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Licht im August
Buch

Licht im August

New York, 1932
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2010 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Ein moderner Schauerroman

Licht im August spielt im tiefen Süden der USA. Das Leben der Kleinstadt Jefferson ist geprägt von Rassismus, Frauenverachtung und puritanischem Moralismus. Der Roman kreist um zwei Hauptfiguren: die schwangere Lena Grove, die sich zu Fuß aufmacht, um den Vater ihres Kindes zu suchen, und den Eigenbrötler Joe Christmas, auf dem das Gerücht lastet, er sei eigentlich gar kein Weißer, sondern afroamerikanischer Abstammung. Um diese zwei Figuren spinnt Faulkner ein komplexes Gewebe an Personen und Geschichten. Der Berührungspunkt beider Handlungsstränge ist ein grausamer Mord an einer alleinstehenden Frau am Rand der Stadt. Der ständige Wechsel der Erzählperspektive und der erzählten Zeit führt dazu, dass sich Zeit, Raum und Identität verflüssigen. Licht im August schafft eine faszinierende Balance zwischen modernistischem Formexperiment und realistischem Porträt der Lebenswelt des amerikanischen Südens.

Zusammenfassung

Lenas Suche

Als die Eltern von Lena Grove starben, zog das junge Mädchen zu ihrem Bruder McKinley nach Doane’s Mill, einer winzigen Siedlung um eine Sägemühle. Ihr Bruder war zwanzig Jahre älter als sie, hatte bereits Frau und Kinder. Nach acht Jahren in Doane’s Mill wird Lena von einem der jungen Sägearbeiter namens Lucas Burch geschwängert. Lucas verlässt den Ort, als er von dem Kind erfährt. Lena zieht los, um ihn zu finden. Zu Fuß marschiert sie durch die Sommerhitze, von Dorf zu Dorf, und fragt nach Lucas. Sie wirkt selbstbewusst und ruhig. Die Leute bemitleiden sie dennoch und halten sie für naiv, weil sie überzeugt ist, dass Lucas auf sie wartet. Schließlich hört sie, dass er im Hobelwerk in Jefferson arbeitet. Nun hat ihre Reise ein Ziel.

Im Hobelwerk in Jefferson arbeiten zwei komische Käuze: Christmas und Brown. Sie sind Fremde und Einzelgänger. Brown kam zweieinhalb Jahre nach Christmas in die Stadt. Nun arbeiten sie zusammen: der schweigsame Christmas mit seinem verächtlichen Gesichtsausdruck und der ständig labernde Brown. Man erzählt sich, dass...

Über den Autor

William Faulkner (ursprünglich: Falkner) stammt aus einer der aristokratisch geprägten Gutsherrenfamilien des amerikanischen Südens. Er wird am 25. September 1897 in New Albany, Mississippi, geboren. Sein Urgroßvater väterlicherseits hat eine gewisse historische Rolle in Mississippi als Konföderierten-Offizier im amerikanischen Bürgerkrieg gespielt sowie als Stadtgründer, Initiator einer Eisenbahnlinie und als Verfasser mehrerer Romane. William Faulkner selbst beendet ein Literaturstudium ohne Abschluss und meldet sich im Ersten Weltkrieg als Pilot bei der kanadischen Luftwaffe, ohne jedoch zum Kriegseinsatz zu kommen. In den 1920er-Jahren arbeitet er in verschiedenen Berufen, schreibt und veröffentlicht erste Arbeiten (Gedichte und einen Kriegsroman). 1929 gelingt ihm der erste Bucherfolg: Sartoris ist ein Familienroman über den alten Süden vor dem Hintergrund der verfallenden Südstaatengesellschaft, behandelt also ein ähnliches Thema wie Schall und Wahn (The Sound and the Fury), das im selben Jahr erscheint. Von 1932 an bis in die 1950er-Jahre arbeitet Faulkner in Hollywood als Drehbuchautor für alle großen Studios; unter anderem stammen die Skripte für zwei berühmte Filme unter der Regie von Howard Hawks aus seiner Feder: Tote schlafen fest (The Big Sleep, 1946) nach Raymond Chandler sowie Haben und Nichthaben (To Have and Have Not, 1944) nach Ernest Hemingway. Faulkner heiratet zweimal, hat mehrere Geliebte und ist beinahe zeitlebens berühmt für seinen übermäßigen Alkoholkonsum. 1949 wird ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Faulkner weigert sich zunächst, nach Stockholm zu reisen, aber das amerikanische Außenministerium und seine Familie überreden ihn schließlich mit dem Argument, es wäre eine Schande für Amerika, wenn er es nicht täte. In den 1950er-Jahren arbeitet Faulkner auch als Dozent an Universitäten, vor allem in Charlottesville, Virginia, und wird mit Ehren überhäuft. Zweimal erhält er den Pulitzerpreis (1955 und 1963). 1962 übersteht er noch zwei Reitunfälle, stirbt aber am 6. Juli desselben Jahres an einem Herzschlag.


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