Über mentale Gesundheit wird schon lange gesprochen – im Arbeitsalltag ist sie dennoch nur am Rande Thema. Das muss sich ändern, meint Eva Elisa Schneider. Die Psychotherapeutin erläutert differenziert, wie Unternehmen Mental Health in den Fokus rücken und was Einzelne dazu beitragen können. Interviews mit Expertinnen und Experten geben gute Einblicke in die Praxis, Reflexionsfragen am Ende jedes Kapitels helfen dabei, herauszufinden, wie es um die mentale Gesundheit im eigenen Leben sowie im Unternehmen bestellt ist. Lesenswert, besonders auch für Führungskräfte.
Mentale Gesundheit darf in der Arbeitswelt kein Tabu sein.
Mentale Gesundheit ist kein stabiler Zustand, dessen Gegenteil eine psychische Erkrankung wäre. Sie ist vielmehr ein Spektrum, das mehrere Nuancen umfasst: von vollumfänglichem Wohlbefinden über Phasen, in denen wir mehr oder weniger stark mit Herausforderungen zu kämpfen haben, bis hin zu Zeiten, in denen wir stark belastet sind oder unsere Lebensqualität durch eine psychische Krankheit deutlich eingeschränkt ist.
Obwohl mentale Gesundheit in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit erhält, wird sie in der Arbeitswelt oft noch als Randthema behandelt. Dabei leiden jährlich etwa 28 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an einer psychischen Erkrankung. Dennoch tun viele Arbeitgeber so, als gäbe es Depressionen, Angststörungen oder Burn-out einfach nicht. Dagegen wäre zweierlei zu tun: Zum einen darf mentale Gesundheit kein Tabuthema sein. Zum anderen müssen wir die Voraussetzungen für gesünderes Arbeiten schaffen. Wir sollten es nicht einfach hinnehmen, dass Menschen von ihrer Arbeit so stark in Anspruch genommen werden, dass ein Burn-out unvermeidlich ist.
Das beginnt damit, dass...
Eva Elisa Schneider ist Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. Sie berät Unternehmen zu Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung, ist als Autorin, Rednerin und Trainerin tätig.
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