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Der kleine Prinz
Buch

Der kleine Prinz

New York, 1943
Diese Ausgabe: Karl Rauch, 2004 Mehr

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Literatur­klassiker

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Das beliebteste moderne Märchen

Kaum ein anderes Buch ruft auf der ganzen Welt so einheitliche Reaktionen hervor wie Der kleine Prinz. „Er hat mich alles gelehrt, was ich über das Leben wissen musste“ – diese oder ähnliche Einschätzungen sind keine Seltenheit. Antoine de Saint-Exupéry hat mit dem kleinen Kerl vom Asteroiden 612 einen universellen Botschafter der Liebe und Menschlichkeit erschaffen: Über sämtliche Alters-, Kultur- und Religionsgrenzen hinweg erreicht er Millionen Menschen weltweit. Denn die Weisheit des kleinen Prinzen entspringt seinen Erfahrungen mit den „großen Leuten“, in denen wir uns alle auf schmerzliche Weise wiedererkennen. Er beschreibt die Absurdität und Einsamkeit des modernen Menschen und hält uns so den Spiegel vor. Die Erkenntnis daraus ist simpel, doch manchmal leider schwer umsetzbar: Das Wesentliche ist unsichtbar, wir müssen mit dem Herzen danach suchen. Wie kaum eine andere Gestalt in der Literatur bewegt der kleine Prinz Kinder und Erwachsene zugleich, und doch auf sehr unterschiedliche Weise. Deshalb handelt es sich auch um eines der wenigen Bücher, die man alle paar Jahre wieder lesen und dabei stets neu kennen lernen kann.

Zusammenfassung

Riesenschlange und Elefant

Der Ich-Erzähler erinnert sich, wie er als Sechsjähriger einmal eine Boa zeichnete, die einen Elefanten verschlungen hat. Er hatte nämlich gelesen, dass Riesenschlangen ihre Beute immer ganz und unzerkaut verdauen. Doch die Erwachsenen erkannten auf seinem Bild lediglich einen zerbeulten Hut. Enttäuscht gab er seine geplante Laufbahn als Maler auf und wurde Flugzeugpilot. Viele Jahre später, nach einer Notlandung mitten in der Wüste Sahara, trifft er auf ein wundersames Männchen: Es ist der kleine Prinz. Dieser bittet ihn, ein Schaf zu zeichnen. Enttäuscht darüber, dass er nie richtig zeichnen gelernt hat, malt der Pilot noch einmal das Bild von der Riesenschlange, die einen Elefanten verschlungen hat, und ist überaus verblüfft, als der kleine Prinz das Motiv sofort erkennt. Davon ermutigt zeichnet der Pilot nun doch einige Schafe, von denen aber keins den Prinzen begeistert: Ihm sind sie mal zu alt, dann zu krank, dann wieder stört er sich an deren Hörner. Erst mit dem letzten verzweifelten Versuch gibt sich der kleine Prinz zufrieden: dem Bild einer kleinen Kiste mit Luftlöchern, in der das Schaf sich befindet...

Über den Autor

Antoine de Saint-Exupéry wird am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. Seine Familie gehört dem verarmten französischen Adel an. Er studiert zunächst lustlos Architektur, ohne einen Abschluss zu machen. 1921 leistet er seinen Militärdienst bei der französischen Luftwaffe in Straßburg ab, wo er zum Flugzeugmechaniker und Piloten ausgebildet wird. Nach dem Austritt aus der Armee arbeitet er für eine Fluggesellschaft, mit der er zahlreiche internationale Luftpostrouten etabliert. 1927/28 ist er 18 Monate lang auf einem einsamen Zwischenlandeplatz in der damaligen spanischen Kolonie Sahara stationiert. Während dieser Zeit schreibt er seinen ersten Roman Courrier sud (Südkurier), in dem er das Leben eines Piloten schildert. 1929 geht er mit der Gesellschaft nach Argentinien, wo er in dem Roman Vol de nuit (Nachtflug, 1931) seine Erfahrungen als Flieger weiter verarbeitet und einen ersten literarischen Erfolg landet. Im selben Jahr kehrt er nach Frankreich zurück und heiratet Consuelo Suncin, die er in Argentinien kennen gelernt hat. Er hat jedoch nie viel Zeit für sie, denn in den folgenden Jahren arbeitet Saint-Exupéry abwechselnd als Testpilot, Werbebeauftragter für die neu gegründete Fluggesellschaft Air France, Journalist für Paris-Soir und Autor. Seine zahlreichen Reisen führen ihn um die ganze Welt. Als Pilot entgeht er dabei wiederholt nur knapp dem Tod: 1935 muss er in der ägyptischen Wüste notlanden und 1938 stürzt er auf dem Weg von New York nach Feuerland in Guatemala ab, wobei er sich schwer verletzt. Während seiner Genesung schreibt er in New York das Buch Terre des hommes (Wind, Sand und Sterne, 1939). Bei Kriegsausbruch wird er von der französischen Armee eingezogen und arbeitet zunächst als Ausbilder. Nach dem Fall Frankreichs flüchtet er ins Exil nach New York, wo Anfang 1943 sein heute bekanntestes Werk Le Petit Prince (Der kleine Prinz) erscheint. Nach der Kapitulation der Achsenmächte in Nordafrika tritt er wieder der französischen Luftwaffe bei. Von seinem planmäßig letzten Aufklärungsflug am 31. Juli 1944 kehrt er nicht mehr zurück und bleibt verschollen. 60 Jahre später wird das Wrack seines Flugzeugs in der Nähe von Marseille aus dem Mittelmeer geborgen und im Luftfahrtsmuseum Le Bourget bei Paris ausgestellt. Spekulationen über die Absturzursache reichen von Abschuss über technische Defekte bis hin zu Selbstmord.


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