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Matrix der Welt
Buch

Matrix der Welt

SAP und der neue globale Kapitalismus

Campus, 2009 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Viel vorgenommen haben sich die Journalisten Siegele und Zepelin: Das Autorenpaar will zeigen, inwieweit die Informationstechnologie Wirtschaft und Gesellschaft verändert hat und weiter verändern wird. Wie weitreichend Software unser Leben beeinflusst, zeigen sie am Beispiel des IT-Riesen SAP. Mit Porträts von Führungspersönlichkeiten wie Henning Kagermann und Léo Apotheker wollen die Autoren das Erfolgsgeheimnis lüften. Kurzweilig und zitatenreich werden die Hintergründe von Produktentwicklungen dargestellt, man erfährt aber auch viel Klatsch aus den Teppichetagen. Parallel zur Firmenhistorie erzählen Siegele und Zepelin eine Wirtschaftsgeschichte, die von der doppelten Buchführung der Renaissance über die Einführung von ERP-Programmen Ende des 20. Jahrhunderts bis zur gegenwärtigen Virtualisierung von Rechnern und Software reicht. In bildhaften Analogien wird erklärt, welche betrieblichen Auswirkungen die Einführung eines ERP-Systems hat oder wie serviceorientierte Architektur funktioniert. Ein hervorragendes Buch, meint getAbstract und empfiehlt es allen Technikbegeisterten, Softwareanwendern, Entwicklern und Entscheidern, die gerne auch mal hinter den Monitor schauen.

Zusammenfassung

Wie alles anfing

Im ausgehenden 15. Jahrhundert wurde in der europäischen Wirtschaftsgeschichte ein neues Kapitel aufgeschlagen. In Venedig, dem Handelszentrum der Renaissance, erschien eine Schrift von Luca Pacioli über die doppelte Buchhaltung. Diese ermöglichte es Unternehmern, alle Ein- und Ausgaben transparent zu machen. Geschäftsleute konnten dank doppelter Buchführung ihre Handlungen besser planen und steuern und nicht zuletzt Erfolge kontrollieren. Ein wenig überspitzt gesagt, war Paciolis bahnbrechende Idee der Anfang des Kapitalismus. Ende des 20. Jahrhunderts fand ein weiterer Einschnitt statt, der die Art, wie Geschäftsleute ihr Unternehmen führen, ebenso radikal veränderte. Die Wiege der Globalisierung stand sozusagen in der badischen Provinz: In Walldorf bei Heidelberg gründeten Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Klaus Tschira, Hans-Werner Hector und Claus Wellenreuther 1972 das Softwareunternehmen SAP. Alle fünf waren zuvor Programmierer bei IBM gewesen und nun zur rechten Zeit am rechten Ort. Den Umbruch der Wirtschaft gestalteten sie mit und schlugen daraus Kapital: Heute zählt SAP mit rund 52 000 Beschäftigten zu den größten IT-Unternehmen der Welt, neben Microsoft...

Über die Autoren

Ludwig Siegele und Joachim Zepelin sind Journalisten und berichten seit Jahren über Wirtschafts- und Technologiethemen, u. a. für die Süddeutsche Zeitung. Mitte der 90er Jahre lockte der Internetboom beide ins Silicon Valley. Siegele arbeitet derzeit als Korrespondent für den Economist in London, Zepelin für die Financial Times Deutschland in Berlin.


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