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Kleine Geschichte des Neoliberalismus
Buch

Kleine Geschichte des Neoliberalismus

Rotpunkt, 2007 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Meinungsstark
  • Hintergrund

Rezension

Der britische Professor David Harvey arbeitet in diesem Buch das Phänomen des Neoliberalismus in all seinen Schattierungen auf. Dabei lässt er in keiner Zeile Zweifel an seiner fundamentalen Kritik dieser wirtschaftspolitischen Ausrichtung aufkommen. Harvey ist ein ausgewiesener Linker und argumentiert entsprechend in neomarxistischen Bahnen. Doch seine detailreiche Abhandlung ist sicher auch für denjenigen aufschlussreich, der nicht unbedingt seiner politischen Linie folgen wird. Der Text ist gut geschrieben und ermöglicht dem einigermaßen informierten Zeitgenossen eine Lektüre ohne Lexikon. Bisweilen wiederholt sich der Autor jedoch, und seine alternativen Konzepte, die er gegen Ende anführt, vermögen sicher nicht jeden zu überzeugen. getAbstract meint: Wer wirtschaftspolitischen Debatten folgen will, für den wird dieses Buch ein Gewinn sein.

Zusammenfassung

Der Ausgangspunkt

Die Katastrophe des weltweiten wirtschaftlichen Zusammenbruchs Anfang der 1930er Jahre führte in den USA schon vor dem Zweiten Weltkrieg zu der Einsicht, dass der Kapitalismus durch geeignete politische Maßnahmen in seine Schranken gewiesen werden müsse. Nach dem Krieg entstand daraus in der westlichen Welt ein ökonomisches System, das man „embedded liberalism“ oder „soziale Marktwirtschaft“ nennt. Die Staatsmänner waren – mehr oder weniger – der Überzeugung, dass der gesellschaftliche Frieden nur durch eine Mischung von Staat, Markt und demokratischen Institutionen herzustellen sei. Als allgemeine Theorie wurde der Keynesianismus akzeptiert, nach dessen Vorgaben die Politik durch gezielte Staatsausgaben den Markt und seine Unwägbarkeiten zu beeinflussen habe. Sogar konservative Politiker folgten diesen Theorien. Richard Nixon, der republikanische US-Präsident, sagte noch zu Beginn der 70er: „Heute sind wir alle Keynesianer.“ Entsprechend dieser Theorie wurde das Weltwirtschaftssystem organisiert. Es galten feste Wechselkurse, und überall auf der Welt mischten sich die Staaten wie selbstverständlich in wirtschaftliche Angelegenheiten ein und bauten...

Über den Autor

David Harvey ist Professor für Anthropologie am Graduate Center der City University of New York. Er lehrte u. a. auch an der Oxford University und der Johns Hopkins University.


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