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Lob des Mittelmaßes

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Lob des Mittelmaßes

Warum wir nicht alle Elite sein müssen

Oekom,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Warum die Mittelmäßigen die tragende Säule der Gesellschaft sind und entsprechende Förderung verdienen.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Autor Markus Reiter hält in seinem schmalen Büchlein ein Plädoyer für die höhere Wertschätzung des Mittelmaßes. Dabei geht es ihm nicht nur um die gesellschaftliche Anerkennung, sondern vor allem um die Frage, wie die finanziellen Ressourcen innerhalb der Gesellschaft verteilt werden sollen. Reiter zeigt auf, warum es für das Gemeinwohl sinnvoller ist, in vielen Bereichen die breite Mehrheit zu fördern, statt sich auf die Eliten zu konzentrieren. Ohne ein solides Mittelmaß als Basis würden wichtige Bereiche wie Politik und Wirtschaft nicht funktionieren. Das ist seiner Meinung nach auch nicht verwunderlich, weil das Mittelmaß den menschlichen Bedürfnissen am besten gerecht wird. Auch die Eliten, so Reiter, können nur dadurch funktionieren, dass das Mittelmaß ihre tragenden Säulen bildet. Die Argumente sind insgesamt schlüssig und regen gerade in Zeiten der um sich greifenden Eliteverehrung zum Nachdenken an. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Frage der gesellschaftlichen Ressourcenverteilung interessieren und sich von der Erkenntnis beseelen lassen möchten, dass Mittelmaß nicht Verachtung, sondern Anerkennung verdient.

Zusammenfassung

Das unterschätzte Mittelmaß

Niemand will mittelmäßig sein. In einer Umfrage bezeichneten sich neun von zehn deutschen Führerscheininhabern als überdurchschnittlich gute Autofahrer. Das allerdings ist schon rein statistisch unmöglich. Woher stammt eine solche Selbstüberschätzung? Unser Gehirn neigt zur Eitelkeit und will uns nicht als durchschnittlich sehen. Also konzentrieren wir uns bei der Bewertung unserer Fahrkünste auf die Fertigkeiten, in denen wir tatsächlich herausragen. Dann wird z. B. die Beherrschung des Rückwärtseinparkens zum absoluten Maßstab für hervorragende Fahrleistungen gemacht, und schon ist man überdurchschnittlich gut.

Bereits in der Schule lernen wir, das Mittelmaß gering zu schätzen. Wer etliche Einsen im Zeugnis hat, dem werden schlechtere Leistungen in einzelnen anderen Fächern nachgesehen. Wer aber lauter Dreien bekommt, wird dafür selten gelobt, auch wenn er damit eine gleichmäßig befriedigende Leistung erbracht hat.

In der heutigen Zeit ist der Geniekult, die Verehrung einzelner großer Geister, abgeflaut. Stattdessen richten wir unser Augenmerk auf die Eliten, also auf ein Kollektiv an der Spitze der bürgerlichen Gesellschaft...

Über den Autor

Markus Reiter studierte Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Geschichte. Er war stellvertretender Chefredakteur von Reader’s Digest Deutschland und Redakteur im Feuilleton der FAZ. Heute ist er freier Journalist und Publizist sowie mit seiner Agentur Klardeutsch als Dozent in der Aus- und Weiterbildung von Journalisten und als freiberuflicher Schreib- und Kommunikationstrainer tätig.


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    W. C. vor 1 Jahrzehnt
    Es ist aber leider in unserer Gesellschaft so, dass nur der Erste ( Beste ) gefeiert wird. Das beste Beispiel ist Michael Schumacher. Als er vor Jahren noch Weltmeister war, da wurde er gefeiert und verehrt. Heute ist Sebastian Vettel der "Weltmeister" ! Schumacher fährt noch immer mit und das bestimmt sehr gut, aber er ist nicht mehr der Erste und damit auch nicht mehr groß erwähnenswert. Viele sagen sogar, dass er besser aufhören würde. Schade, dass in unserer Gesellschaft nur der Erste Gewinner ist und die Anderen alle als "Verlierer" gelten? !!!
    Dieses Buch schreibt genau über diese Missstände, dass wir nicht alle, obwohl wir eine gute Leistung bringen, immer auf dem Siegerpodest stehen können und sogar müssen.

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