeschichte, die nicht nur seinen Kindern, sondern auch einem Lektor des Verlags Allen & Unwin gefiel. Der Hobbit wurde 1937 ein echter Verkaufsschlager und man verlangte nach einer Fortsetzungsgeschichte. Tolkien ließ sich damit allerdings sehr viel Zeit. Etwa 1937 begann er mit dem Herrn der Ringe und arbeitete ganze zwölf Jahre an der Geschichte über den großen Ringkrieg und Frodos abenteuerliche Reise ins Land Mordor. Manchmal ging die Arbeit sehr schleppend voran, weil Tolkien einfach keine Zeit fand, die Geschichte so ausführlich aufzuschreiben, wie er es geplant hatte. Nicht nur die Haupthandlung, sondern die gesamte Welt, in die sie eingebettet war, sollte authentisch und überzeugend wirken. 1949 war er schließlich fertig, doch es vergingen weitere fünf Jahre, bis, nach einigen Differenzen zwischen Tolkien und potenziellen Verlegern, das umfangreiche Fantasy-Epos auch so gedruckt wurde, wie Tolkien es wollte. Der Roman wurde in drei Teilen veröffentlicht, Teile eins (Die Gefährten) und zwei (Die zwei Türme) im Jahr 1954 und das Finale (Die Wiederkehr des Königs) 1955.

Wirkungsgeschichte

Anfangs lag Tolkiens Werk wie Blei in den Regalen. Das galt übrigens auch für Übersetzungen, bei denen sich die Suche nach einem Verlag als genauso schwierig erwiesen hatte wie in Großbritannien. Die professionellen Kritiker und Schriftstellerkollegen waren in zwei Lager gespalten und sind es bis heute: Die einen weigern sich, einen Fantasy-Roman überhaupt als anspruchsvolle Literatur anzuerkennen, die anderen bewundern den Herrn der Ringe als episches Meisterwerk, darunter die Dichter W. H. Auden und C. S. Lewis, der mit seinen Chronicles of Narnia ebenfalls im Fantasy-Bereich arbeitete. In den späten 60er Jahren wurde Der Herr der Ringe zu einem Kultbuch der Jugend und die Geschichte um Frodo wurde ein Meilenstein der Fantasy-Literatur, die in den 70er und 80er Jahren noch größeren Zuspruch fand. 1978 wurde eine für damalige Verhältnisse revolutionäre Trickfilmversion der ersten beiden Bände des Herrn der Ringe produziert, die den Kultfaktor des Buches weiter anfeuerte. Zum Jahrtausendwechsel kam bei Umfragen heraus, dass Tolkiens Trilogie zu den meistgelesenen Büchern der Welt gehört. Danach erlebte die Geschichte eine grandiose Wiederauferstehung im Film: Die Tolkien zufolge unverfilmbare Geschichte wurde mithilfe von Computeranimationen, neuesten Spezialeffekten und riesigen Modellen vor der grandiosen Kulisse Neuseelands zum Leben erweckt. Regisseur Peter Jackson arbeitete mit seinem Team sieben Jahre an der Verfilmung und veröffentlichte von 2001 bis 2003 pro Jahr einen Teil des Filmepos. Die beiden namhaften Tolkien-Illustratoren John Howe und Alan Lee sorgten dafür, dass die Verfilmung für viele Fans der Bücher einen hohen Wiedererkennungswert hatte. Mit Einspielergebnissen von weltweit knapp drei Milliarden Dollar und zahlreichen Preisen (insgesamt 17 Oscars, elf davon erhielt allein der letzte Teil, Die Rückkehr des Königs) gehört die Trilogie zu den erfolgreichsten Filmproduktionen aller Zeiten.

Über den Autor

John Ronald Reuel Tolkien wird am 3. Januar 1892 als Sohn englischer Eltern in der südafrikanischen Stadt Bloemfontein geboren. 1895 zieht John mit seiner Mutter und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Hilary nach England, weil die Kinder das südafrikanische Klima nicht vertragen. Ein Jahr später stirbt der Vater an einem afrikanischen Fieber, und die Familie siedelt nach Searhole in der Nähe von Birmingham über. 1904 stirbt auch die Mutter. John und sein Bruder kommen in die Obhut von Pater Francis Morgan, der den mittlerweile zwölfjährigen John auf die King Edwards School schickt. Hier wird sein Interesse an Sprachen geweckt: Die Beschäftigung mit Alt- und Mittelenglisch fasziniert den Teenager. Konsequenterweise beginnt er nach seinem Schulabschluss ein linguistisches Studium in Oxford, wo er sich mit Altwalisisch, Finnisch, Englisch und Literaturwissenschaft beschäftigt. Ein Jahr nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs legt Tolkien ein Prädikatsexamen ab. Es folgt seine Einberufung und die militärische Grundausbildung. Nachdem er 1916 seine Jugendfreundin Edith Bratt geheiratet hat, wird er nach Frankreich zur Schlacht an der Somme beordert. Hier erlebt er die Gräuel der Materialschlachten des Krieges und erkrankt an Schützengrabenfieber, er wird für untauglich erklärt und nach England zurückgeschickt. Nach Jahren der Tätigkeit als Lektor und Privatdozent erhält er 1924 eine Stelle als Professor für Englisch in Leeds und kurz darauf in Oxford. Seine Liebe zu alten Sprachen bringt Tolkien dazu, die Sprache Elbisch zu erfinden, die er auch in seinen Werken verwendet. The Hobbit (Der Hobbit) wird ein großer Erfolg. Seine Leser verlangen nach einer Fortsetzung, die schließlich in Form seines Meisterwerks The Lord of the Rings (Der Herr der Ringe, 1954/55) erscheint. Trotz des nun einsetzenden Ruhms versucht Tolkien eher unauffällig und zurückgezogen zu leben. Deswegen zieht er mit seiner Frau 1968 in das Seestädtchen Bournemouth. Nach ihrem Tod 1971 kehrt er nach Oxford zurück. An seinem letzten Roman The Silmarillion (Das Silmarillion, postum 1977) arbeitet er bis zu seinem Tod, den er am 2. September 1973 während eines Kurzurlaubs in Bournemouth erleidet.

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