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Reiche Multis, arme Bürger

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Reiche Multis, arme Bürger

Die unsoziale Kehrseite der maßlosen Unternehmensgewinne

Orell Füssli,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Die großen Konzerne meistern die Krise nicht nur. Sie machen sie.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Der Buchtitel passt: Reiche Multis, arme Bürger. So lautet das Fazit, das Philipp Löpfe und Werner Vontobel aus ihrer Analyse der letzten Jahrzehnte ziehen. Die beiden Wirtschaftsjournalisten argumentieren klar links, simple Klassenkampfrhetorik ist allerdings nicht ihr Ding: Es geht ihnen mehr um eine Bestandsaufnahme, und ihre kontrastreich wiederholte These ist schlüssig dargestellt, auch wenn manch komplexer Zusammenhang nur sehr kurz abgehandelt wird. Die Argumentation macht neugierig auf eine Debatte über das Phänomen der Rekordgewinne in Zeiten der Krise. Ein Buch, das Aufmerksamkeit und Gegenargumente verdient, findet getAbstract und empfiehlt es allen, die an den derzeitigen Krisen in Wirtschaft und Wirtschaftswissenschaft zu knabbern haben.

Zusammenfassung

Rekordgewinne trotz globaler Krise

Allen Finanz-, Schulden- und Wirtschaftskrisen zum Trotz: Die Unternehmensgewinne erreichen Rekordhöhen. Diese Aussage mag nicht für jede Firma gelten, sehr wohl jedoch für alle Unternehmen zusammen. Die Gewinne sind zu hoch. Das Geld fehlt an den Stellen, wo es hingehört – bei den Beschäftigten und bei den Staaten. Stattdessen blähen die Profite der Konzerne Finanzsektor und Vermögenspreise auf.

Fallbeispiel Nestlé

Durchschnittlich 40 000 Franken Jahresgehalt pro Nestlé-Mitarbeiter klingen im Branchenvergleich einigermaßen respektabel. Aber der Anteil der Löhne an der Wertschöpfung des Konzerns nimmt stetig ab. Die Gehälter einfacher Angestellter steigen langsamer als die des Managements. Der Druck des Giganten zwingt Lieferanten, die Kosten und die Löhne zu senken. Selbst die Kunden zahlen drauf, da der Konzern die Gewinnmargen erhöht, statt die Preise zu senken. Gemessen am Umsatz entrichtet Nestlé zudem weniger Steuern als früher und investiert auch weniger. Die Folge des Drehens an all diesen Schrauben: Bei verdoppeltem Umsatz hat sich die Ausschüttung an die Aktionäre seit 1992 sage und schreibe verzwölffacht...

Über die Autoren

Philipp Löpfe war stellvertretender Chefredakteur bei Cash und schreibt jetzt für die SonntagsZeitung und den Tages-Anzeiger. Der Ökonom und Publizist Werner Vontobel ist Kolumnist für den SonntagsBlick.


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